Folia archeologica 25.
Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos
DEPOTFUNDE VON ARANYOS 63 während die Periode der jüngeren Phase auch aufgrund der bronzenen Gräberfunde gut auf die Periode R BD datiert werden kann. Im Urnengräberfeld von Jászberény-Cserőhalom ist der charakteristische Gegenstandstyp dieser Zeit, die schlangenförmige Nadel ebenfalls zum Vorschein gekommen. Von hier ist uns auch ein Peschiera-Dolch bekannt. 6 2 Im unveröffentlichten Material des Urnengräberfeldes von Gelej gibt es auch ein Messer mit Griffangel, Fragmente eines Dolchgriffes und eine Lanzenspitze mit gerippter Tülle. So stammen die jüngsten Gräberfelder der Piliny-Kultur aus derselben Zeit, aus der Periode R BD, wie die Depotfunde von Rimaszombat. Dies beweisen auch die in beiden Fundgruppen gleichfalls vorkommenden Dolchtypen. In der östlichen Hälfte des Karpatenbeckens wurden während der langen, von der mittleren Bronzezeit bis zur Früheisenzeit dauernden Periode Armspiralen gefertigt. Die aus Draht von dreieckigem Durchschnitt hergestellten langen Armspiralen, deren Endstücke entweder gedreht sind oder in einer Spiralscheibe enden, sind nur für die Depotfunde von Typ Forró—Rimaszombat charakteristisch. 6 3 Diesem Typ angehörende Armspiralenfragmente gibt es auch im ersten Fund von Aranyos. Zwar können wir solche Armspiralen auch aus Funden der Periode Ha A erwähnen, jedoch kamen sie unter diese offensichtlich als zur Einschmelzung bestimmte Gegenstände. 6 4 Das Alter der nagelköpfigen Nadel mit Öse des ersten Fundes von Aranyos ist von den überstimmenden Nadeltypen der Depotfunde von Typ Ópályi bestimmt. 6 5 Die Analyse des ersten und vierten Bronzefundes von Bükkaranyos beweist also, daß diese Gegenstände bzw. ihre Typen in den Depotfunden des sog. Depothorizontes von Ópályi und Aranyos gleichfalls vorhanden sind. Demnach sind die Funde von Aranyos mit den Depotfunden von Typ Ópályi gleichaltrig, weshalb sie zur Absonderung eines jüngeren Depothorizontes, als der Typ von Ópályi keine Grundlage bilden. Zur Feststellung der in Nordungarn zum Vorschein gekommenen und aus der ersten Periode der Spätbronzezeit stammenden Bronzedepotfunde können die Grabbeigaben bieten. In Nordungarn und in der Südostslowakei lebte in der der spätbronzezeitlichen Periode R ВС — BD entsprechenden Zeitspanne das Volk der PilinyKultur. Aufgrund der Gräberfeldfunde können zahlreiche Depotfunde zu der Nachlassenschaft dieses Volkes gereiht werden. Diese lassen sich in zwei Gruppen verschiedenen Alters teilen. Zu der älteren Depotfundgruppe gehören die folgenden: Forró, 6 6 Felsőbalog (Velky Blh), 0 7 Bologd (Blaáice), 6 8 Drevenik I —II, 6<J Kisgéres (Maly Hores), 7 0 Majtóc (Mateóc). 7 1 6 2 Kemencéi, T., Arch. Ért. 93(1966) 77., Abb. 9:6, Abb. 10:4. с з Ders., HOMÉ 5(1965) 110.; Patay, P., Acta Arch. Hung. 21(1969) 194—198. 6 4 Z.B. Tállya, Nagyhalász. Kemencéi, T., HOMÉ 8(1969) 57., Taf. X.; Jósa, A. — Kemencéi, Г., JAMÉ 6—7 (1963—64) Taf. XXXV. 21. 6 5 Gemzse, Nyírkarász—Gyulaháza, Pap. S. Anm. 132, 148, 152.; Micskepuszta: Roska, M., Erdély régészeti repertóriuma. (Kolozsvár 1942) 181., Abb. 219:13.; Ottomány: Ordentlich, I., Der Bronzedepotfund aus Otomani. ActaMN 5 (1968) 400., Abb. 2:18. 6 6 Натре/, /., A bronzkor . . . Taf. CLXII. 6 7 Ebd. Taf. XCIV. C 8 Medvelky, M., Hromadny nález z Bologdu (okr. KoSice). PA 37(1931) 93. 6 9 Nei/stupnJ, ]., Depotfund der Bronzezeit aus Drevenik bei Spisské Podhradie. SNMP