Folia archeologica 21.

Temesváry Ferenc: A kisipari fegyvergyártás gazdaságtörténeti kérdései a XIX. században

DIE WIRTSCHAFTSGESCHICHTLICHEN FRAGEN DER KLEINGEWERBLICHEN WAFFENERZEUGUNG IM 19. JAHRHUNDERT Der Verfasser erörtert in seiner Abhandlung die wirtschaftlichen Probleme der ungarischen kleingewerblichen Waffenerzeugung. Er stellt fest, daß zwar in den vergangenen Jahrzehnten auf diesem Gebiete weitläufige Forschungen durchgeführt wurden, das Studium der kleingewerblichen Waffenerzeugung den­noch in den Hintergrund geraten ist. In den vorhandenen ungarischen und aus­ländischen Facharbeiten werden die ungarischen Meister nur angedeutet. Dies läßt seine Wirkung in unseren Tagen stark fühlen. Die seit den vergangenen 150 Jahren vernachläßigten ungarischen Meisterstücke sind sowohl im Ausland als auch in den einheimischen Museen gleicherweise zu einem kostbaren Material hervorgetreten. In der Studie betont der Verfasser das langsame Entwicklungstempo der ungarischen Waffenindustrie, wobei er auch auf die zahlenmäßige Aufzählung der Waffenschmieden und Waffenmeister übergeht. Diesem folgend erörtert er die im Wege der Entwicklung der Waffenindustrie stehenden Hindernisse, die unver­meidlichen Begleiterscheinungen der Wirtschaftslebens des unter kolonialen oder halbkolonialen Verhältnißen lebenden Volkes. Es wird auch von den hemmenden Wirkungen des Zunftwesens und der österreichischen Industrie sowie über die einwandernden Handwerksgesellen berichtet, die nur selten zu den Besten ihres Gewerbes gehört haben. Die gebildeteren, fachkundigeren Handwerker blieben in ihrer Heimat oder siedelten sich in anderen, mehr entwickeltem Ländern nieder. Nach der Erörterung der Einschränkungen während des ungarischen Freiheits­krieges (1848-1849) und der nachher folgenden Zeiten wird die Richtlinie und das Maß des mit der Verminderung der Erteilung von Waffenscheinen und der Bewilligungen für den Verkauf von Schießpulver einhergehenden Rückganges bestimmt. Als der eine Grund für den Rückgang wird die mit der Fachbildung zusammenhängende Auffassung bezeichnet und es wird betont, daß die Stellung­nahme in bezug der freien Industrie zwar nicht eindeutig ist, dennoch bis 1884 ihrem Charakter nach bestimmend blieb, als auch auf diesem Gebiete eine gewisse Verbesserung eingetreten war. Der Verfasser schließt sich der Stellungnahme der einstigen Waffenschmiede und Gewerbehistoriker an, als er mit ihnen betont, daß „unsere Regierung und Geldleute" nicht Förderer, sondern Unterdrücker der un­garischen Industrie sind. Im Zusammenhang damit werden auch Mangel an Kapital, Höhe des Zinsfusses und die Frage des bescheidenen Gewinnes zur Rede gestellt. Den Grund für den Verfall der kleingewerblichen Waffenindustrie sieht der Verfasser auch in dem Rückgang der Zahl der Büchenmacherlehrlinge, was von der Konkurrenz der Fabrikindustrie und von den sich wiederholenden Krisen nicht getrennt werden kann. In dem Bericht der Handelskammer des Jahres 1878 tritt die Konkurrenz Belgiens, die Qualität der im Ausland erzeugten Waffen

Next

/
Thumbnails
Contents