Folia archeologica 30.

Kovács Tibor: Középső bronzkori aranylelet Északkelet-Magyarországról

MITTEL BRONZEZEITLICHE GOLDFUNDE AUS NORDOST-UNGARN Im Laufe der Vorarbeiten zu einer korpusartigen Neubewertung der ungar­ländischen urzeitlichen Goldfunde widmen wir den neueren, authentischen Sied­lungs- und Grabfunden eine besondere Aufmerksamkeit. 3" 6 Die hier vorgeführ­ten Neufunde kamen ohne Ausnahme aus dem Stammgebiet der Füzesabony­Kultur 7 zum Vorschein. So ist uns die Möglichkeit gegeben, das gegenwärtige Bild über die Metallurgie und Trachtenbräuche der weit verbreiteten Kultur der mittleren Bronzezeit (17-14. Jh. v. u. Z.) an einigen Stellen mit neuen Daten und Bemerkungen zu erweitern. (Der Text unseres Vortrages, in diesem Gegenstand in Plovdiv im Herbst 1978 gehalten, wird in deutscher Sprache in Pulpudeva, Bd. III, erscheinen.) Die acht Gräber (Abb. 1 ) der Füzesabony-Kultur, erschlossen am Fund­platz 7 is^apalkonya Erőmű, umfassen das Leben der Kultur — außer ihrer frühes­ten Periode — bis zur Ausbildung ihrer späten Bodrogszerdahely-Phase. Auf­grund ihrer Keramik- und Metallfunde sind Gräber 2 bis 4 als die frühesten zu nennen, 21-3 1 jünger sind die Bestattungen 1 und 6, die spätesten aber sind Grab 5 und 7-8. 32- 3 7 Für uns ist das Goldgegenstände enthaltende, gestörte Grab 8 von besonderem Interesse, welches aufgrund seines Kruges und seiner Bronze­nadeln auf den Anfang des letzten Abschnittes der ungarischen Mittelbronzezeit (Koszider-Periode) zu datieren ist. 3 7 Dieser chronologische Anhaltspunkt hilft uns in der chronologischen Einordnung der an sich schwer zu datierenden Gold­gegenstände (mit Spiralscheiben geschmückte Ringe, Haarring mit punziertem Muster, konischer Kleiderschmuck aus Goldblech) dieses Grabes. 37-3 9 Unter den mehr als sechshundert mittelbronzezeitlichen Bestattungen, er­schlossen zwischen 1965 und 1972 am Fundplatz Tis^afiired-Majorosbalom , gibt es lediglich 14 Gräber, die Goldgegenstände erhielten. 4 0 Hier möchten wir uns nur mit einem Typ befassen, d.h. mit den Goldblechen von einer Länge von 3-4 cm und einer Breite von 7-8 mm, mit getriebenem Motiv verziert. (Abb. 7—8). Zur Bestimmung der Funktion der Objekte gibt ihre Lage im Grab einen Stützpunkt. Dies konnte in vier Gräbern von sieben beobachtet werden: sie lagen gewöhnlich neben dem Schädel, bzw. bei den Halswirbeln. Da sie aus­nahmslos in Frauengräbern vorkamen, und wir a.O. schon die Folgerung ge­zogen haben, daß auf unserem Gebiet in der Bronzezeit eine Zopfhaartracht ver­breitet war, 4 3 meinen wir, daß die vorgelegten Bleche - auf Leder oder auf einen filzartigen Stoff appliziert — zur Zusammenhaltung der Zöpfe und gleichzeitig als Haarschmuck gedient haben konnten. Unter den Objekten eines Goldfundes - Abb. 9. — (massive Goldringe, Spiralanhänger, Spiralröhrchen, Bruchstück des Schaftes von einer Bronzenadel, konischer Kleiderschmuck, Bruchstück einer Nadel), gefunden im Weichbild der am Fuße des Tokaj-Gebirges gelegenen Stadt Szerencs, verdienen die fol­genden Typen eine besondere Beachtung. Aus bronzezeitlichen Fundkomplexen

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