Folia archeologica 31.
József Korek: Die Ausgrabungstätigkeit des Ungarischen Nationalmuseums im Jahre 1978
AUSGRABUNGSTÄTIGKEIT 279 von dem nahen, aber aus einer späteren Periode stammenden Dorf mit Kirche noch unabhängig ist. S. Soproni bearbeitete in seiner Inauguraldissertation, sich auf seine systematische Geländearbeit der früheren Jahren stützend, die Geschichte des Limesabschnittes an der Donau von Esztergom bis Szentendre. Die frühere partielle Freilegung der auf dem Gebiet liegenden militärischen Lager — jene von Esztergom-Burg, Hideglelőskereszt, Visegrád-Sibrikdomb, bzw. Szentendre — bot eine entsprechende Grundlage zur Geschichte der Provinz Valeria im 3 — 4. Jh. bis 378 — 380. Neben den Lagern bildeten die Wachttürme (burgus) an dem Donauufer entlang das Befestigungssystem des Limes. Vor dem sich in der Einbuchtung von Pilismarót befindenden burgi kamen 1978 Nos. 3 und 4 zur Freilegung. Der Wachtturm Nr. 3 liegt westlich von der Fähre von Szob, eine Hälfte davon wurde von der Überschwemmung der Donau bereits abgetragen, den Gehhorizont hat man während dem Bau der einstigen Industriebahn vernichtet. Von dem quadratischen Wachtturm blieb die Südwand in einer Länge von 9,8 und die Westwand in einer L. von 8 m übrig. Die Wandstärke betrug 1 m, bei der Grundierung 1,2 m. Von den Wänden 8 m entfernt war der burgus von einem viereckigen, an den Ecken etwas abgerundeten Graben umgeben. Die fossa an der Südseite, dem Eingang gegenüber, waren an einem kleinen Abschnitt nicht freigelegt. Neben Keramikbruchstücken kamen mehrere Stempelziegel mit Inschriften dux Frigeridus und dux Terentius zum Vorschein, welche den Bau entsprechend in die Zeit des Valentinianus datieren. 3 Münzen kamen zum Vorschein, ein später Antoninianer, eine Constantius II und eine Valentinianus-Münze. Unter dem Wachtturm 3 kamen frühere, zu den Holzwachttürmen gehörende Grybensysteme zum Vorschein. Die Holzwachttürme standen näher zu der Wasserlinie der Donau, deshalb sind diese bereits vernichtet worden, lediglich die Gräben blieben erhalten. Von der Einfüllung der fossa des früheren Holzwachtturmes kamen aus der 2. Hälfte des 1. Jhs stammende, mit Barbotine verzierte Schalenbruchstücke ans Tageslicht, während aus der späteren, von der ersten Hälfte des 2. Jhs. stammenden Schicht des Turms ein gestempelter Ziegel der legio I adiutrix zum Vorschein kam. Der Wachtturm Nr. 4: Die nördliche Hälfte des von der Fähre Szob nach Osten liegenden, viereckigen Wachtturms haben die Überschwemmungen der Donau bereits vernichtet. Die Länge der unversehrt gebliebenen Südwand beträgt 10 m, die Stärke 1 m, und es blieb davon im Durchschnitt eine 1 m tiefe Grundierung erhalten. Von den westlichen und östlichen Wandabschnitten gelang es uns je 7 m zu retten. Die Steinschwelle des Eingangs befand sich an der Südseite. In der südwestlichen Ecke des Wachtturms blieb die Grundierung der Steintreppe erhalten, wie auch in einem schmalen Streifen der gestampfte Mörtelboden, Spuren von Eisenschmelzen aufweisend. Den Turm umgab in einer Entfernung von 8 m ein Graben in Viereckform mit abgerundeten Ecken. Die Stempelziegel, bezeichnet dux Frigeridus, Terentianus tribunus, legio X gemina, TEMP URS, bzw. die drei Münzen des Valens und eine des Valentinianus, sind zeitbestimmend. Dömös-Alsóföldek- Der Fundort liegt südlich von der Schiffstation zwischen