Folia archeologica 26.

Die Ausgrabungen des ungarischen Nationalmuseums im Jahre - István Fodor: Vorläufige Bericht über die Ausgrabung des Dorfes Szabolcs—Kisfalud im Jahre 1971—73

SZABOLCS — KISFALUD 177 Abb. 6. festgestellt werden. Wir halten nur für wahrscheinlich, daß der Grund für das Verlassen des Ortes, in der — von zahlreichen Faktoren beeirflußten­—Dorfverö­dung zu suchen ist, was im 14.—15. Jahrhundert für ganz Europa charakteristisch war. 1­Bei der Freilegung kamen für unsere árpádenzeitlichen Dörfer charakteri­stische Objekte: in die Erde eirgetiefte Fläuser, im Freien stehende Backöfen, Korn- und Abfallgruben zum Vorschein. Beachtenswert ist hingegen, daß wir keine Spuren der bei Dorfausgrabungen bisher beobachteten Grabensysteme gefunden haben. 1 3 Spuren von Wohnhäusern haben wir bisher insgesamt in 7 Fällen festgestellt, von diesen konnten jedoch in fünf Fällen nur kleinere oder größere Abschnitte zur Freilegung kommen, da ihre übrigen Teile vom abgerissenen Ufer wegges­pült wurden. Diese Erscheinung zeigt auch klar die Struktur der Siedlung: die Häuser lagen entlang der Terrassenlinie des Überschwemmungsgebietes der Theiß. Diese waren — wie üblich — in die Erde eingetiefte Häuser, deren Fußboden­niveau nach der Entfernung der oberen gepflügten Schicht im allgemeinen 80—100 cm tief lag, ihre Orientierung war NS. In der Mitte der kürzeren Mauern befindet sich die Eintiefung des die Dachkonstruktionen tragenden Y-Pfosten. 1 2 Vgl. S Zabó, I., a.a.O. 139—.; Maksay, F., A magyar falu középkori településrendje. (Bp. 1971) 78—88. 1 3 Méri, I., Arch. Ért. 89(1962) 211—219.; Kovalovs^ki, ]., FA 16(1964) 125—143.; Bóna, I., Awarische Siedlungen aus dem 7. Jahrhundert und ein ungarisches Dorf aus der Árpádenzeit (11,—13. Jh.) in Dunaújváros. FontesAH (Bp. 1973) 64—66, 80. 12 Folia Archaeologica 1975

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