Folia archeologica 20.
Patay Pál: Bronz szitula a Magyar Nemzeti Múzeum gyűjteményében
BRONZE SITU LA AUS DER SAMMLUNG DES UNGARISCHEN NATIONALMUSEUMS Im Ungarischen Nationalmuseum wird seit langem eine bisher unbearbeitete Bronzesitula aus der Urnenfelderzeit aufbewahrt (Abb. 1-2). 2 Die Situla gehört zum Hajdúböszörményer Typ. 3 Wir haben keine Daten zu ihrer Herkunft, wir wiessen jedoch aufgrund der Aufzeichnungen J. Hampels, wie auch vom ersten gedruckten Katalog des Museums, daß die Sammlung in den Besitz eines Bronzegeschirrs aus der Urnenfelderzeit gekommen war, das aus einem Depotfund, gefunden zu Tiszanagyfalu im Jahre 1813, stammt. 4' 6 Obwohl dessen Beschreibung nicht genau auf unsere Bronzesitula paßt, ist es auch nicht ausgeschlossen, daß diese mit dem Bronzegeschirr aus Tiszanagyfalu identisch ist. Tiszanagyfalu liegt überigens an der Obertheißgegend, d.h. im Mittelpunkt der Verbreitung von Situlen Hajdúböszörményer Typs. 7-1 2 Ihre Ornamentik weicht aber von den anderen dort gefundenen vollkommen ab, da keine Sonnenscheiben und Vogelprotomen darauf zu finden sind. (Von den bisher bekannten ist nur ein Exemplar, das angeblich in Nagyvárad gefunden war, frei von jeglichen figuralen Motiven, seine Ornamentik ist aber mit der unsrigen nicht identisch. 1 3) Diese Situla ist dennoch nicht einzig in ihrer Art, denn im Fund von Niedzieliska, Ostgalizien, gibt es auch Fragmente von Bronzeblechen, die von einer ähnlich verzierten Situla Hajdúböszörményer Typs stammen (Abb. 3). 14-1 5 Die Situlen Hajdúböszörményer Typs sind in Form, Aufbau und Ornamentik sehr einheitlich, was darauf deutet, daß sie in einem engeren Kreis entwickelt sind. In den Details ihrer Ornamentik gibt es aber doch Abweichungen. Bei der Auswahl der Motivenelemente pflegt der Fundort determinierend zu sein (Abb. 4-5)Wir kennen eine Gruppe von Situlen Hajdúböszörményer Typs, zu welcher außer dem namengebenden Exemplar jene aus Nyírlugos-Szennyespuszta, Sényő, Unter-Glauheim 1 6 und die beiden aus Granzin 1 7 gehören. Da die ersten drei in einem kleinen Umkreis gefunden worden sind, ist man der Meinung, daß diese Produkte derselben Werkstätte sind, an Ort und Stelle, d.h. an der Obertheiß verfertigt. Die letzteren sollen auf dem Handelsweg in entfernte Gegende exportierte Stücke sein. Zu den Produkten derselben Werkstätte können wir auch das Sieb 18-1 9 gefunden zu Tiszavasvári (Büdszentmihály) und die Situla aus Mezőkövesd 1 0 zählen. Die Situlen aus Lucky, Biernacice und Siem weichen durch Auftauchen neuerer Motivenelemente und durch Wegfallen anderer von den vorigen ab. 2 0" 2 4 (Das Vorkommen von Motiven auf den einzelnen Situlen wird auf Abb. 4. gezeigt.) Die Ornamentik der obigen weicht desto mehr von jener der Obertheiß-Gruppe ab, je mehr ihr Fundort von deren Grundgebiet entfernt ist. Dies wird auch durch