Folia archeologica 10.

A. Salamon: Pannonische Vorhängeschlösser mit Maskendeckel

70 Á. Salamon achten ist, wie auch das X-förmige Muster an den Seiten. Der Hauptteil der Rückseite ist senkrecht gegliedert. Die umrahmende Verzierung des „Tym­panons" ist noch sichtbar 1 0. Der Bügel ist stark profiliert, in der Mitte gerieft. Den Deckel ziert ein stark erhabener Frauenkopf (Deckel und Schloss­körper wurden nicht zu gleicher Zeit hergestellt, da sie einander nicht ganz entsprechen). Das Haar, das die Stirn offen lässt, umrahmt das Gesicht wie bei den zwei oben erwähnten Stücken. Die zwei kleinen Vertiefungen unter der Stirnlocke sind kaum mehr sichtbar. An den stark und grob zisellierten Augen sind die Pupillen nicht angedeutet. Die breite Nase ist flach, abgestossen. Unter dem halb offenen Mund ist der bronzene Haken des Deckels durch­getrieben 1 1. Ausser den hier beschriebenen kennen wir noch ein Stück dieser Art im Museum von Esztergom: 4) ¥ undort unbekannt-, Balassa-Bálint­Museum Esztergom (Komitat Ko­márom). Inv. No. 57. 13. 1. Taf. XI. 4; Abb. 10. 4. — Es gelangte in früherer Zeit unter die römerzeitlichen Objekte des Museums 1 2. Das Stück ist ein Vorhängeschloss mit Maskendeckel, mit stark profilier­tem ringförmigem Verschluss. Der Schlosskasten ist intakt, die inneren und äusseren Bestandteile des Verschlusses sind vorhanden. Die Seiten sind mit dem X-förmigen Muster verziert, der Unterteil in der üblichen Weise mit den drei halbmondförmigen Ausbuchtungen versehen. Die Seitenteile sind fein kanneliert. Das mit X-Muster verzierte Plättchen „a " blieb in verschobener Stellung. Das Ende des Bügels und der kleine Kasten, der ihn enthält, sind mit senkrechten Linien verziert. Der Hauptteil der Rückseite ist mit einer senkrechten Linie in zwei Felder geteilt, beide führen das X-Muster und Spuren des eisernen Stiftes für den Hohlschlüssel. Der Abschluss mit den drei Halbmondformen ist mehrfach umrahmt. Der Deckel stellt ein Männergesicht dar. Das von beiden Seiten in die Stirn gekämmte Haar ist mit verhältnismässig feiner Kannelierung angedeutet. Das Gesicht ist regelmässig, oval, unter dem Kinn ist der Deckel abgebrochen. Die plastisch herausgearbeiteten Augen sind geschlossen (?). Der Nasen­rücken ist gerade, etwas schief; der weiche, gesundene Mund lächelt ein wenig. * Eines der oben beschriebenen Schlösser stammt sicher aus Brigetio 1 3. Da die übrigen unbekannter Herkunft sind 1 4 und auch von den ausländischen Stücken her keine genaueren Zusammenhängen deutlich werden, sind wir in erster Linie auf stilkritische Untersuchungen angewiesen, wenn wir die in der Einleitung gestellten Fragen beantworten wollen. 1 0 S. Anm. 7. 1 1 Für die Möglichkeit der Publikation danke ich der Freundlichkeit L. Zolnays. 1 2 Nach der Mitteilung L. Zolnays wurde dieses Stück von A. Balogh mit anderen römischen Objekten zusammen erworben. 1 3 Leider ist der genaue Fundort obwohl, trotz dem Brigetio eines der am besten er­forschten Lager ist. Dazu barkóc^i L., Brigetio. (Bp. 1951) DissPann II. 22.; Paulovics I., Funde und Forschungen aus Brigetio (Szőny). LA II. (Bp. 1941) DissPann II. 11. S. 119 ff. 1 4 S. die Beschreibung von 2—4.

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