Folia archeologica 12.
Temesváry Ferenc: Kulcstípusok és zár-mechanizmusok fejlődése a XII-XV. századig
216 F. Temesv iiry finden, doch entwickelt sich die Form gegen die Mitte und im Besonderen in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts gelegentlich bis zur Ausgestaltung ringförmiger Eckschlingen. Die Untersuchung unseres Materials aus dem XIV. Jahrhundert zeigt, dass der Schlüsselring dem Rohr im Feuer angeschweisst wurde. Die Stelle, an der der Fortsatz des Schlüsselringes in das Rohr drang und — dem Schweissvorgang zufolge — auch verblieb, wurde, um die Qualität zu heben, mit einem Deck- oder Spannring versehen. Dieser Ring deckte die Unebenmässigkeiten der Schweissung und hielt gleichzeitig das Rohrende zusammen. Die Entwicklung dieser Ringe wurde von der Notwendigkeit vorgeschrieben, doch bildeten sie bald einen organischen Teil der Schlüssel. Im XIV. Jahrhundert erschienen die Ringe in abgewandelter Form auch an den Schäften der massiven Schlüssel. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts bestand die Verzierung der rhonv benförmigen Rauten nicht mehr lediglich aus der ringförmigen Ausgestaltung der Ecken; der Oberteil des Rhombus wuchs ausserdem beachtlich und noch im selben Jahrhundert erschien oben an der Raute ein Öhrchen für den Schlüsselhalter. Ein aussergewöhnlich interessantes Stück unserer Sammlung ist jenes Exemplar, dessen Bart parallel mit dem Schaft gespalten ist. Im XIV. Jahrhundert erscheint der gespaltene (geschlitzte) Bart nur hie und da, er ist also eher zu den Erzeugnissen des XV. Jahrhunderts zu zählen. Die Fortschritte in der Untersuchung der Schlosskonstruktionen und Schlüsseltypen aus dem XIV. Jahrhundert werden durch das Fundmaterial des Gräberfeldes von Ottömös sehr gefördert; das Material wird durch Münzen aus der Zeit Ludwigs des Grossen datiert. Zwischen den Gräbern Nr 64—68. kamen zwei Schlüssel zutage. Beide Stücke stellen je einen Typ der zu den Fesselschlössern gehörigen Schlüssel vor. Zu gleicher Zeit wurden auch Sargbeschläge und -Schlosskonstruktionen in bedeutender Anzahl gehoben. Die frühen Sargschlösser waren der Zeugenschaft des Fundmaterials gemäss, Konstruktionen von zylindrischer, manchmal auch viereckiger Form, die oben, oder an der Seite angebracht wurden. An den meisten der Schlösser finden wir noch den Riegelschaft und Überreste der Studel, ja bei dem einen oder anderen Stücke können wir auch noch das Gewirre studieren. K. Szabó beschäftigte sich mit dem Problem der Sargschlösser und L. Gerevich vergliech die Beobachtungen des Letzteren mit dem ähnlichen Fundmaterial des mittelalterlichen Gräberfeldes von Csüt. Untersuchen wir nun die Schlosskonstruktion der im Ung. Nat. Museum befindlichen Einbaumtruhe, deren Funktionsprinzip—von wenigen Änderungen abgesehen —durch lange Jahrhunderte fortbestanden hat. Das Mittelschloss der Einbaumtruhe besitzt ein einfaches, verhältnismässig grob geschmiedetes Schlossblech, Riegelmechanismus und einen kräftigen, langen Dorn. Obwohl die Originalschlüssel der Truhe nicht erhalten geblieben sind, können wir doch ohne Schwierigkeit auf ihr Äusseres schliessen. Die Raute wies — den Truhenbeschlägen nach zu urteilen — gewiss schon Spuren der Gotik auf, der Schlüsselschaft war hohl. Auch der Dorn des Schlosses bestätigt unsere Annahmen; Letzteres konnte mittels eines Schlüssels m :t ganz e :nfachem, bruchlosem Barte geöffnet werden, da der Hersteller noch kein Sicherheitssystem eingebaut hatte.