Folia archeologica 15.
Temesváry Ferenc: Kulcstípusok és zármechanizmusok fejlődése a XVI-XVIII. században
ENTWICKLUNG DER SCHLÜSSELTYPEN UND SCHLOSSMECHANISMEN IM i 6—i 8. JAHRHUNDERT In seiner Abhandlung analysiert der Verfasser den Entwicklungsverlauf der Schlüsseltypen und Schlossmechanismen, vor allem von technischgeschichtlichen Gesichtspunkten aus. Im ersten Teil seiner Arbeit verweist er auf seine in den früheren Jahrgängen der Folia Archaeologica erschienenen Veröffentlichungen, da ohne Kenntnis der Ausführungen hinsichtlich des 10—15. Jahrhunderts viele Einzelheiten der gegenwärtigen Studie nicht verständlich sind. Zu Beginn seiner Arbeit weist der Verfasser auf den bedeutenden Fortschritt hin, der sich in der Schlosserei des 16—18. Jahrhunderts bemerkbar macht und indem er sich eingehend mit den Petschaften und Zunftbriefen der zeitgenössischen Zünfte beschäftigt, macht er die Feststellung, daß in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch in Ungarn die drei besonderen Zweige der Schlosserei bereits ausgebildet waren. Sodann untersucht der Verfasser die Entwicklung der Verschlußkonstruktionen, vor allem an Hand von Ausgrabungsmaterial, da man seiner Ansicht nach an solchem den jeweiligen Entwicklungsgrad des lokalen Handwerks am besten abmessen kann. Nach Untersuchung einiger den 16—18. Jahrhunderten angehörender Truhenschlösser, führt er ein großes Türschloss aus dem Jahre 1747 vor, dessen Mechanismus klar jene Entwicklungstufe spiegelt, die mit dem beginnenden 19. Jahrhundert bereits völlig ausgebildet war. Im Zusammenhang mit den Schloßkonstruktionen aus Eisen kommt der Verfasser auch auf die Holzschlösser zu sprechen, die in der großen ungarischen Tiefebene in Anbetracht der auf die Eisenschlösser schädlichen Feuchtigkeit des Winters und Frühjahrs verbreiteten Gebrauch fanden. Gesondert werden die massiven und hohlen Riegel, die Bestandteile des zum Teil oder ganz aus Eisen gefertigten Klotzes, sowie die zahlreichen, zu Holzschlössern gehörenden Typen der Schlüssel behandelt. Nach Vorführung der Verschlußkonstruktionen, wendet sich der Verfasser der Besprechung der Hängeschlösser zu. Da er deren ganzen Entwicklungsverlauf bereits in einer früheren, das Material der Schlosserei im 15. Jahrhundert erfassenden Arbeit eingehend behandelte, verzichtet er hier auf eine detailliertere Besprechung der Hängeschlösser länglich — viereckiger Form. Aus demselben Grund widmet er auch den dreieckigen Hängeschlössern nur eine kurze Zusammenfassung, unterläßt aber nicht, wiederholt zu betonen, daß diese Typen jahrhundertelang nebeneinander fortleben. Unter den dreieckigen Schlössern hebt er nur jenes aus Bors besonders hervor, an dessen Beispiel jene grundsätzlichen Wiedersprüche, welche die Technologie der Schloßkonstruktionen im 16—17. Jahrhundert kennzeichnen, am einleuchtendsten demonstriert werden können. Ein separates Kapitel ist den körbförmigen Hängeschlössern gewidmet, da diese im behandelten Zeitraum in Ungarn recht verbreitet waren. Während der Verfasser das Vorkommen dieser Schlösser im 17. Jahrhundert auch an Hand von Siegeldarstellungen nachweist, führt er die in den Mechanismen im Lauf der Zeit eingetretenen Wandlungen vor Augen. Im Weiteren kommen die Turmschlösser zur Vorführung und es wird das große, prächtige, im Besitz des Ungarischen Nationalmuseums befindliche Meisterstück des 17. Jahrhunderts untersucht. Auch die diesbezüglichen Ausführun10*