Folia archeologica 28.

Tibor Kovács: A koszideri fémművesség telepekről és temetőkből származó leletei

FOLIA ARCHAEOLOGICA XXVIII. 1977 BUDAPEST FUNDE DER METALLKUNST DER К О S Z I D E R - P E R I О D E AUS SIEDLUNGEN UND GRÄBERFELDERN Tibor KOVÁCS Heute, als man überall in der Welt bereits erkannt hat, daß die Beschleuni­gung des Informationsaustausches den einen Schlüssel für den qualitativen Fort­schritt einer Sparte bildet, müssen wir mit nicht geringer Nostalgie die Bände der um die Jahrhundertwende erschienenen Zeitschriften durchblättern, in denen vierteljährlich ausführliche, oft illustrierte Berichte über zutage geförderte Funde gegeben werden. Von dieser nützlichen Praxis ist die ungarische Archäologie leider bereits in den ersten Jahrzehnten nach dem ersten Weltkrieg abgebogen. Im letzten Vierteljahrhundert konnte schon die Publikation der Funde - zum Teil wegen der objektiven Schwierigkeiten - mit dem raschen Anwachsen des Quellenmaterials nicht mehr Schritt halten. In Wirklichkeit nahm also die Menge und das Tempo der als Quellenmaterial dienenden Informationen relative ab. Daraus folgt, daß in den Facharbeiten wir immer mehr und mehr auf Hinweise stoßen, die sich auf als Analogie aufgezählte, unveröffentlichte Funde beziehen. Diese setzen nicht nur den Wert der Feststellungen herab, sondern können auch Ausgangspunkte falscher Hypothesen sein. Hierfür ließen sich besonders viele Beispiele aus Studien erwähnen, die die historische Bedeutung und den chronologischen Platz der Hortfunde von Typ Koszider erörtern. Die Beurteilung dieser Metallkunst als einer Einheit war in nicht geringem Alaße auch von der Tatsache beeinflußt, daß neben den Depot­funden die Forschung keine entsprechende Aufmerksamkeit den aus Siedlungen und Gräberfeldern stammenden Bronzegegenständen von Typ Koszider zukom­men ließ. Dies bezieht sich vor allem auf die Entstehungs- und Blütezeit der Me­tallkunst von Koszider, da ja durch die intensive Erforschung der Hügelgräber­kultur des Karpatengebietes in den letzteren zwei Jahrzehnten besonders die in den Fundkomplexen der Hügelgräberkultur vorkommenden Gegenstände in den Mittelpunkt unseres Interesses getreten sind, die in unserem Gebiet das Wei­terleben der erörterten Metallkunst beweisen. Die komplexe Untersuchung dieses Zeitalters selbst wurde fast an eine zweitrangige Stelle verdrängt. Um zur ein­deutigen Lösung der bis heute umstrittenen Fragen näherkommen zu können, müssen wir von neuem „von den Grundlagen" ausgehen und sämtliche, in den Siedlungen und Gräberfeldern zom Vorschein gekommenen Funde dieser Metall­kunst wieder registrieren.

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