Folia archeologica 17.
László Vértes: Zur Technologie grobgerätiger Silexfunde in Nordungarn
ZUR TECHNOLOGIE GROB GERÄTIGER SILEXFUNDE 23 In Hinblick auf die Bifazialität weicht also das Streufundmaterial vom Ravaszlyuktetö signifikant vom neolithischen Material ab ; verglichen mit dem „Mesolithikum", steht es an der untersten Grenze der von uns festgelegten Toleranz. Die obige Serie von Untersuchungen könnte man folgendermaßen zusammenfassen: Alle drei Fundkomplexe enthalten so wenig Werkzeuge bzw. diese wurden nach derartig subjektiven Gesichtspunkten gesammelt (Streufunde), daß keiner von ihnen die gesamten Anteile eines Fundinventars vertritt. Diese Tatsache vor Augen haltend, fanden wir wohl Übereinstimmungen zwischen den drei Gruppen, aber auch signifikante Abweichungen. Waren das mesolithische und neolithische Fundmaterial voneinander verschieden, wie es offensichtlich sein mußte, so enthielt der „Streufund", d. h. das aus beiden Kulturen stammende Material aus dem Mesolithikum nach Typen und Anzahl eine größere Menge an Silices. Sollte es sich im Laufe der folgenden Untersuchungen zeigen, daß zwischen den hiesigen mesolithischen und neolithischen Funden ein genetischer Zusammenhang besteht, so werden wir auf die Frage des „Streufundes" zurückkommen müssen. Bis dahin wollen wir aber diesen Streufund sowohl vom Mesolithikum als auch vom Neolithikum streng abgesondert behandeln. Man darf auch, abgesehen von den bisherigen statistischen Ergebnissen — in Kenntnis der „mesolithischen" Funde aus Eger, vom Avas und anderen Stationen — aussagen, daß der Streufund von Ravaszlyuktetö all jene Beidflächer enthält, die in einem nicht besonders glücklich angelegt gewesenen Forschungsgraben fehlten. Diese Beidflächer stammen aus dem Mesolithikum. 2.2. Es soll nun untersucht werden, wie sich das „mesolithische" Material vom Ravaszlyuktetö, das vom Avas und das Neolithikum vom ArkaTal in Hinsicht des Verwandschaftsgrades zueinander verhalten. 2.2.1. Wir beginnen die Lösung der Frage wieder mit dem Vergleich der Werkzeugtypengruppen und untersuchen die drei Funde in den drei Kombinationsmöglichkeiten. TABELLE 5 \ TypenFund- \ gruppe ort \ I 2 3 4 5 6 7 insgesamt Ravaszlyuktetö, Mesolithikum 37 (28,78) 2.38 9 (7,27) 0,41 I (1,28) 0,07 2 (4,21) 1,16 (3,42) 0,05 (2,93) 0,0 10 (17,10) 2,91 65 Arka, Neolithikum ЗО (38,22) 1,76 8 (9,73) 0,31 (1,72) 0,05 8 (5,79) 0,84 (4,58) 0,03 4 (4,07) 0,0 30 (22,90) 87 Insgesamt 67 17 3 10 8 7 40 152 Xi6] = 12,i7; P 4%, steht also an der Grenze der Signifikanz.