Folia archeologica 10.

A. Mócsy: Die spätrömische Schiffslände in Contra Florentiam

92 A. Micsy Ludwig II im Jahre 1526 nach der grossen Niederlage bei Mohács in dieser Kirche getötet werden. Um die Mauern wurden mehrere mittelalterliche Gräber mit Säbeln, Panzerbruchstücken und Kleiderverzierungen gefunden. — Das römische Gebäude selbst verbreitet sich in W — О Richtung am Donau­ufer. Die Donau floss auch in der Römerzeit dort, wo heute, nämlich zwischen dem Lager und der Festung contra Florentiam. Im entgegengesetzten Falle wären einige Eigentümlichkeiten der Bautechnik sinnlos: die Mauern waren näm'ich — soweit von F. Halász bekannt, also im westlichen Teil der Anlage — auf waagrecht gelegenen und senkrecht eingeschlagenen Balken gebaut, was nur bei nassem Boden und Wassergefahr einen Sinn hat. Die Mauern des östlichen Teils der Anlage sind 1,45 m, die des westlichen Teils 1,90 m dick. Der westliche Teil sollte nach F. Halász der frühere sein. Er selbst hat aber den östlichen Teil nicht mehr gesehen; aus Autopsie stammen nur die, auf Abb. 11. mit Schwarz gezeichneten Objekte. Ziegelstempel sind ihm folgende bekannt geworden (nach seiner eigenen Lesung): СОН VII BR С R EQ, . . .ARNMAXENTIA, OFARN MAXENTIANIN, OF ARBO..., AEAM...NRKI, TERENTIANVX, ...AC..., . . .DA. .. — Zum Plan bemerkt F. Halász: A. Pfeilerunterlagen in einer Grösse von je 1,80x1,80 m. B. Kalksteinrelief mit der Darstellung des Pan. C. Die Stelle, aus der das Pan-Relief hinausgefallen ist. D. Starke, in der Form einer Brunneneinfassung zusammengehauene Eichenholzbalken . E. Abgestürzte Kalksteinquader in verschiedener Grösse. F. Starke Eichenholzbalken, waagrecht gelegt. Drei in nordsüdlicher und neun in westöstlicher Richtung. G. Mauerreste des Turmes, darunter Spitzen waagrecht gelegener Eichen­holzbalken, vgl. F. H. 5 senkrecht eingeschlagene Eichenholzbalken. I. 9 senkrecht eingeschlagene Eichenholzbalken. K. 3 senkrecht eingeschlagene Eichenholzbalken. L. 1,90 m starke Mauerreste. M.Fundort von zwei Inschriften (eingemauert). N. Mauerreste der sog. Kirche der Engel, aufgenommen im Jahre 1885. Die Steine in der Mauer waren nur mit Lehm gebunden. O. Die von Wosinsky abgemessenen Mauern. Nach Aussage der Arbeiter kamen Mauern auch weiter östlich davon zum Vorschein. Anlässlich des Wiederaufbaus nach der katastrophalen Überschwemmung im Frühjahr 1956 ist man auf die Mauerreste wieder aufmerksam geworden. Die noch heute mächtigen Mauerblöcke boten sich als vorzügliches Bau­material an. Das Museum von Pécs sandte deshalb im April 1956 P. Lakatos zur Besichtigung der Mauern, so konnten die weiteren Zerstörungen ab­gestellt werden. Der ausserordentlich niedrige Wasserstand der Donau im Winter 1957/1958 hat dann alle, heute noch erhaltenen Mauerreste sichtbar gemacht. November 1957 hat E. Zalotay (Museum Baja) die Mauern unter­sucht und fotografiert, aber durch die lokalen Legenden verleitet hat er sie als Reste der mittelalterlichen Kirche gedeutet (mit der Annahme, dass die Kirche vielleicht auf römische Mauern gebaut wurde).

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