Folia archeologica 12.

Szakács Margit: Zarzetzky József pesti gyufagyárai

316 M. Szakács beschäftigte damals 50—60 Mann, 1846 aber bereits 186. Im Jahre 1844 erzeugte er Waren im Wert von über 65 000 Gulden, seine Einkünfte machten an die 60 000 Gulden aus. Der Wert seiner im Jahr 1866 erzeugten Artikel betrug annähernd 78 000, und der der vertriebenen Waren an die 70 000 Gulden. Auch mit Provinzstädten unterhielt er einen lebhaften Handel. Von der Mitte der 40er Jahre an gelangte Zarzetzky zu bedeutende, Ver­mögenszuwachs. Von 1846 an, als er das Patent für seine Fabrikate erhalten hatte, nannte sich seine Fabrik „kaiserliche königliche patentierte Zündholz­fabrik". 1846 wurde eine Zusammenschreibung der Pester Zündholzfabriken angeordnet. Bei dieser Gelegenheit stellte sich heraus, dass von den konskri­bierten 12 Betrieben drei ohne Erlaubnis arbeiteten. Die Untersuchungen brachten manche Mängel in den Betrieben zutage, diese Mängel zeigen wie dürftig unsere Zündholzbetriebe ausgestattet waren. Die politisch-ökonomischen Zustände in den Jahren nach der Unter­drückung des Freiheitskampfes waren für die Industrieförderung ungemein ungünstig. Zarzetzkys Fabrik überstand die Schwierigkeiten und kam von der Mitte der 50er Jahre an wiederum zum Aufschwung. Im Jahre 1853 beschäf­tigte sie bereits 150 Arbeiter. Damals erzeugte sie bereits Phosphorhölzer. Für die zunehmende Produktion erwies sich die Fabrik in der Dreilämmer­gasse als ungenügend. Der Fabrikant nahm die Gründung einer grösseren und zeitgemässeren Fabrik in Angriff. Für ihren Standort bestimmte seine am Váczer Weg liegenden Grundstücke. Auf diesem ausgedehnten Gelände von etwa 4500 Quadratklaften errichtete er 1857 seine neue Fabrik. Das Bild dieser Fabriksanlage zeigt uns zum ersten Mal ein von der „Va­sárnapi Üjság" im Jahre 1863 gebrachter Stich. Ausser dieser Abbildung finden wir die Grösse und Bedeutung der Fabrik auch durch andere zeitgenössische Beschreibungen bestärkt. Laut dem Bericht der hauptstädtischen Zeitungen war in der Leopoldstadt unter den zwischen 1850—64 errichteten Bauten die Fabrik Zarzetzky am grössten. In jener Zeit, als die Fabrik am Váczer Weg noch im Bau war, befand sich die alte Fabrik schon in einem sehr vernachlässigten Zustand. Die Arbeits­plätze waren überfüllt. Die durch den Phosphor verursachten Erkrankungen mehrten sich teils wegen der nicht entsprechenden Arbeitsbedingungen, teils auch wegen Nichtbeachtung der Vorschriften. Im Jahre 1863 ordnete deshalb der Stadtrat die Arbeitseinstellung in der Fabrik an. In der Fabrik Zarzetzky kam es gegen Ende der 50er Jahre zur Erkran­kung mehrerer Arbeiterinnen, deren Pflege im Krankenhaus den Fabrikanten über 100 Gulden kostete. Unsere Fabriken waren nicht imstande, den durch die neuen Produktions­verfahren bedingten Forderungen zu entsprechen. Es fehlten die gut lüft­baren, genügend grossen Arbeitssäle. In der Fabrik in der Dreilämmergasse arbeiteten im Jahre 1863 an die 100 Arbeiter in 12 Sälen, es drängten sich so­mit 8—9 Arbeiter in einem Raum zusammen. Die Mehrzahl der Fabrikanten versah die Arbeiter nicht mit den auch in der Fabriksordnung als obligat vorgeschriebenen Arbeitskleidern und ver­säumte die Abhaltung der regelmässigen ärztlichen Untersuchungen. Dieser Verstoss gegen die Vorschriften lag in beiden Fabriken Zarzetzkys vor.

Next

/
Thumbnails
Contents