Folia archeologica 25.

Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos

62 T. KEMENCZEI Es soll bemerkt werden, daß die Terra Mare-Sichel und der Peschiera-Dolch von D-Typ nur in den aus dieser Periode stammenden Funden angetroffen werden können. Diese sind demnach für die Datierung der frühen Schwerter von Riegsee nicht ausschlaggebend. In der Slowakei sind die Schwerter von Riegsee-Typ gleichfalls aus den Funden zweier Perioden bekannt. Der Fund von Buzita (Buzica) und von Hernádzsadány (Zdana) ist eine Nachlassenschaft der Metall­kunst von Rimaszombat, während die Funde von Sajógömör (Gemer) und Szentmárton (Martincek) mit Riegsee-Schwertern gemeinsam auch Schwerter von Liptóer Typ enthielten. 5 5 Die Schwerter von Typ Riegsee können wir demnach im Karpatenbecken auf zwei Perioden datieren. In die erste gehört die Übernahme und Erzeugung der Schwertform (Variante von Ragály), während sie in der zweiten Periode zur Zeit der Periode Ha A x nur mehr als Nachlassenschaft der vorangehenden Zeiten vorkommen. Den beiden Perioden entsprechend gehören sie zu dem Denkmal­material je anderer Volksgruppen. Die frühzeitigen Schwerter sind Nachlassen­schaften der Völker der Piliny- bzw. der Berkesz-Demecser-Kulturen, während die jüngeren zu dem Denkmalmaterial der Völker der Kulturen von Lausitz, Kyjatice, bzw. östlich des Hernádflusses der Gáva-Kultur gehören. Die zwei Dolche im ersten Fund von Aranyos gehören in die von R. Peroni abgesonderte Reihe der Peschiera-Dolche von Typ C. Dieser Dolchtyp kann nach der Meinung der großen Mehrheit der Forscher auf die Periode R BD datiert werden. 5 6 Einen solchen Dolch finden wir in den Funden von Benczúrfalva V., Pétervásár, Felsődobsza, Felsőzsolcza, Vily und Gesztete (Hostice). Laut der Meinung von A. Mozsolics stammen diese aus der Periode des Depothorizontes von Ópályi, d. h. aus der ersten Hälfte der Periode R BD. 5 7 Auf die nach diesem folgenden Aranyos-Riegsee-Periode hat er bereits die Dolche von Typ D datiert. In Wirklichkeit gibt es auch im ersten Fund von Aranyos zwei Dolche von Typ С und so können wir ihre Gebrauchszeit auf die ganze Periode R BD erstrecken. Wir kennen jedoch solche Dolche auch aus Fundkomplexen jüngeren Alters. Aus Nordungarn können wir die Funde von Csitár, 5 8 aus Mähren die von Dras­lavice erwähnen, 5 9 deren Zeitalter für die Periode Ha A x von den Plattenfibeln festgelegt ist. Wie darauf schon W. A. von Brunn hingewiesen hat, finden wir in den Fundkomplexen dieser Periode die Dolche von Typ D. 6 0 Im Zusammenhang mit den Dolchen bemerkte A. Mozsolics, daß nachdem es in den Gräbern der Piliny-Kultur nur Griffplattendolche mit zwei-drei Nieten gibt, wäre es unbegründet das Zeitalter dieser Kultur bis auf die Periode von Ha Aj zu erstrecken. 6 1 Die von ihr erwähnten Dolchtypen kann man wirklich in den aus der Frühphase der Piliny-Kultur stammenden Grabfunden antreffen, 5 5 Novotnd , M., Die Bronzehortfunde . . . 43. 5 6 Peroni, В., Zur Gruppierung mitteleuropäischer Griffzungendolche der späten Bronzezeit Bad. Fundber. 20(1956) 69—92.; Kös Zegi, F., a.a.0.138.; Müller — Karpe, H., Beiträge . . . 103.; Brimn, W. A. v., a.a.O. 34. 5 7 Mozsolics, A., Some remarks . . . 64—66. 5 8 Palóc Múzeum, Balassagyarmat. 5 9 VavelHk, ]., Das zweite Depot bronzener Gegenstände aus Drslavice. Prehled vyzkumu 1963. 27—29. 6 0 Brunn, W. A. f., a.a.O. 34. 6 1 Mo^solics, A., Bronze- u. Goldfunde ... 31.

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