Folia archeologica 26.
Die Ausgrabungen des ungarischen Nationalmuseums im Jahre - István Fodor: Vorläufige Bericht über die Ausgrabung des Dorfes Szabolcs—Kisfalud im Jahre 1971—73
176 I. FODOR «ST» 1*- • г -S* < ^ Abb. 5. mene Fundmaterial stammt zum größten Teil aus der Árpádenzeit (12.-—13. Jh.), doch kamen auch Funde aus dem 14. Jahrhundert hervor. Vom Gesichtspunkt der Datierung ist es sehr wichtig, daß aus den Überresten des einen, in die Erde eingegrabenen Flauses die nach orientalischem Muster geprägte Münze des Königs Béla III. (1172—1196) zum Vorschein gekommen ist. 1 0 Aufgrund der bisherigen Angaben sind wir der Meinung, daß das Dorf in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts entstanden sein dürfte 1 1 und sein Leben bis zum Mongolensturm der Jahre 1241—42 ruhig verlief, bis dann das in der Nähe der wichtigen Festung liegende Dorf zerstört wurde. Zahlreiche Zeichen der Zerstörung waren bei der Ausgrabung wahrzunehmen. Nach dem Mongolensturm wurde der Ort wieder besiedelt und im 14. Jahrhundert war sie noch bestimmt bewohnt. Die genauere Zeit und die Umstände der späteren Zerstörung können vorläufig noch nicht 1 0 Fodor, I. — Németi, P., a.a.O. 95., Abb. 5. 1 1 P. Németh warf die Möglichkeit auf, daß Kisfalud mit dem Dorfe Ekölcs, in den Urkunden zuerst 1219 erscheinend, identisch sein könnte, das aber 1266 und 1284 schon als unbewohntes Landgut in Donation gegeben wurde. (Me^ő, Л. — Németh, P., a.a. 0.111. und Karte 4.) Diese Annahme halten auch wir für wahrscheinlich, obwohl eine systematische Geländebegehung der Umgebung von Szabolcs, die Durchforschung aller mittelalterlichen Dorfplätze diesen Standpunkt eventuell modifizieren kann. Die Ortschaft dürfte den Namen „Kisfalud" in diesem Falle anläßlich der zweiten Besiedlung erhalten haben.