Folia archeologica 27.
Tibor Kovács: Későbronzkori aranyleletek a Tisza-vidékről
68 T. KOVÁCS - in der das letzte Jahrhundert der mittleren Bronzezeit umfassenden Koszider-Periode hat sich die aus Blech gefertigte Variante der beiden Grundtypen verbreitet; in den mit Sicherheit auf diesen Zeitraum datierbaren Fundkomplexen kommen fast ausschließlich nur die aus zwei bzw. drei kahnförmigen Teilen bestehenden Typen vor (z. B. Kengyel, Uzdborjád-Hangospuszta, Baks-Levelény); mit Ausnahme des Exemplars von Bjelo Brdo sind die aus drei kahnförmigen Teilen bestehenden Stücke (d. h. die Haarringe mit noppenartig zurückgebogenem Ende) unverziert; 4 2 Haarringe aus Bronzeblech sind uns aus dieser Zeit nicht bekannt; 4 3 - in der ersten Phase der Spätbronzezeit beweisen die Funde nur das Tragen der aus drei kahnförmigen Teilen bestehenden Haarringe; die aus Gold- bzw. Bronzeblech gefertigte Variante dieser wurde von den Frauen der Hügelgräber-, Pilinyer- und Noa-Kultur getragen; die zu dieser Zeit erzeugten goldenen Haarringe kamen wahrscheinlich als Importwaren in die Theißgegend bzw. nach Nordungarn. Diese dürften zu den in den örtlichen Werkstätten hergestellten Bronzehaarringen als Muster gedient haben; - es kann kein Zufall sein, daß der eine traditionelle Trachtbestandteil der mittleren bronzezeitlichen Völker des Karpatenbeckens in der der Verbreitung der Hügelgräberkultur folgenden Spätbronzezeit in jenen Gebieten zum Vorschein kommen, wo die Retardation der örtlichen Bevölkerung auf Grund des Weiterlebens der traditionellen Form und des Musterschatzes der Keramik sowie in der Metallkunst sicherlich nachgewiesen werden kann; anders abgefaßt, können wir auch sagen: die über viele Fäden, auf Grund anderer Funde bewiesene Tatsache kann auch durch die Untersuchung der Haarringe, als selbständiger Typ bekräftigt werden; 4 4 - die drei goldenen Haarringe des Goldfundes von Derecske, das auf der Siedlung von Ottomány gefundene fragmentierte Bronzeexemplar, - und vielleicht kann auch das von uns mitgeteilte Fragment hierher gereiht werden weichen von der Struktur der bisher erörterten spätbronzezeitlichen Haarringe zum Teil ab; bei diesen ist der Aufhängeteil drahtartig, d. h. er wurde nicht zu Blech gehämmert; die Haarringe von Derecske (und wahrscheinlich auch ursprünglich das Stück von Ottomány) bestehen aus vier kahnförmigen Teilen; es scheint, daß diese zwischen den von uns erörterten, aus drei kahnförmigen Teilen bestehenden Exemplaren und den zweifellos jüngeren Haarringen von Üj szentanna (Síntana) bzw. Sarmaság, als typologische Verbindungsglieder betrachtet werden können. 4 0 4 2 Brunsmid, ]., Hrvatske sredovjecne starine. VHAD 7(1903-4) 63., Abb. 25:1. - Zu bemerken sei, daß im Grabfund auch ein den älteren Typ vertretender, ovaler, massiver Haarring zum Vorschein gekommen ist. 4 3 Die aus den Gräberfeldern von Bodrogszerdahely (Streda nad Bodrogom) bzw. Dolny Peter angeführten Haarringe betrachten wir als zum erörterten Typ gehörend (vgl. Anm. 23).Hier verweisen wir auf die aus Bronzeblech gefertigten, aus drei kahnförmigen Teilen bestehenden Haarringe des Gräberfeldes von Cîrna. Diese gehören vermutlich zu den jüngeren Funden des Gräberfeldes, dürften also zur Spätbronzezeit in die Erde gelangt sein. Vgl. Dumitrescu, VI., Necropola de incineratie din epoca bronzului de la Cîrna. (Bucureçti 1961) 330-332., 341., Taf. 163, 1-4. 4 4 Zu den im Gebiet der Noa-Kultur zum Vorschein gekommenen Haarringen siehe Zabaria, E., а. а. O. 121, Abb. 8: 1.; Rusu, M., Considerati asupra metalurgiei aurului din Transilvania ín bronz D ?i Hallstatt A. ActaMN 9(1972) 51-52., Taf. VIII. 4. 4 5 Popescu, D., а. а. O. 231., Abb. 138: 9-11.; Dörner, E., Der Goldfund von SintanaArad. Dacia 4 (1960) 471-479.; Rusu, M„ а. а. O. 51-52., Taf. VIII. 2.