Folia archeologica 17.

László Vértes: Zur Technologie grobgerätiger Silexfunde in Nordungarn

ZUR TECHNOLOGIE GR ОВ GERÄ T I GER SILEXFUNDE IN NORDUNGARN Am Ravaszlyuktetö, der zur Gemeinde Korlát gehört, in der Nähe des Tales der Hernád, sammelte man um 1910 Silexwerkzeuge von der Oberfläche, von denen angenommen wurde, sie stammten aus dem Altpaläolithikum. Später neigte man eher zur Auffassung, sie dem Mesolithikum zuzuschreiben. 1 Diese Annahme wurde 1948 durch die Ausgrabung einer ähnlichen Kultur am Kő­porostető bei Eger bekräftigt. 2 In den jüngstvergangenen Jahren wurden an verschiedenen Stellen des ßw&&-Gebirges, 3 die zwischen den genannten Fund­orten liegen, besonders aber am Avas-Berg bei Miskolc solche Streufunde ge­sammelt.' Die Fragen dieses Fundkomplexes sollten mit jener Forschungsgrabung ge­klärt werden, die wir 1959 am Ravaszlyuktetö vornahmen, wobei wir die bisher als Streufunde erscheinende Silexindustrie auch in der Schicht erfassen konnten. i960 setzten wir diese Arbeit zusammen mit J. Korek fort. Diesmal fanden wir im „plateaulehm"-artigen Boden des Ravaszlyuktetö in geringer Tiefe die Siedlung einer keramiklosen, grobgerätigen Silexindustrie. Das Zentrum der einstigen Siedlung war allerdings schon vor langer Zeit ausgepflügt worden: daher die Streufunde. Oberhalb der keramikfreien Schicht, im Humusboden, befand sich eine von der ersteren gut absonderbare Zone mit Keramikfunden. Auch diese enthielt viele Silexwerkzeuge, die denen aus der unteren Schicht i zu entsprechen schienen, ferner grobe, der Bükk-Kultur zuzurechnende Scherben. Parallel zu dieser Ausgrabung wurden im Tal des Arka-Baches, der unter dem Ravaszlyuktetö dahinfließt, in nicht ganz 1 km Entfernung vom oben beschriebenen Ausgrabungsgebiet, neolithische Wohngruben mit typischer 1 Eine kurze Beschreibung s. in Vértes L., Die Altsteinzeit der südlichen Donaugebiete. Quartär 12 (i960) S. 53—105. 2 Vértes L., Mesolititscheskije nachodki na werschinje gory Kőporos pri g. Eger. Acta Arch. Hung. I (1951) S. 154—190. 3 Csokva—Omány, Határtető [s. Vértes L., Néhány új őskőkori lelőhelyünkről — Über einige neuere Paläolithstationen in Ungarn — Folia Arch. 6 (1954) S. 9—21], ferner Biikkmogyo­rósd, wo M. Rozsnyói ein Streufundmaterial gesammelt hat. [Rozsnyói M., Colonies sporadiques apparement Mésolithiques dans la partie Nord-Ouest de la montagne de Bükk. Egri Múz. Évk. I (1963) S. 69—80.] 1 Saád A. A miskolci Avas ősrégészeti problémái — Die archäologischen Probleme des Avas-Berges bei Miskolc — A miskolci Herman Ottó Múz. Ért. 1955. IX. S. 3—7 ; Ders ., Die Urmenschenforschung in der Umgebung vom Miskolc und das Avas-Problem. Borsodi Szemle I (1956) S. 104—121. — Wir möchten bemerken, daß weder die vom Avas-Berg stammenden Streufunde noch das aus der neuen Ausgrabung stammende Material den bisherigen Untersu­chungen zufolge mit jenen — an einem entfernten Punkt des Avas gefundenen — „Proto-Cam­pignien"-Silexgruben in Verbindung stehen, die J. Hillebrand publiziert hat [Die Eiszeit, Bd. 5 (1928) und Bd. 6 (1919)]. S. auch Vértes L. Eine prähistorische Silexgrube am Mogyorósdomb bei Sümeg. Acta Arch. Hung. 16 (1963) S. 187—215.

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