Folia archeologica 18.

T. Németh Annamária: Evőeszközkészlet a XVIII. századból

EINE EßBESTECKGARNITUR AUS DEM XVIII. JAHRHUNDERT Im Jahre 1961 erwarb das Ungarische Nationalmuseum eine aus Löffel, Gabel und Messer bestehende Eßbesteckgarnitur, die in ihrem Originaletui erhalten geblieben war. Der Zeugenschaft der zeitgenössischen Quellen nach trug zur Zeit der gros­sen Gästeempfänge im XVI —XVII. Jahrh. noch jedermann sein Messer und seine Gabel mit sich. In den erhaltengebliebenen Inventaren linden wir zwar noch andere Eßbestecke, doch keine kompletten Garnituren von gleicher Aus­führung für mehrere Personen ; es sind höchstens Gegenstücke mit reich ver­ziertem Griff von sorgfältiger Ausführung. Den im XVIII. Jahrhundert sich bemerkbar machenden größeren quanti­tativen Anspruch konnten die einzelnen Werkstätten nurmehr durch sogen. Serienfabrikation, in einfacherer Ausführung nachkommen. An Stelle der aus Platten getriebenen Einzelstücke ging man zur Herstellung von gegossenen Er­zeugnissen über. Auch unsere Garnitur ist mit Gußtechnik erzeugt, das Material Messing. Die ganze Oberfläche wurde geschliffen, ziseliert, nachher das Ganze reich ver­goldet. Der Griff der Gabeln und Löffel weist die gleiche Biskuitform auf, an den Rändern läuft eine vertiefte doppelte Linienzier um. Der Messergriff von ähnlicher Biskuitform ist indessen zylindrisch und mit einem kleinen Knopf abgeschlossen. Die Gabeln haben vier Zinken, was zu der Zeit zwar nicht all­gemein war, jedoch sehr oft vorkommt. Die ganze Garnitur entspricht in ihrer Form zur Gänze den Mitte des XVIII. Jahrhunderts vereinfachten, jedoch bei uns erst gegen Ende des Jahrhunderts verallgemeinerten Eßbestecktypen. Zu dieser Zeit tragen die Tischgäste ihr Eßbesteck nicht mehr mit sich, aber die kompletten Garnituren werden in größeren, gemeinsamen Etuis von dekorativer Ausführung gehalten.

Next

/
Thumbnails
Contents