Folia archeologica 13.

Korek József: Neolitikus telep és sírok Dévaványán

Eine neolithische Siedlung und neolithische Gräber in Dévaványa 25 EINE NEOLITHISCHE SIEDLUNG UND NEOLITHISCHE GRÄBER IN DÉVAVÁNYA Der Fundort ist der vom Sártó Bach umspülte erhabene Hügelrücken in der Umgebung des Kovahalom und des Szarka-Gehöftes bei Dévaványa (Kom. Békés). (Abb. 1.) Bei Bodenmeliorisierungsarbeiten kamen eine Siedlung und Gräber zum Vorschein. (Abb. 2.) Laufe der Beglaubigunsgrabungen erschlos­sen wir im Jahre 1959 3 Flächen und legten 3 Forschungsgräben an. In der obersten Siedlungsschicht der I. Fläche deckten wir ein Hausfundament von 6,5x2 m, mit Lehmbewurf-Fußboden auf (Abb. 3.), wo wir Tonscherben fanden. (Taf. I. 3—7.) Unterhalb dieses Hauses stießen die Ausgräber in der 92 cm tiefen Kulturschicht auf zwei weitere Hausfundamente. Die ersten Ansiedler ließen sich unmittelbar auf dem Lehmboden des Überschwem­mungsgebietes der einstigen Oberfläche nieder. Zu den Häusern, die sich in der mittleren Schicht befanden und deren Grundriß wegen des schlechten Erhaltungszustandes nicht vermessen werden konnte, gehörten Pfostenlöcher. (Abb. 4.) Auf Grund des bisherigen Forschungsergebnisse gilt für die heimi­sche Theiß-Kultur eine viereckige Hüttenform mit Satteldach als allgemein bezeichnend; das Haus von Dévaványa beweist nunmehr, daß es daneben auf Häuser mit senkrechten Strebesäulen gab. Die Erklärung dieser Tatsache glaubt der Verfasser in dem vom Volle der Linearkeramik-Kultur zu finden. Das Fundmaterial der Siedlung (Taf. I —II. 6—7.) bildet eine Mischung der Theiß- und der Linearkeramik-Kultur die bereits im untersten Siedlungs­niveau erkennbar ist. Das Fundmaterial der Theiß-Kultur ist in Ungarn nicht einheitlich. Innerhalb dieser Kultur können wir anhand der neueren Aus­grabungen die Leböer Gruppe deutlich absondern, in der die Elemente der Theiß-Kultur und der Linearkeramik gleichfalls bereits vermischt auftreten. Im Laufe ihrer Frühperiode weist sie Éinflüsse der Körös bzw. der Banater­Kultur auf, in der Spätperiode erscheint sie gemeinsam mit bemalter Keramik und mit Übergangsformen. In Dévaványa begegnen wir keinen Spuren der Banat-Kultur, hingegen treten sehr häufig Elemente der Szilmeger Gruppe in Erscheinung. Mit seinem lokalen Kolorit bildet das Dévaványaer Material eine besondere Gruppe innerhalb der Theiß-Kultur; diese vom Verfasser vertretene Auffassung gründet er auf charakteristische Verzierung der Keramik (Stichbandmuster, Blasenbuckel, Säulenhenkel). Die Zusammensetzung des Materials spiegelt die geographische Lage des Fundortes. Die Hinterlassen­schaft der Träger der Theiß-Kultur und der Linearkeramik ist in Dévaványa derart miteinander verschmolzen, daß sich ihre Elemente nicht mehr sondern lassen. Die Grundbevölkerung der Siedlung bestand aus dem Volk der Linear­keramik, das so viele Theiß-Elemente in sich aufgenommen hatte, daß im 2. und 3. Niveau der Siedlung bereits eine veränderte Form dieser letzteren das allgemein vorherrschende Èlement bildet. Die Dévaványa Gruppe erstreckt sich in der Mitte der östlichen Hälfte der Großen Ungarischen Tiefebene über ein größeres Gebiet und weist engere Zusammenhänge mit der Siedlung von Békés-Povád auf. Während der Rettungsgrabung erschlossen wir 6 Gräber, von denen 5 in der ersten Fläche lagen. Wie aus der Lage der bei Erdarbeiten gestörten

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