Folia archeologica 20.
Patay Pál: Bronz szitula a Magyar Nemzeti Múzeum gyűjteményében
24 P. PATAY die im Norden (Mariesminde, Bjersjöholm) 2 5 gefundenen gleichaltrigen Bronzeamphoren unterstützt. Unter den Forschern ist nocht heute die Ansicht verbreitet, die erwähnten Situlen und Amphoren seien Exportwaren aus dem Mittleren Donaugebiet. 26 Dies würde aber heißen, daß Bronzeschmiede das Geschmack solcher Völker, die in einer Entfernung von mehreren hundert, ja anderthalb tausend Kilometer wohnten, gekannt hatten und für die zum Export bestimmte Ware bewußt eine von den lokal gebrauchten Exemplaren abweichende Ornamentik anwendeten. Die Annahme einer solchen Produktion halten wir aber zur Urnenfelderzeit doch für anachronistisch. Wir bestreiten einen Export der Bronzewaren aus dem Karpatenbecken nicht (z. B. Unter-Glauheim, Granzin), halten es aber für wahrscheinlicher, daß unter dem Einfluß einer Importware bezogen aus dem Oberen Theißgebiet die Bronzeschmiede anderer Gegenden angefangen hatten, Bronzegefäße örtlich herzustellen. Selbstverständlich wurde die Ornamentik von den lokalen Meistern ihrem Geschmack entsprechend umgestaltet. Deshalb sieht die Ornamentik der Situla aus Lucky jener aus der Obertheißgegend am meisten, die der Bjersjöholmer Amphora dagegen am wenigsten ähnlich. (Die Situation mag ähnlich gewesen sein, wie bei der Situla von Rivoli.) Trotz einem nahen Fundort können wir aufgrund Verschiedenheiten in der Ornamentik die Szenteser Situla nicht zu denen an der Obertheiß verfertigten reihen, 2 8" 2 9 noch weniger aber jene dazu rechnen, die in Nagyvárad, angelblich zu Tiszanagyfalu, weiters zu Niedzieliska gefunden worden sind. Dabei finden wir an ihrer Ornamentik Elemente, die wir von den Situlen aus Lucky und Biernacice kennen. So ist es möglich, daß diese Produkte von benachbarten Werkstätten sind, die einander wechselseitig beeinflußt haben. Die letzteren sind wahrscheinlich in den Nördlichen Karpaten, bzw. nördlich von diesem Gebiet verfertigt. Die geographische Lage von Niedzieliska und Tiszanagyfalu würde das Auftauchen identischer Motiven in der Ornamentik der fraglichen zwei Situlen erklären, ob diese aber von den Werkstätten aus den Nördlichen Karpaten geborgt wurden oder umgekehrt, ist nicht zu ermitteln. Die Umgebung von Niedzieliska ist außer den Karpaten das einzige Gebiet, wo doppelhenkelige Kessel, vom Typ Bj, in größerer Menge vorkommen. Da die Kultur dieses Gebietes in der Periode HA sehr enge Beziehungen zur Gávaer Kultur, Obertheißgegend, hatte, kann das Auftauchen der Situla und der Kessel auf dem hiesigen Gebiet vielleicht auch durch ethnische Gründe erklärt werden. Das genaue Alter der Bronzefundes von Tiszanagyfalu ist leider nicht mehr zu bestimmen; so können wir es auch nicht behaupten, ob zwischen der hier gezeigten Situla und jenen mit Vogelprotomen verzierten Hajdúböszörményer Typs aus der HB t Periode ein chronologischer Unterschied besteht oder nicht, der Fund aus Niedzieliska scheint aber letzteres zu unterstützen. 3 0