Folia archeologica 11.
Kalmár János: Hegyestőr és lóra való pallos a magyar huszár szolgálatában
176 J. Kalm ar Einen Sattelpallasch mit gleichem Griff finden wir auf dem Wappenbild der Familie Vadas aus dem Jahre 1606. Den aus der Jankovich-Sammlung stammenden Sattelpallasch, oder aber richtiger Panzerstecher-Pallasch kannte die frühere Waffenfachliteratur irrtümlich unter dem Namen Báthory-Panzerstecher. Nach der Eintragung des Jankovich-Inventars stammt die Waffe aus einer Grabkammer der Kirche zu Nyírbátor und ist als ihr ehemaliger Eigentümer der 1605 verstorbene Landesrichter Stephan Báthory angegeben. In diesem Falle müssen wir die Glaubwürdigkeit der Inventareintragung anzweifeln; der Sattelpallasch konnte — wie wir weiter unten sehen werden — keineswegs Eigentum des 1605 verstorbenen Landesrichters Báthory gewesen sein. Die Klinge verläuft, sich gleichmässig verjüngend, in einer langen Spitze. Die mit violettem Samt bezogene Scheide zieren ein verlängerter Mundbeschlag und ein Ortband, sowie drei kleinere Bänder. Der Sattelpallasch ist mit vergoldetem Silber montiert, mit Emaileinlagen und Türkisen geschmückt. Letzteres Exemplar ist kein Panzerstecher, sondern ein Pallasch-Panzerstecher. Diese Waffenart ist dem Sattelpallasch anzugliedern, hat jedoch eine viel leichtere Klinge. Die Klingen der in Ungarn gebrauchten Pallasche wurden jederzeit zum Hiebe verwendet, ähnlich wie die ein- oder zweischneidigen Klingen der arabischen Schwerter und Pallasche. Die Klinge des BáthoryPallasch kann zweifelsohne mit dem eher zum Stechen gebrauchten westlichen Typus in Verbindung gebracht werden. Wenn wir unter dem Denkmalbestand Umschau halten, finden wir auch ein äusserlich mit unserem strittigen Pallasch übereinstimmendes Stück: den Bethlen-Panzerstecher. Die zwischen dem sogen. Báthory-Pallasch und dem Bethlen-Panzerstecher bestehende Ähnlichkeit können wir am besten an der Gestaltung von Griffbügel und Parierstange beobachten. Der Bethlen-Panzerstecher stammt aus den 20-er, 30-er Jahren des XVII. Jahrhunderts; dieses Alter trifft auch auf den vermeintlichen Báthory-Pallasch zu. Der sogen. Báthory-Pallasch, der Säbel, sowie auch der Sattel — somit alle drei Denkmalstücke — waren meiner Meinung nach wahrscheinlich Eigentum des Johann Kemény, Fürsten von Siebenbürgen. Die Zusammengehörigkeit von Säbel und Sattelpallasch im Rahmen von Garnituren können wir auch an der im Dresdener Hist. Museum bewahrten Garnitur ungarischer Herkunft beobachten. Letztere nimmt unter den in ausländischen Museen bewahrten Waffen einen besonderen Platz ein. Die im Dresdener Hist. Museum befindliche ungarische Garnitur besteht aus Sattelpallasch, Säbel, Pferdegeschirr u. a. Der Sattelpallasch hat eine zweischneidige Klinge mit stumpfer Spitze. Der Griff artet fremden Einflüssen nach: der Knauf endigt in einem Löwenkopf, die Parierstange reicht vorne bis zur halben Höhe des Griffes hinauf und ist mit dem Knauf durch eine Kette verbunden; der rückwärtige Parierstangenteil ist abgebogen und läuft in zwei Enden aus. Diese aufsteigende Tendenz der Parierstange gegen den Knauf zu können wir auch an den Keményund Bethlenpallaschen bezw. Panzerstechern beobachten. Die Scheide aus vergoldetem Silber ist in ihrer ganzen äusseren Oberfläche mit kassettierter Emaillierung bedeckt und mit Halbedelsteinen wie