Folia archeologica 30.
Patay Pál: A Tiszavalk-tetesi rézkori temető és telep. II. A telep
52 P. PATAY Tiszapolgár-Kultur erinnern, doch in der reinen Tiszapolgár-Kultur noch nicht, in der entwickelten Bodrogkeresztúr-Kultur aber nicht mehr vorkommen; aus den frühesten Gräbern des Gräberfeldes von Magyarhomorog-Kónyadomb, die gleichfalls zur Durchgangsperiode gehören, sind die jedoch wohl bekannt. 14 Was den Ritus des Gräberfeldes betrifft, ist die gleiche Beobachtung zu machen. Die Funde der ersten kupferzeitlichen Siedlung des Fundortes entsprechen im großen und ganzen jenen der Gräber, doch gibt es darunter mehrere, die noch für die entwickelte Tiszapolgár-Kultur charakteristisch sind (Abb. 6,4-5,10; Abb. 9, 1-2,5-6; Abb. 10,7). Andere zeigen auf die Anwesenheit der BodrogkeresztúrKultur (Abb. 2,5-6, 8; Abb, 3, Abb. 6, 2; Abb. 7, 5-6,8) ; doch kommen auch solche Funde vor, die für die Übergangsperiode bezeichnend sind (Abb. 4). Unter den Funden des Gräberfeldes und der Siedlung sind folgende von größerer Bedeutung: eine trapezförmige Pfeilspitze, 2 0" 2 1 zwei Hirschhornlöffel, 22 aber vor allem - aus Grube XH/a - eine in Größe entsprechende Nachahmung der goldenen Ringanhänger großen Formats (wie jene aus Hencida, Tiszaszőlős) 2 4" 28 aus Ton, bzw. deren Bruchstück (Abb. 8). Die Anhänger waren laut der Meinung zahlreicher Forscher Fruchtbarkeitsamulette, welche die Formen des weiblichen Körpers aufweisen. 2 8" 2 0 Während jene kleineren Formats — wie die Stücke vom Grab 9 zu Tetes 2 —wahrscheinlich paarweise auf irgendeine Haube an den Schläfen aufgenäht wurden, waren die größeren - wie darauf von den Gebrauchsspuren am Anhang Nr. 1 von Hencida zu folgern ist - am Hals getragen. Anhänger mit einem breiteren Ring - sog. Magyartéser Typ - waren in solchen Gräbern zu finden (Magyarhomorog-Kónyadomb, Magyartés 3 3" 3 4), welche in die früheste (Übergangs-) Periode der Bodrogkeresztúr-Kultur gehören, wie auch die Exemplare des Fundes von Hencida, welche zusammen mit Anhängern Tibavaer Typs, charakteristisch für die Frühkupferzeit, vorkommen. 3 5 Dagegen wurden jene Jászladányer Typs mit schmalem Ringe (Jászladány, Pusztaistvánháza, Tiszavalk-Kenderföld) 3 8" 3 8 in Gräbern vom Ende der Kultur (Abschnitt ,,B") gefunden. Ringanhänger kommen auch in der Hunyadi-halom-Gruppe vom Ende der Hochkupferzeit vor (Vajska). 4 1 Aufgrund der Funde des Gräberfeldes von Tetes können wir noch folgende Fundtypen zur Übergangsperiode der Bodrogkeresztúr-Kultur reihen: kupfernes Flachbeil kleinen Formats 4 2 (Analogie dazu aus dem gleichaltrigen Grab 1 von Hajdúszoboszló 1 3); der Krug mit großem Henkel aus Grab l, 4 4 (ein verwandtes Stück ist das große Gefäß aus Grab 15 von Pusztaistvánháza, im frühkupferzeitlichen Kisrétpart-Stil 4 5); eine prachtvoll verzierte Variante der tiefen Schüsseln (wie auch aus dem Gräberfeld von Tiszadob-Borziktanya der Übergangsperiode bekannt 5 2), schließlich Näpfe mit großem Henkel (die zu Tiszavalk-Tetes in einer ungewöhnlich großen Zahl-mit 12 Exemplaren aus 25 Gräbern - vertreten sind.) 5 4 Die Funde des Gräberfeldes von Tiszavalk-Tetes stehen jenen in der Mitte der südlichen Gräbergruppe des Gräberfeldes von Magyarhomorog-Kónyadomb sehr nahe, 5 8 nur daß unter diesen mehrere von frühkupferzeitlichem Charakter zu finden sind. So kann man es annehmen, daß diese etwas früher zu datieren sind als die letzteren - oder daß die Entwicklung zu Tetes gehemmter war. Daraus ist es aber zu folgern, daß die Tiszapolgár-Kultur allmählich in die Bodrogkeresztúr-Kultur überging. Es ist möglich, daß die Veränderung einer Einwanderung fremder Völkergruppen zuzuschreiben ist; jedenfalls verursachte sie in der Entwicklung der Kultur keinen scharfen Bruch. Die Tiszapolgár- und