Folia archeologica 27.
Endre Tóth: Savaria és környéke IV-IX. századi történeti problémáihoz
SAVARIA 109 Die durch das antike Savaria fließende Savarias-Sibaris, 8 9 also der GyöngyösBach wird oberhalb von Szombathely in seinem niederösterreichischen Quellengebiet, als Sevira, Savaria bezeichnet. Der heutige deutsche Name des Oberlaufes der Gyöngyös ist Zöbernbach 9 0 und bei ihrer Quelle befindet sich eine Siedlung, namens Zöbern. 9 1 Der obere Lauf der heutigen Gyöngyös behielt demnach - in umgewandelter Form - seinen antiken Namen in der Benennung Zöbernbach, 9 2 während die Ungarn den mittleren und unteren Lauf nach ihrer Landnahme Gyöngyös nannten. Beim Oberlauf des Baches - beim heutigen Zöbernbach - erscheint aber auch ein anderer ungarischer Name: 1263: Hgurmeugh, 93 ein Name, der im Flurgang vorkommt und sich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auf den heutigen Zöbernbach bezieht. 9 4 Im Mittelalter blieb der Name des Zöbernbaches, also nur bezüglich des niederösterreichischen Abschnittes des Baches bestehen, während man den Bach in Ungarn Egurmegh nannte. Die Benennung ein und desselben Baches mit zwei - ungarischen - Namen dürfte demzufolge geschehen sein, daß die Umgebung des mittleren und oberen Laufes des Gyöngyös-Baches westlic hvon Kőszeg, 9 5 eine mit voneinander entfernt liegenden Siedlungen weniger bewohnte Gebirgsgegend war. Die mittelalterliche Erwähnung des Baches westlich von der Abtei von Borsmonostor (Klostermarienberg, Österreich) kommt, mit Ausnahme der angeführten Egt/rmeug/jAngabe nicht vor. 9 0 Mit dem Vordringen der deutschen Bevölkerung im Grenzgebiet hat der Name Zöbernbach den früheren ungarischen Namen Egurmegh verblaßt und so konnte der ungarische Name Gyöngyös - nach der Besiedlung der Gegend - entlang des oberen Laufes nicht auf die ganze Länge des Baches übergreifen, sondern beschränkte sich auf die Benennung eines Nebenarmes. 9 7 Zur Lokalisation der sicca Sabaria zurückkehrend, stellt sich die Frage: was bedeutet das Attribut sicca, wie kann es für uns ausgelegt werden? Fraglich ist auch, worauf sich dieses Attribut bezieht: auf die Siedlung Sabaria oder auf den Bach Sabaria? Meines Erachtens kann die Benennung keinesfalls als eine Unterscheidung der Siedlung Sabaria von einer anderen Siedlung gleichen Namens mit dem Attribut sicca, in diesem Falle von der der civitas Sabaria ausgelegt werden. Das Attribut bezieht sich nicht auf die Art der Sabaria-J7ft///wg. Es ist ja natürlich, daß die Siedlungen im allgemeinen auf Trockenstellen liegen und da dies aus der Mehrheit der Fälle allgemein ist, wäre es unsinnig im Gegensatz zu den auf nassen, sumpfigen Stellen sich ausgebildeten Siedlungen, die gerade wegen ihrer Seltenheit Sárvár, Moosburg genannt worden sind, dies eigens hervorzuheben. S 9 Vgl. Anm. 27. 9 0 Wird vom 16. Jahrhundert an erwähnt: Steinhäuser, W., MIÖG 45(1931) 320. Der Bachname Zöbern(bach) kann aus Sabaria sprachwissenschaftlich abgeleitet werden: vgl. Anm. 92. 9 1 Wird von 1255 an erwähnt: Steinhäuser, IT., MIÖG 45(1931) 320. und Ders., Savaria . . . 206. 9 2 Ders., MIÖG 45(1931) 320.; Moór, E., а. а. O. 107.; Melich, ]., Dolgozatok. II. NyÉ 41. (Bp. 1963) 27.; Steinhäuser, W., Savaria ... 206.; Knie^sa, I., Magyarország népei a XI. században. SzIE 11. (Bp. 1938) 468. Nr. 102. 9 3 UB I. Nr. 430., 294. 3 4 Moór, E., а. а. О. 85, 286. 9 5 Tóth, E., VSz 26(1972) 248. 9 6 In der Gemarkung von Borsmonostor im Jahre 1225 (Klostermarienberg, Österreich): Gnngjislib I. Nr. 143, 103. 9 7 Vgl. noch: Steinhauser, W., Savaria . . . 206.