Folia archeologica 27.

Endre Tóth: Savaria és környéke IV-IX. századi történeti problémáihoz

SAVARIA 111 Schwierigkeit. Das Attribut sicca muß sich nämlich nicht auf die ganze Länge des Baches beziehen: es genügt, wenn der Bach an jener Stelle, wo das Gut lag, trocken war oder ein verhältnismäßig trockenes Bett hatte. Als weiteres Problem stellt sich die Frage: welcher Bach zur Karolingerzeit unterhalb der Abzweigung von dieser südlich Sabaria genannt wurde: die heutige Perint oder aber die heutige Gyöngyös? Urkundliche Angaben beziehen sich nur auf den oberen Lauf, auf das Quellengebiet, wo der Bach Savaria genannt wird. Für die Lösung der Frage gibt es nur alternative Möglichkeiten. Rechnen wir mit dem kontinuierlichen Weiterleben der spätantiken, in der colonic) Savaria und der in der Umgebung des Baches lebenden Bevölkerung ganz bis zur Karolingerzeit, so müssen wir diese Benennung auf den natürlichen Arm, also auf die heutige Perint beziehen. Jedoch selbst bei einem Weiterleben der Bevölkerung besteht die Möglichkeit, daß sich der Name bis zur Karolingerzeit verändert hat: also nicht der westliche Arm und der obere Lauf, sondern der heutigen Benennung gemäß der östliche Arm und der obere Lauf einheitlich Savaria genannt wurde. Theoretisch besteht demnach die Möglichkeit, daß sicca Sabaria sowohl an der heutigen Perint, wie auch entlang der heutigen Gyöngyös, eigentlich bis zu deren Mündung in die Raab liegen hätte können. Das Attribut sicca verweist jedoch darauf, daß der Bach zumindest zeitweise ein ausgetrocknetes Bett hatte oder nur einen ganz geringen Wasserstand zeigte. Die genauere Lokalisation 10 7 kann mit Hilfe der geographischen Verhältnisse sowie der übrigen, annähernd bestimmbaren Ortsnamen der Urkunde vom 20. November 860 durchgeführt werden. Die Urkunde zählt nach den heutigen niederösterreichischen Ortschaften die folgenden Güter auf: ad Penninuuanc, ad ecclesiam An^onis, ad Uuitanesberc , ad ecclesiam Ellodis, ad ecclesiam Minigonis presbi­teri, ad Kundpoldesdorf, ad Карат, ad siccam Sabariam, itetn ad Peinicahu, ad Salapiugin, von denen wir die nachstehenden genauer lokalisieren können: Penninuuanc müssen wir auf Grund einer Urkunde aus 877 10 8 in der Gegend der Bäche Pratz und Thalbach suchen: unus fons in loco qui Benninvuanc dicitur intrat in Spra^am et sie inter duas Sprays usque in eum locum, ubi ipse due Spraye simul decursum conficiunt. Angenommen, daß die beiden Spraza die heutige Spratz und der Thalbach sind, 10 0 so liegt Penninuuanc in der Umgebung der beiden Bäche. Uuitanesberc wird in einer Urkunde Ludwigs d. Deutschen vom 8. Mai 860 11 0 erwähnt, aus der es klar hervorgeht, daß wir auch dieses Gut in der Gegend der heutigen Spratz, des Thalbaches bzw. von Zöbernbach, also im Bereich der einstigen Savaria- und Spratz-Bäche suchen müssen. 10 7 Es sei bemerkt, daß ich die Lokalisierung des hier erörterten geographischen Namen­materials der Urkunde vom 20. November 860 bei einem Teil der Fälle nur für eine der vielen Möglichkeiten halte: die Bestimmung ist in einzelnen Fällen sicher, in anderen Fällen nur approximative und benötigt weitere Untersuchungen. Die erörterten Ortschaften der Urkunde vom 20. November 860 liegen - mit Ausnahme der sicca Sabaria - jedoch innerhalb des mit einem Doppelstrich umrahmten Gebietes. 10 8 MG D. Karol. I. Karlmann Nr. 3, 288. lu 9 Klebet, E., а. а. O. 369 = 27.; Plank, С., а. а. О. I. 38.; K. Eecbner : Mitt. Ges. Salz Landesk. 109. 1969. 58-.) identifiziert Bennimvanch mit dem vom 16. Jahrhundert an über Daten verfügenden, in der Umgebung des Ursprunges des Spratzbaches gelegenen Pengersdorf (ebd. 59). Die Identifizierung betrachte ich als nicht bewiesen. 11( 1 MG D Karol. I. Ludovici Germ. Nr. 101., 146: „in loco qui dicitur Sauariae vadum et inde inter Spra^am et Sauariam" , „in summun montem qui dicitur Üuitinesberc".

Next

/
Thumbnails
Contents