Folia archeologica 28.
János Eisler: A Magyar Nemzeti Múzeum csontnyergeinek kérdéseihez. I.
208 J. EISLER den Figur des Wenzel-Sattels. Wenn wir auf das wichtige Jahrzehnt der Tätigkeit des Meisters der Spielkarten auf die Jahre um 1440, auf die zuweilen übereinstimmende Auffassung mit dem Stil des Konrad Witz, 3 6 sowie auf den vermutlichen Betätigungsort des Meisters, auf Basel hinweisen, so können wir den Herstellungsort des Sattels mit dem unmittelbaren Einfluß dieses Stilkreises bezeichnen. Von den Budapester Sätteln kann zur näheren Feststellung der Herstellungszeit des Sattels, die an der rechten Seite des sog. Batthyány-Sattels sichtbare, halbnackte, liegende Männergestalt einen Stützpunkt bieten. Auf das Motiv der liegenden Männergestalt sind auch Schlosser 3 7 und G. Nagy 3 8 aufmerksam geworden. Der erstere konnte sich infolge des damaligen Forschungsstandes in seiner hinzugefügten Bemerkung nur darauf beschränken, daß es sich hier nur um einem nach Italien zeigenden Motiv handelt. Nach der Erforschung der ersten Nachzeichnungen der antiken Denkmäler zu Beginn des Quattrocentos, 3 9 der Zusammenstellung des Corpus der Zeichnungen Pisanellos und seines Kreises 40 können wir einen Versuch unternehmen, um dem Weg der Motivübernahme zu folgen und eine als Wiederholung des antiken Vorbildes entdeckte Figur mit ihrem Vorgänger zu identifizieren. Die Zeichnung Nr. 1359 des Berliner Kupferstichkabinetts, die der Annahmen nach einst ein Blatt des rekonstruierten, dem Pisanello-Kreis zugeschriebenen „Taccuino" gebildet haben dürfte, ist die Kopie eines antiken Flußgottes, der 1547 auf ihren heutigen Standort auf den Campidoglio transportierten Kolossalstatue, die den Tiberis allegorisiert. 4 1 Vom Gesichtspunkt der auf den Sätteln sichtbaren Motivverleihung sind jene Fragen, die mit dem in der Fachliteratur „Skizze" genannten Blatt zusammenhängen, ob nämlich die Arbeit die eigenhändige Zeichnung von Pisanello oder anderer mit ihm gemeinsam in Rom arbeitenden Mitarbeiter gewesen ist, von sekundärer Bedeutung. Die Forschung stimmt in dem uns interessierenden Punkte, in der Datierung vor 1433 der nach Berlin gelangten Zeichnung aus dem „Taccuino" überein. Dieser Zeitpunkt kann als post quem des Budapester Batthyány-Sattels betrachtet werden. Auf dem Sattel gibt es - mit Ausnahme der Darstellung eines seinen Kopf hebenden und nach hinten wendenden Hundes - kein anderes Detail, das nach Italien oder der antiken Kunst verweisen würde. Diese Darstellung des Tieres scheint die über Norditalien erfolgte Übernahme des antiken Motivs zu bekräftigen, da ja eine solche Einstellung des Hundes eine charakteristische Formula der norditalienischen Meisters ist. 1 2 Unmittelbar unter dem halbnackten, sich nach hinten lehnenden Männergestalt befindet sich sogar unter dem zum Durchziehen des Bügelriemens dienenden Schlitz eine solche Jagdszene, deren Komposition, weiters Jagdanzug und Jagdgeräte eine, nördlich der Alpen übliche Anordnung, 3 6 Ebd. 27. 3 7 Schlosser, J. v., а. а. O. 270. 3 8 Nagy, G., а. а. О. 232. 3 9 Dagenbart, B.-Schmitt, A., Gentile da Fabriano in Rom und die Anfänge des Antikenstudiums. Münchner Jb. d. Bildenden Kunst 11(1960) 59-151. J 0 Todorow, M. F., I disegni di Pisanello e della sua cerchia. (Firenze 1966). « Ebd. Taf. CVIII. 169 verso. Lit. S. 122 mit Bibliographie. 4 2 Siehe: Fossi Todorow, M., а. а. O.; Sehende/, A. van, Le dessin en Lombardié. (Bruxelles 1938)