Folia archeologica 27.

Endre Tóth: Savaria és környéke IV-IX. századi történeti problémáihoz

SAVARIA 113 Francorum erwähnt; 11 8 Karl d. Gr. hat sein Heer nach dem Awarenfeldzug über Sabaria zurückgeführt. Wir haben keinen Grund zu bezweifeln, daß unter dem in der Quelle erwähnten Sabaria das antike Savaria zu verstehen ist. 11 9 805 hat Karl d. Gr. das Volk des awarischen Khagans und einen Teil der Awaren inter Carnuntum et Sabariam angesiedelt. 12 0 Bis zu den letzteren Zeiten hat die Forschung unter diesen beiden Stadtnamen die antiken Städte gleichen Namens verstanden und auf diese Weise die Ansiedlung der Awaren auf NW­Transdanubien lokali­siert. 12 1 Gy. László 12 2 warf jedoch die Möglichkeit auf, daß sich das in den Quellen erwähnte Sabaria nicht auf die antike colonia, auf das heutige Szombathely bezieht, sondern auf sicca Sabaria des 9. Jahrhunderts bei Győrszentmárton-Pannonhalma, das laut seiner Meinung mit dem im 12.-13. Jahrhundert bei Pannonhalma er­wähnten Sabaria identisch wäre. Wie gesehen, ist sicca Sabaria nicht mit dem bei der Benediktinerabtei von Pannonhalma liegenden mittelalterlichen Sabaria iden­tisch. So kann sich demnach die Angabe der Annales regni Francorum nur auf Sava­ria, auf die einstige römische Stadt beziehen. Eine andere Frage ist, wie weit die Bestimmung des Siedlungsgebietes auf reellen Grundlagen ruht. J. Koller 12 3 hat vorausgesetzt, daß man die antiken Landkarten zur Karolingerzeit benutzt hat. Auf diesen Karten dürften vorweg nur die größeren römischen Städte ein­getragen sein. Bezogen sich diese Benennungen auf solche Gebiete, wo dem Kopisten der Karte mehr keine neueren Daten zur Verfügung standen, so hat er bestimmt nur die ihm bekannten antiken Namen angeführt. Charakteri­ltisch ist z. B. das allgemeine Vorkommen des Namens Sabaria auf den mittelalter­sichen Weltkarten. 12 4 Jedoch widerspiegeln und wiederholen diese Angaben, be­sonders im 11.-13. Jahrhundert im besten Falle nur die sich auf das Gebiet bezie­henden antiken Kenntnisse, jedoch keinesfalls oder nur kaum die der eigenen Zeit. Kehren wir nun auf die Frage der Ansiedlung der Awaren zurück, so müs­sen wir J. Koller - da Carnuntum hier das einzige Mal im Laufe der Karolinger­11 8 Annales regni Francorum a. 791. 11 9 Gy. Eás^ló (а. а. О. 326, 333) hält dem Anschein nach auch dieses Sabaria nicht mit Szombathely für identisch, da laut ihm über Savaria kein Weg nach Westen geführt hätte. Es ist zweifellos, daß die römischen Itinerarien keinen aus Savaria ausgesprochen in westliche Rich­tung führenden Weg erwähnen. Dies schließt aber noch nicht das Vorhandensein eines solchen Weges aus: die Itinerarien erwähnen bloß die wichtigsten Kriegs- und Poststraßen. Hingegen war auf Grund topographischer Beobachtungen {Tóth, E., Arch. Ért. 98. 1971. 151) Savaria vermutlich durch einen Weg mit Virunum verbunden, ferner beweist auch der bei Gyepfüzes (Kohfidisch, Österreich) zum Vorschein gekommene Meilenstein das Vorhandensein eines von Sabaria nach dem Inneren des Noricum (eventuell nach Vindobona?) führenden Weges: We­ber, E., Die römischen Meilensteine aus dem österreichischen Pannonién. JÖAI 49(1968-71) 144. - Karl d. Gr. konnte übrigens auch über die Straßenlinie Savaria-Carnuntum mit seinen Heeren abgezogen sein. Diese Linie halte ich für die möglichste. Zu den römischen Wegen der westlich von Savaria liegenden Gebirgsgegend siehe: Plank, C., JbLN 28(1944) 448-, 12 0 Annales regni Francorum. a. 805. 12 1 Zur Frage der Siedlung: Bóna, I, Acta Arch.Hung. 18(1966) 319-, 12 2 Eás^ló, Gy., а. а. O. 320. Diese Möglichkeit, die derartige Interpretation der Quellen hat - meines Wissens - als erster A. Huber aufgeworfen: Geschichte der Einführung und Ver­breitung des Christentums in Süddeutschland. I. (Salzburg 1875) 375. 12 3 Koller, ]., Der „mons Comagenus". MIÖG 71(1963) 243-, 12 4 Die ältesten betrachtet: Hereford-Weltkarte (K. Miller: Mappae mundi IV. Heft, Stuttgart 1896); Epstorfer-Weltkarte (K. Miller: Die Epstorfer Weltkarte, Stuttgart-Wien 1900). 8 Folia Archaeologica 1976

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