Folia archeologica 27.
Endre Tóth: Savaria és környéke IV-IX. századi történeti problémáihoz
118 E. TÓTII Grund der Ähnlichkeit der geographischen Lage von Veszprém bzw. der ähnlichen, unter dem Patrozinium des Hl. Michaels stehenden Kirchen von Ortahu und Veszprém. Unter den zahlreichen, über eine vom Hl. Michael benannten Kirche verfügenden Ortschaften Transdanubiens (im Komitat Vas gibt es 17 auf die Árpádenzeit zurückgehende Hl. Michaeliskirchen, unter diesen das der Tradition nach vom Hl. Stephan gegründete Kapitel von Vasvár) gibt es gewiß noch zahlreiche solche Dörfer, die man auf Grund ihrer Höhenterrainverhältnisse mi Ortahu verbinden könnte, wenn das Patrozinium der zu Ehren des Hl. Michaels geweihtent Kirche von Ortahu überhaupt die Zeiten nach der ungarischen Landnahmezeit erlebt hat. Diese Identifizierung halte ich also überhaupt für unbewiesen. Von I. Bóna (Magyarország régészete és története a római uralom végétől a magyar honfoglalásig (Archäologie und Geschichte Ungars vom Ende der Römerherrschaft bis zur ungarischen Landnahme), 1973, Manuskript 421.), wird sie mit positiven Beweisen ausgeschlossen. In Somlóvásárhely stand zu Ehren des Hl. Lampert ein Benediktiner- sodann Prämonstratenserkloster, das nach einer Angabe aus dem 14. Jahrhundert der Heilige König Stephan gegründet hat. Die Kirche von Dúrnauua war zu Ehren des Hl. Ruprecht geweiht. Zu Dúrnauua gehörte auch ein Weinberg. Györffy befürwortet die Identifizierung auf der Grundlage, daß sich das Patrozinium des karolingischen Ruprechts durch die sprachliche Entwicklung bis zum ungarischen Mittelalter sich auf Lambert gestaltet hat. Einerseits kann aber diese Umwandlung in dem als Analogie angeführten Fall (nämlich des Patroziniums) überhaupt nicht bewiesen werden und ist sogar völlig unwahrscheinlich (cf. Tóth E., Vasi Szemle 26(1972) 258.) Andrerseits kann sich das Patrozinium einer Kirche auf diese Weise kaum ändern, höchstens im Dorfnamen kann eine Änderung eintreten. Die Identifizierung von Dúrnauua ist übrigens: Dornau (Österreich, in der Nähe von Radkersburg; MG D Karol. III. index 317.; J. v. Zahn: Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter, Wien 1892 141.), dessen Name das Ergebnis einer regelmäßigen sprachlichen Umbildung ist. Dúrnauua kommt im Arnulfinum im erweiterten Teil der Urkunde vor, also ist in der Urkunde des Jahres 860 nicht enthalten. Diese Urkunde enthält aber auch nicht die Dúrnauua umfassenden zwei anderen Besitze, die hingegen genau lokalisierbar sind. So müssen wir auch Dúrnauua in der Nähe der beiden benachbarten Güter suchen: vor Dúrnauua: wird in der Urkunde ad Kuginesfeld, nachher ad Pettoviani ecclesiam erwähnt. Die Identifizierung des letzteren ist nicht zu bezweifeln: Ptuj (Jugoslawien), das antike Poetovio, laut deutscher Benennung Pettau. Ruginesfeld ist in einer auf 891 gefälschten Urkunde erwähnt (MG D Karol. III. Arnulphi nr. 185, 287): inpartibus Sclauiniensibus vero in comitatu Dudleipa vocato in loco Ruginesfeld, sicut Cho^il dux quondam inibi ad opus snnm habere visus est et veluti Keginger in eodem comitatu iuxta aquam que dicitur Knesaha, in beneficium habebat. Der Bach Knesaha ist mit dem Gnasbach (im SO-Teil Österreichs. MG D Karol. III. index 316.; Pirchegger, а. а. O. 294) identisch. Da Dornau in der Nähe des Gnasbaches liegt, müssen wir die Identifizierung für sicher halten (es kann noch eventuell auch das in der Nähe von Ptuj, von diesem NO liegende Dornau in Betracht kommen; zur Ortschaft vgl. J. v. Zahn, а. а. O. 141.).