Folia archeologica 26.

Die Ausgrabungen des ungarischen Nationalmuseums im Jahre - István Fodor: Vorläufige Bericht über die Ausgrabung des Dorfes Szabolcs—Kisfalud im Jahre 1971—73

II. VORLÄUFIGE BERICHT ÜBER DIE A USGRABUNG DES DORFES S Z А В О L С S - К I S F A L U D IM JAHRE 1971—73 ISTVÁN FODOR Eine der größten Forschungsunternehmen der ungarischen Archäologie ist die Untersuchung der frühfeudalen Sippen- und Gespanschaftszentren, die beru­fen ist, die bessere Erkennung der Entstehung des ungarischen Feudalismus behil­flich zu sein; die Zahl der geschriebenen Quellen unserer Geschichte im 10.—13. Jahrhundert ist nämlich sehr gering. Im Rahmen dieser Arbeit — deren Leitung in den Händen des Ungarischen Nationalmuseums liegt — wurde 1969 mit der archäologischen Forschung des Sippen- und Gespanschaftszentrums und frühen Komitatssitzes von Szabolcs (Nordostungarn) begonnen. Vom wichtigsten Ob­jekt, von der größten Erdburg des Landes hat P. Németh als Ergebnis der Aus­grabunden festgestellt, daß diese nach der Landnahmezeit, zu Beginn des 10. Jahrhunderts errichtet wurde. 1 Die Kirche neben der Erdburg, die in umgebauter Form auch noch heute besteht, wurde gleichfalls zu sehr frühen Zeiten, vermut­lich noch im 11. Jahrhundert erbaut. 2 Die andere Kirche in Szabolcs (den Quellen nach hatte nämlich die Ortschaft zwei Kirchen) ist noch nicht zum Vorschein gekommen, doch konnte L. Kovács bis 1973 aus dem um die Kirche angelegten Friedhof der Árpádenzeit 362 Gräber freilegen. 3 Auf dem Vontatópart genannten Hügel, unweit der Erdburg war schon seit Ende des vergangenen Jahrhunderts ein landnahmezeitliches (10. Jh) Gräberfeld mit großer Gräberzahl der Zerstörung ausgesetzt, aus dem nur in den Jahren 1923. und 1961 einige Gräber von Fachleuten beobachtet bzw. erschlossen wurden. Gelegentlich der im Sommer 1970 durchgeführten Ausgrabung konnte ich nur mehr 17 Gräber sicherstellen. Aufgrund der erschlossenen Gräber geurteilt, hatte die Mannschaft der Burgwache (die von unseren frühesten Gesetzen als miles erwähnt werden), die sich im 10. Jahrhundert noch in heidnischer Sitte bestatten ließen, ihren Friedhof an dieser Stelle. 4 meth, P., Arch. Ért. 100(1973) 176. . d. 177.; Fodor, I. — Németh, P., Sz-SzSz 7(1972):1. 96. jács, L., Arch. Ért. 101(1974) 323. 4 Fodor, I. — Németh, P., a.a.O. 89—92.

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