Folia archeologica 12.

A. Salamon-Gy. Török: Funde von No-Ungarn aus der Römerzeit

Funde :on NO-Ungarn aus der Kömer zeit 163 In 75—100 cm Tiefe lieferten die Pfeilergruben ein hunnenzeitliches ein­geglättetes Gefäß (Taf. XXX, 2.), ein römerzeitliches Krausengefäß mit Wellenlinienbündelverzierung auf den Wandbruchstücken (Taf. XXX, 1, 8—­9.), weitere römerzeitliche Gefäßfragmente (Taf. XXX, 3—4.), und Bruch­stücke glänzend-schwarzer lokalen Keramik (Taf. XXX, 5.). In der Grube des 7. Pfeilers fanden wir ferner ein Bruchstück mit Bündeln paralleler und Wellen­linien verzierter roher Keramik (Taf. XXX, 7.). Aus derselben Tiefe der 1. Pfeilergrube stammt ein kleines Eisenmesser mit krummem Rücken (Taf. XXX, 6.). Unter den Fragmenten, die wir bei 100—120 cm Tiefe gefunden haben, ist von der 1. Pfeilergrube das Bruchstück einer ziegelroten römischen Schüs­sel (Taf. XXX, 10.) und das Bauchfragment eines glänzend-schwarzen biko­nischen Gefäßes, mit zwei parallelen Rillen (Taf. XXX, 11.) bemerkenswert. Der Formation des Bodens entsprechend, liegt die Oberfläche der I. Fläche, die sich einem kleinen Gerinnsel zu neigt, um etwa 10—15 cm tiefer, als die Oberfläche jener Stellen, wo die Pfeilerlöcher gegraben wurden. Der ohne absondernde Schicht vermischte Boden bot auch unterhalb der helleren obersten 40—50 cm keine sichere Stratigraphie. Die II. Fläche gruben wir südlich des Baues aus. (Abb. 45—46.) Die in den obersten 40 cm gefundenen Scherben überzeugten uns wieder, daß ver­schiedene Stücke des Denkmalmaterials vergangener Zeiten erst dann vom Kishernád- (Bársonyos) Bach auf die Oberfläche geschwemmt wurden, als das Gebiet als Weide gebraucht wurde. Für die Entstehungszeit dieser Schicht sind die zwischen 20—40 cm gefundenen jüngsten Scherben ausschlaggebend. II. Fläche, Schicht 0—40 cm: 1. Bruchstück eines ungarischen Kessels, mit Löchern auf der inneren, verdickten Seite des Mundrandes, die zum Aufhängen dienen. Auf Drehscheibe hergestellt, hellbraun ausgebrannt. Durchmesser (im folgenden: D.): 7 cm (Taf. XXXI, 2.). 2. Mundteilbruchstück eines ungarischen mittelalterlichen Kessels, auf Drehscheibe herge­stellt. D.: 7,8 cm (Taf. XXXI, 1.). 3—4. Zwei dem vorangehenden ähnliche kleinere mittelalterliche Bruchstücke. 5. Dunkelgrau ausgebrannter, mit Wellenlinienbündeln verzierter Napf mit schwarzen Ruß­flecken: Bruchstück des Mundrandes. D.: 5,8 cm. 6. Bräunlich-schwarzes Gefäßbruchstück mit parallelen Rillen und Spuren eingeritzter Wellen­linienbündel. 7. Aus gutem Ton verfertigtes, braun gebranntes Gefäß: Bruchstück des Mundrandes. Die Oberfläche ist glänzend, glatt, am Rand erscheinen schräge Fingertupfeneindrücke. Die letzteren 3 Stücke kamen von einem tieferen Niveau innerhalb der Schicht zutage. Die obersten 40 cm wurden, wie es scheint, durch den Ackerbau nicht zu dunklem Humus: wahrscheinlich wurde die heutige Weide seit einem Jahrtausend zu demselben Zweck gebraucht. II. Fläche , Schicht 40—70 cm: In der II. Fläche tiefer grabend, wird der gelbe fluviale Boden allmählich schwärzlich­grau, die Farbe des Bodens ist durch intensiveren Ackerbau und organische Abfälle dunkler geworden. Diese Schicht haben wir bis 70 cm (von der Oberfläche gerechnet) abgetragen, sodaß sie als 30 cm mächtige Schicht im Profil erschien, doch erwies es sich nach weiterem Graben, daß sie noch mächtiger war. Die in dieser Schicht erscheinenden jüngsten Siedlungen zeigen, daß sich die Kulturschicht in der zweiten Hälfte der Völkerwanderungszeit (awarisch-slawische Zeit) angehäuft hat, und durch häufiges Pflügen mehrfach umgewühlt wurde. Nur zur Zeit der Ablagerung der obersten 10 cm (40 — 50 cm von der Oberfläche) unterließ man das Pflügen öfters. Von den charakteristischen Scherben stellen wir 3 Stücke vor, während wir die übrigen nur erwähnen. ix»

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