Folia archeologica 11.
Kalmár János: Hegyestőr és lóra való pallos a magyar huszár szolgálatában
Panzerstecher und Sattelschwert 175 die organische Verschmelzung. Auch an den Klingen ist einiger Unterschied ersichtlich. Solange der Griffbügel die Kappe nicht erreicht, beträgt die Länge der zu Ende des XVII. Jahrhunderts gebräuchlichen Klingen 1300—1500 mm. Bei den Stücken mit schon geschlossenem Griffbügel, Ende des XVII., Anfang des XVIII. Jahrhunderts misst die Klinge bereits 1320—1530 und schliesslich erreicht die Klinge eines mit der Jahreszahl 1709 datierten Stückes die Länge von 1600 mm. Vom Ende des XVII. Jahrhunderts an vertritt der Panzerstecher in der Hand des ungarischen Husaren auch die Lanze. Ende des XVII. Jahrhunderts erscheint bei den Panzerstechern wenn auch sporadisch, der beim Säbel gebräuchliche Daumenring und das Parierstangenendigung und Griffkappe verbindende Kettenglied. Anfang des XVIII. Jahrhunderts verschwindet der Panzerstecher als Waffe endgültig. Zu der Zeit gleicht sich seine Parierstange der gebrauchsmässigen Militär-Parierstange völlig an: Parierstange, Parierbügel und tierkopfförmiger Knauf sind aus Messing gegossen. Der Panzerstecher wurde in Brassó (Kronstadt) von 1648—1861 als Abzeichen der richterlichen Würde gebraucht. Der zur Pferdeausrüstung gehörende Sattelpallasch wurde anstatt des Panzerstechers an den Sattel geschnallt. Er diente zum Durchhauen der schweren, feindlichen Rüstung und Kleidung, wofür sich der Säbel mit verhältnismässig leichter Klinge als ungeeignet, bezw. ungenügend erwiesen hatte. Der Sattelpallasch ist eine Hiebwaffe mit 50—45 mm breiter, einschneidiger Klinge. Die Klingenspitze ist zweischneidig zugeschliffen, um gegebenen Falles auch zum Stechen geeignet zu sein. Die neben dem Klingenrücken häufig ersichtlichen, mehrfachen Hohlschliffe bezweckten die Leichtigkeit und Elastizität der Klinge. Die Sattelpallasche arteten, ebenso wie die Panzerstecher, in der Regel dem Äusseren der gleichzeitigen Säbel nach. Wir können die Veränderungen an der Gestaltung von Parierstange und Griff beobachten. In den Waffenkammern der Vornehmen bildeten der Sattelpallasch wie auch der Panzerstecher mit dem dazugehörigen Säbel eine Garnitur. Der Sattelpallasch wurde rechtsseitig unterhalb des Sattels angebracht. Die Klingen haben entweder eine abgestumpfte Spitze, oder aber sie laufen in eine sich langsam verjüngende Spitze aus. Die Waffensammlung des Ungarischen Hist. Museums bewahrt zwei Sattelpallasche von nahezu gleichem Ausseren. Beide Exemplare haben gerade Parierstangen und abgeschrägte, vorne spitzlaufende Griffkappen; sie sind mit vergoldetem Silber montiert. Beide Stücke stammen vom Ende des XVI. Jahrhunderts und von der Hand ungarischer Meister. Gleichen Alters ist auch jener Sattelpallasch, auf dessem silbermontierter Parierstange ein Daumenring ersichtlich ist. Die mit sibernen Doppelbändern montierte Scheide ist mit schwarzem Haifischleder bezogen. Auch das gerade abgeschnittene Ortband weist auf das Ende des XVI. Jahrhrunderts hin. Vom Ende des XVI. oder vom Anfang des XVII. Jahrhunderts stammt jener bemerkenswerte Sattelpallasch, dessen Griffbügel dem vorderen Parierstangenende in S Form entwächst. Szendrei publizierte das Stück auf Grund der rechtsseitig angebrachten Scheidenverzierungen als Waffe eines Linkshändigen.