Folia archeologica 11.
Kalmár János: Hegyestőr és lóra való pallos a magyar huszár szolgálatában
Panzerstecher und Sattelschwert 177 Amethysten, Topasen, Bergkristallen ausgelegt. Die Steine haben rosettenartige Fassungen. Die Dresdener Garnitur dürfen wir allenfalls als ungarische Goldschmiedearbeiten ansprechen. Sie stammt vom Beginn des XVII. Jahrhunderts. Laut Eintragung des Dresdener Inventars wurde die Garnitur im Jahre 1613 in Prag für den sächsichen Kurfürsten Christian II. gekauft. Weder die technische Lösung, noch das waffenkundliche Gepräge weisen auf die Hand fremder Meister. Lediglich am Griffe des Pallasch sehen wir einen nichtungarischen Einschlag, jedoch bedeutet dies bei Weitem noch nicht, dass der Goldschmied als Fremder anzusehen ist. Wir finden genügend Angaben dafür, dass auch der Griff ungarischer Pallasche in Löwen-, Schlangen-, und am häufigsten Drachenköpfen endigt. Die Waffensammlung des Hist. Museums bewahrt den Hadik-Barkóczy'schen Sattelpallasch. Seine Klinge stammt von der Hand des Solingener Schwertfegers Johann Wundes (1560—1610). Scheidenbeschläge und Parierstange sind aus vergoldetem Silber, ein Werk des Tvrnauer Goldschmieds Benedek aus den 30-er Jahren des XVII. Jahrhunderts. Aus der Mitte des XVII. Jahrhunderts stammende Goldschmiedarbeit zeigt der in der Ernst Teleki-Sammlung befindliche Pallasch-Panzerstecher. Die Klinge ist auslaufend verjüngt, eine Genueser Arbeit. Die gerade Parierstange endigt in Knöpfen, die flache vorne spitz zulaufende Griffkappe ist aus vergoldetem Silber, ebenso wie die mit graviertem und getriebenem Ortband und rosettenartigem, reichem Beschläge montierte, mit schwarzem Haifischleder bezogene Scheide. Unsere Waffensammlung bewahrt einen Pallasch-Panzerstecher vom Ende des XVII. Jahrhunderts, eine ungarische Goldschmiedarbeit. Die Solingener Klinge ist beiderseitig geziert: auf der einen Seite sehen wir das Ätzbild von Sonne, Mond und Sternen, auf der anderen Seite Blumenornamentik. Das Stück ist mit vergoldetem Silber montiert, oben auf der Griffkappe finden wir das gravierte Bildnis der Madonna Immaculata. Mit der Liquidierung der eisernen Helme, Rüstungen und Maschenpanzer verlieren sowohl Panzerstecher als auch Sattelpallasch ihre Bedeutung und in den ersten Jahrzehnten des XVIII. Jahrhunderts kommen sie endgültig ausser Gebrauch. Aus der Zeit nach dem Rákóczi-Freiheitskriege sind uns keine Angaben mehr über Anwendung des Panzerstechers bekannt. Diese glanzvollen Denkmäler der legendären kriegerischen Vergangenheit Ungarns beendeten ihre Laufbahn in den Tiefen der militärischen Arsenale, oder als Familienreliquien. Gelegentlich der Aufstellung einer ständigen Armee fand diese typisch ungarische Waffenart zwischen den vereinheitlichten Waffen keinen Raum mehr. Zweck der vorliegenden Arbeit war, die ungarischen Panzerstecher und Sattelpallasche zu systematisieren und ihren Entwicklungsgang nachzuweisen. Im Auslande ist diese ungarische Waffenart so gut wie unbekannt. 12 Folia Acchacologica