Folia archeologica 27.

Endre Tóth: Savaria és környéke IV-IX. századi történeti problémáihoz

112 E. TÓTII Auf Grund der angeführten Urkunde des Jahres 844 u l lag der Besitz des­Pfarrers Minigo ebenfalls am Bach Sevira ( = Savaria). Da die Urkunde vom 20 November 860 das Gut ad Rapam nicht ein Gut an der Raab, sondern an der heutigen Rabnitz bezeichnet, 11 2 ist das zwischen ihnen erwähnte Kundpoldesdorf ebenfalls zwischen der Gyöngyös und der Rabnitz zu suchen. 11 3 Der folgende, in diesem Gebiet liegende Besitz ist - sicca Sabaria, sodann Peinicahu, die in dem Pinka-Quellgebiet (?) lag. 11 4 Der nächste Besitz der Aufzählung Salapiugin 115 führt schon ganz bestimmt in eine fernere Gegend, in die des Zalaflusses. Ich finde es also auch auf Grund der Urkunde des Jahres 860 für bewiesen, daß sich der Besitz sicca Sabaria an einem nur in niederschlagsreichen Zeiten mit Wasser gefüllten Bett des Sabaria-Baches befunden hat. Es fragt sich, wo dieser Besitz lag ? Leider können wir die geographische Lage von Peinicahu nicht genau be­stimmen und wissen nur so viel, daß es an der Pinka lag. So können wir auch von der sicca Sabaria nur so viel sagen, daß sie sich am Savaria-Bach befand. Auf Grund der hydrographischen Angaben kann man aber die Lage des Besitzes auch genauer bestimmen. Der Besitz ist an einer solchen Stelle zu suchen, wo im Bett der Savaria wenig Wasser fließt oder dieses eventuell zu einer gewissen Zeit des Jahres kein Wasser hatte. So kann einerseits das Quellengebiet des Gyöngyös­Baches vielleicht in der Nähe des in einer anderen Urkunde des Jahres 860 erwähn­ten 11 6 vadum in Betracht kommen. Die andere Möglichkeit wäre das heutige Perint-Bett: von der Abzweigung unterhalb dieser bis zu jenem Punkte, wo der erste Bach in die Perint fließt. In trockeneren Jahreszeiten kann nämlich bei der Abzweigung bei Gencsapáti das künstliche Bachbett die ganze Wassermenge der Gyöngyös abführen und in den ursprünglichen natürlichen Arm fließt kein Wasser über. Das Bett der Perint-Savaria ist unterhalb der Abzweigung etwa in 500 m­Länge im größten Teil des Jahres ein großes trockenes Flußbett, höchstens belibt nur in den tieferen Teilen eine Zeit lang etwas Wasser zurück. Es wäre leicht möglich, daß die Bezeichnung sicca sich auf dieses Gebiet bezogen hat. Auf Grund all dieser steht hingegen sicher, daß im Mittelalter die im 12.-13. Jahrhundert bei Győrszentmárton-Pannonhalma erwähnte Siedlung (?) Sabaria bzw. der Flurname 11 7 nicht mit sicca Sabaria des 9. Jahrhunderts identisch ist. Die Benennung sicca Sabaria kann daher nicht aus der Römerzeit herrühren. Sabaria bei Pannonhalma konnte weder eine römische, noch eine karolingerzeitliche geographische Benennung sein. Zum Schluß möchte ich noch auf einige sich auf Sabaria­Szombathely bezie­hende oder damit in Verbindung stehende frühmittelalterliche und mittelalter­liche Angaben verweisen. Diese stammen einerseits aus dem 8.-9., andrerseits aus den Zeiten nach dem 13. Jahrhundert. In der Karolingerzeit wird Sabaria zuerst im Jahre 791 in den Annales regni 11 1 MG D Karol. I. Ludovici Germ. Nr. 38, 50: in loco qui dicitur ad Brunnaron . . . iuxta rivolum qui vocatur Seuira in marca, tibi Radpoti et Rihharii comitatus confiniimt ." 11 2 In der Karolingerzeit wurde auch die heutige Répce-Rabnitz Rapa genannt. Vdc^y, P., SSz 24(1971) 306. Anm. 83.; Virchegger, H., а. а. O. 281, 290.; Klebe!, E., а. а. O. 372 = 30.; Kol/er, H., Bgld. Hb. 22(1960) 103. 11 3 Vdczy, P., SSz 24(1970) 306. Anm. 83. 11 4 Vgl. Pirchegger, H., а. а. O. 290.; Klebel, E., а. а. O. 372 = 30.; UB I. 7. 11 5 Wird mit Zalabér identifiziert: Pirchegger, H., а. а. O. 284.; Klebel, E., а. а. O. 372 = 30. 11 0 MG D Karol. I. Ludovici Germ. Nr. 101, 146. Vgl. Anm. 88. 11 7 PRT I 3, und Nr. 185.

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