Folia archeologica 26.

Parádi Nándor: Pénzekkel keltezett XIII. századi ékszerek. A nyáregyháza - pusztapótharaszti kincslelet

MÜNZDATIERTE SCHMUCKSTÜCKE AUS DEM 13. JAHRHUNDERT. DER SCHATZFUND VON NYÁR­EGYHÁZ A-P USZTAPÓTHARASZT Im ungarischen archäologischen Fundmaterial des Mittelalters gibt es eine Reihe von Funden, die wegen ihres Wertes von den einstigen Besitzern sorgsam versteckt wurden. Für die Forschung ist die Bedeutung ihres Vorhandenseins weitaus größer, als die ihrer Quantität. Aufgrund ihres Inhaltes, ihrer Zusammen­setzung teilt sie der Verfasser in drei Gruppen ein: Funde, die a) nur aus Münzen, die b) aus sonstigen Gegenständen und Schmuck, und die c) aus Münzen und Schmuck bestehen. Er befaßt sich in erster Linie mit den aus Münzen und Schmuck bestehenden Funden und tut dies von der Tatsache ausgehend, daß das jüngste Geldstück das Alter des gesamten mit ihm verborgenen Schatzes genauer zu bestimmen vermag. Bei Bodenarbeiten für den Weinbau kamen in der Gemarkung des Dorfes Nyáregyháza-Pusztapótharaszt (Komitat Pest) Münzen zusammen mit Schmuck zum Vorschein: ein silbernes Armreifenpaar (Abb. 2: 4—5, Abb. 3: 9 — 10), ein kleinerer Elektronarmreif (Abb. 2: 2, Abb. 3: 11), ein Elektronring mit Stein (Abb. 2:7, Abb. 3:4), zwei Silberringe (Abb. 2:8—9, Abb. 3:5—6), zwei mit Stein verzierte herzförmige Elektronschnallen (Abb. 2: 6, Abb. 3: 3), ein Elektron­haarring mit S-förmigem Ende (Abb. 2: 1,Abb. 3: 8),ein silbernes Ohrgehänge (Abb. 2: 3, Abb. 3: 7) und zwei geschliffene Bergkristalle (Abb. 2: 10—11, Abb. 3: 1—2). Auch die jüngste der 1756 untersuchten Silbermünzen aus der Árpá­denzeit wurde vor 1240 geprägt, woraus zu schließen ist, daß der Schatzfund wäh­rend des Mongolensturmes (1241) versteckt wurde. Etwa 50—60 m vom Fundort des Schatzes entfernt wurde ein anderer, aus 24 Münzen bestehender Fund gebor­gen, von dem die jüngste Münze gleichfalls vor 1240 geprägt wurde. (Veröffent­lichung der zwei Münzfunde: Gedai, I., NK 68—69 (1969—1970) 25—42., Taf. III—IV.) Die Zahl der von der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts bekannten Münz­und Schatzfunde nahm erstmals um 1240 herum infolge des Mongolensturmes ganz plötzlich zu. Vor der sich nähernden Gefahr brachte jeder, der es vermochte, seine Wertsachen in Sicherheit. Aus der Untersuchung der Umgebung des Fundortes, des an der Oberfläche gefundenen Tontopfes (Abb. 6), und der Topf- und Tonkesselbruchstücke (Abb. 4—5), die etwa auf das Ende des 12. Jahrhunderts oder auf das 13. Jahrhundert datiert werden können, sowie aufgrund eines — etwa 4 m vom Fundort des Schatzes — geborgenen Fundes landwirtschaftlicher Werkzeuge: 4 übereinander­gelegter, versteckter Eisensicheln, ergibt es sich, daß auf diesem Gebiet eine Sied­lung der Árpádenzeit stand, die während des Mongolensturmes vernichtet wurde. Aus einigen Bruchstücken, wie das Randprofil und Stempelfragment eines öster­reichischen Graphittontopfes, auf das 15. Jahrhundert zu datieren, darf man darauf schließen, daß das Dorf nach dem Mongolensturm neu besiedelt wurde.

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