Folia archeologica 12.

A. Salamon-Gy. Török: Funde von No-Ungarn aus der Römerzeit

166 Á. Salamon — Gy. Török 28 — 34. Fragmente roher Keramik verschiedener Größe. Sie wurden aus mit Sandsteinschutt vermagertem Ton hergestellt. Im größten Bodenfragment erscheint besonders viel Sandstein­schutt. 35. Sandsteinblock: das Material solcher Blöcke wurde zum Vermagern des Tons verwendet. Die obigen Funde enthaltende Schicht haben wir bis zu einer kompakten Lehmbewurf­schicht abgetragen. II. Fläche , Schicht 105- 130 cm: Die Lehmbewurfschicht zwischen 105 — 110 cm wies besonders dort, wo die Pflugeisen waren, Mängel auf. Tiefer (110 — 127 cm) war eine dunkelgraue Auffüllungsschicht, dann er­schien in Flecken eine gelbliche Bodenniveau-Schicht (127 —130 cm). Die Lehmbewurfschicht ist der Rest der Lehmbeworfenen Wände, eventuell auch des Plafonds eines abgebrannten Hau­ses, die als mehr-minder waagerechte Schicht erschien und die an einzelnen Stellen das Mate­rial, das im einstigen Haus war, von dem darüber gelagerten gut absonderte. Unter diesen mit Lehmbewurf abgeschlossenen Teilen fanden wir im Hause keine römische Keramik, obwohl solche im 1. Pfeilerloch zwischen 100 — 120 cm noch erschien (Taf. XXX, 10.) Die Beobachtun­gen, die wir auf einer Fläche von 4 X 4 m machten, schließen die Möglichkeit jedoch nicht aus, daß es auch innerhalb des Hauses einige römische Gefäße gegeben haben mochte. 36. Es ist dennoch charakteristisch, daß es Fragmente eines Tongefäßes gab aus grobem, körni­gem Material, das mit der Hand geformt war, und aus dessen kegelförmigem Hals der Mundrand plötzlich auswärts bog (Taf. XXXIV, 3, 7, 10.). Das Gefäß ist bis etwa 10 cm Höhe unverziert, dann erscheinen Wellen- und parallele Linienbündel. 37. In derselben Schicht war auch ein Fragment mit eingestempelter Rädchenverzierung (Taf. XXXIV, 1.). Es ist jenem Stück, das in der oberen Schicht gefunden wurde, ähnlich. Es kam in dem gestörten Teil der Lehmbewurfschicht zutage, es ist daher ungewiß, ob dieses Stück zur oberen Schicht, oder jenes zu dieser Schicht gehört. 38. Ein ebenfalls gut ausgebranntes, dickeres Gefäßfragment, die äußere Fläche ist schwarz, graphitglänzend. 39. Kaum ausladendes Mundfragment einer rohen, mit der Hand geformten Schale. 4 40. Fragment eines ziegelrot gebrannten Gefäßes, das die Biegung des Mundes keltischer Ge­fäße nachahmt. 41. Endlich ist unser Fund auch durch einen Eisenfladen bereichert (Taf. XXXV, 8a—b). Schlak­kenhältiger Eisenfladen, aus dem das Eisen noch nicht ausgehämmert wurde. Am Boden ist der stufenförmige Abdruck des Hochofens, auf der Oberfläche sind die von hineingetropftem Material verursachten Unebenheiten zu beobachten. In der darüber befindlichen Schicht kamen die Pflugeisen zutage, die mit dem Eisenfladen, der zwischen dem Bodenniveau und den Wand­fragmenten gefunden wurde, beweisen, daß sich die Einwohnerschaft mit Eisengießerei be­schäftigt hat. Zwischen 127 und 130 cm verriet ein dünner, kaum 2 cm mächtiger gelber Lehmstreifen in unebenmäßiger Oberfläche das einstige Bodenniveau des Hauses. II. Fläche, Schicht 130-162 cm: Unter dem gelben Bodenniveau fanden wir zwischen 130 — 162 cm schwarzen, morast­schlammfarbigen Humus. Auch hier gab es noch Keramikfragmente. Es kann aber kaum ein Zufall sein, daß hier keine römische, quadische und sarmatische Keramik mehr erschien. 42 — 43. Wandbruchstücke von zwei keltischen Töpfen aus Graphitton, mit dichten senkrechten Rillen (Taf. XXXIV, 4, 6.). 44. Mit der Hand geformte flache Schüssel, die innere Fläche ist graphitschimmernd. Auf dem äußeren Rand des eingezogenen Mundes erschienen schiefe Einschneidungen, auf der Schulter sind die Spuren von Buckeln. Diese Form ist für unsere Schicht charakteristisch. Sie ist eine späte Variante der hallstattzeitlichen Schüsseln mit eingezogenem Rand und schrägen Kanne­luren (Taf. XXXIV, 11.). 45 — 48. Mehrere Fragmente mit der Hand geformter Gefäße mit kaum ausbuchtendem Bauch kamen zutage. Taf. XXXIV, 5, 9. stellen zwei Fragmente mit Buckeln dar. 49. Ebenfalls das Wandfragment eines mit Hand geformten Gefäßes ist auf Taf. XXXIV, 12. dessen Oberfläche mit einander kreuzenden tiefen Einschneidungen verziert ist. 50 — 51. Taf. XXXIV, 8. zeigt ein Fragment einer Schale mit konkaver Schulter, konischem Unterteil und profiliertem Boden. Ein ähnliches Bruchstück mit Standring wird hier nicht dar­gestellt.

Next

/
Thumbnails
Contents