Folia archeologica 25.
Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos
DEPOTFUNDE VON ARANYOS 69 diesen die Äxte von Typ B : ! und der frühzeitigen B, charakteristisch. Solche finden wir in den Bronzefunden von Géberjén, Magosliget, Csegöld, Papp, Nyírbéltek, Nyírszőlős und Tiszabecs. Diese dürften aus demselben Zeitalter stammen, wie die Depotfunde vom Typ Forró in Oberungarn. Diese Zeitbestimmung bedeutet nicht zugleich eine Einreihung in demselben Depothorizont, da man ja in diesen beiden Gebieten die Funde nicht wegen gleichen historischen Geschehnissen verborgen hat und diese auch von der Bronzeindustrie anderer Volksgruppen gefertigt worden ist. Hier können wir lediglich von einer annähernden Gleichzeitigkeit, von einer Einreihung in die gleiche Periode sprechen. Für die Spätphase der Metallkunst von Ópályi sind die späten Varianten von Rohod Uioara der Äxte von Typ B 4 charakteristisch. Solche sind im Beisein des Schwertes von Riegsee-Typ im neuen Fund von Viss zu finden. Im allgemeinen enthalten nur die Depotfunde des späten Typs von Ópályi Bronzegegenstände des ostalpinischen, mitteleuropäischen Typs (Schwert von SprockhofF Il/a : Olcsvaapáti, Umgebung von Sárospatak, Zalkod, Viss II, Schwert mit fächerförmigem Griff: Ajak, Peschiera-Dolch von Typ C: Nyírkarász -Gyulaháza, Nyíracsád, mit dreieckigen Rippen verziertes Beil: Tiszaszentmárton, Sichel mit Griffangel: Kemecse I —II, Kisvarsány, Pátroha, Tákos, Lappenbeil: Gemzse, Tiszabezdéd, Lanzenspitze mit geschweifter Seite: Beregsurány, Demecser, Penészlek, Viss I, Riegsee-Armring: Tiszabezdéd, nagelköpfige Nadel mit gegliedertem Hals: Pácin I). Das Alter der übrigen Gegenstandstypen kann im Zusammenhang mit den vorigen bestimmt werden. Dies ist im wesentlichen die Periode Reinecke BD. Für gleichaltrig mit den Funden von Typ Ópályi hielt A. Mozsolics die Denkmäler der in der westlichen Hälfte des Karpatenbeckens einheimischen Kultur von Cseke. 10 6 Darin können wir mit ihr übereinstimmen, da ja die aus den Gräberfunden von Cseke zum Vorschein gekommenen Bronzegegenstände (Lanzenspitzen, SprockhofF Il/a, Schwert mit fächerförmigem Griff, Lappenbeile) eindeutig hierfür sprechen. Es liegt jedoch kein Grund vor, das von der slowakischen Forschung auf die zweite Hälfte der Periode Reinecke BD festgelegte Alter der Cseke-Kultur zu bezweifeln. 16 7 Auf diese Art beweist auch die Übereinstimmung der Bronzefunde von Typ Ópályi und Rimaszombat die kontinuierliche Entwicklung der Bronzeindustrie im Laufe der ganzen Periode R BD. Die Verbergung der Funde von Typ Rimaszombat (Oberungarn) und Ópályi (Obere Theißgegend) kann auf gleiche historische Umstände zurückgeführt werden. In Oberungarn und in der Theißgegend dürften sich zu gleicher Zeit jene Bevölkerungsumwälzungen vollzogen haben, die im Gebiete des Volkes von Piliny zur Ausbildung der Kultur von Kyjatice und östlich davon im Gebiet der Kultur Berkesz—Demecser zur Ausgestaltung der Gáva-Kultur geführt haben. Die beiden Völker haben ihre Werte, die die späteren Schatzfunde von Typ Rimaszombat und Ópályi bildeten •— zu dieser Zeit verborgen. Von den nach dieser Zeit stammenden Bronzefunden sind uns auch solche bekannt, die in den keramischen Gefäßen der Gáva-Kultur in der Theißgegend zum Vorschein юс Mo^solics, A., Bronze- u. Goldfunde ... 111. 16 7 Tocik, A. —Paulik, ]., а. а. O. 109.; Vaitlik, ]., Zur Problematik der Сака-Kultur im Karpatenbecken. SA 11(1963) 321.; Ders., Hügelgrab der Сака-Kultur in Kolta. SA 14 (1966) 395.