Folia archeologica 25.
Tibor Kemenczei: Zur Deutung der Depotfunde von Aranyos
DEPOTFUNDE VON ARANYOS 61 diese dort in die Peschiera-Periode gehören, die um 1250 v. u. Z. ihren Anfang nahm. 3 0 Als einen charakteristischen Gegenstand des sog. Horizontes von Aranyos erwähnte A. Mozsolics den Schwerttyp von Riegsee. Ihrer Meinung nach ist diese Schwertform, mit den Terra Mare-Sicheln, Peschiera-Dolchen von D-Typ zusammen für die Fundkomplexe der Zeit nach dem auf die erste Hälfte der Periode R BD datierbaren Depothorizont von Ópályi charakteristisch. 5 1 Die Zeitbestimmung des Schwerttyps von Riegsee auf die Periode R BD wurde nach den Bearbeitungen von F. Holste und H. Müller-Karpe in der archäologischen Forschung einheitlich angenommen. 5 2 F. Holste bemerkte jedoch, daß diese Schwertform im Karpatenbecken aus einigen Fundkomplexen der Periode Ha A gleichfalls bekannt ist. Die Datierung von F. Holste wird von den neueren Funden zweifelsohne bewiesen. In den neuen Depotfunden von Viss waren neben den charakteristischen Objekten der Depotfundgruppen von Ópályi und Rimaszombat auch zwei Schwerter von Typ Riegsee-Ragály. Dieselbe Fundzusammensetzung zeigt auch der erste Fund von Aranyos. Demnach war der Schwerttyp von Riegsee in Nordostungarn zu jener Zeit bekannt, als noch die Erzeugung der Objekte von Typ Ópályi und Rimaszombat unverändert im Gange war. Die nordungarische Variante des Riegsee-Schwertes ist der Schwerttyp von Ragály. Diesen hat H. Müller-Karpe bereits auf die Periode Ha A x datiert. Im I. Fund von Pétervásár kommt jedoch eine solche Nadel mit geschwollenem Hals vor, die auch im Fund von Ragály vorhanden ist. Der erste Fund von Pétervásár mit seinen Peschiera-Dolchen, Handschutzspiralen und Armspiralen von Typ Salgótarján ist ein charakteristischer Komplex der Depotfundgruppe von Rimaszombat. Eine genaue Parallele der in diesen vorkommenden spindelköpfigen Nadeln und den Nadeln mit gegliederten Hals kam im Fund von Almágy zum Vorschein, der eine Handschutzspirale von Typ Salgótarján und solche verzierte, hohle Armringe enthält, welche in den ersten Funden von Drevenik und Kisgyőr zu finden sind. Letztere hat A. Mozsolics in den Depothorizont von Forró datiert. 5 3 Östlich von der Theiß kamen auch aus den auf die Periode Ha A t datierbaren Fundkomplexen Schwertfragmente von Typ Riegsee ans Tageslicht (Piricse I, Napkor-Piripucpuszta, Uioara de Sus). 5 4 Der Großteil der Gegenstände in diesen sind in den Depotfunden von Typ Ópályi und Rimaszombat nicht anzutreffen. So gehört z. B. die Mehrheit der Tüllenbeile und der Lanzenspitzen des Fundes von Napkor zu einer jüngeren Formengruppe, als die von Aranyos. Das mit Wellenlinien verzierte Fragment des den ersten Fund von Piricse enthaltenden Gefäßes ist ein charakteristisches Stück der Tonkunst der Gáva-Kultur. 5 0 Foltiny, S., Zur Frage ... 45. 5 1 Mo^solics, A., Acta Arch. Hung. 15(1963) 81.; Dies., Some remarks . . . 62.; Dies., Bronze- u. Goldfunde . . . 106. 5 2 Holste, F., a.a.O. 26.; Müller — Karpe, H., Die Vollgriffschwerter der Urnenfelderzeit aus Bayern. (München 1961) 26. 5 3 Mozsolics, A., Bronze- u. Goldfunde . . . 105. 5 1 Hampel, ]., A bronzkor . . . Taf. CXCII.; Kemenc Zei, T., JAMÉ 8—9 (1966) Taf. VI. 4.; Holste, F., Hortfunde Südosteuropas. (Marburg Lahn 1951) Taf. XL VI. 1, 2.