Folia archeologica 10.

A. Salamon: Pannonische Vorhängeschlösser mit Maskendeckel

Pannonischc Vorhängeschlösser mit Maskendeckel 69 achtet werden 7. Riegelblech , ,b" ist auf der rechten Seite, aus Bronze. — Am Deckel ein erhabener Frauenkopf. Das in strenger Form aus der Stirn ge­kämmte Haar umrahmt das Gesicht bis zur Höhe der Ohren. Der Schopf über der Stirn ist glatt, unter ihm sind zwei vertiefte Punkte. Die Augen sind unter der hohen Stirn plastisch herausgearbeitet, die Pupillen durch Vertiefungen an­gedeutet. Die Nase ist verhältnismässig breit, der Mund etwas geöffnet, die starke Betonung der Mundwinkel verleiht dem Gesicht einen leicht lächeln­den Ausdruck. 2) Fundort unbekannt. Inv. No. 10/1951 77; Taf. XI. 2; Abb. 10. 2; bei Schönberger Abb. 5. 2. — Altes Material, das mit früheren Aufzeichnungen noch nicht identifiziert werden konnte 8. Der Mechanismus des schön, grün patinierten Stückes ist noch intakt. Der Bügel ist profiliert, der Unterteil mit drei halbkreisförmigen Ausbuch­tungen verziert. Die Plättchen „a" und „c" fehlen, doch ist ihr Ansatzpunkt vorhanden. Die von den Ausbuchtungen gebildeten halbkreisförmigen Sei­tenglieder sind fein kanneliert, die zwischen ihnen befindlichen Flächen mit X-förmigen Muster verziert, ein vertiefter Punkt liegt in der Mitte. Der Teil, wo Plättchen „c" sein sollte, ist senkrecht gegliedert, die Stelle, an der sich das Gehäuse befinden müsste, mit X-Muster verziert. Der Hauptteil der Rückseite ist in zwei Felder geteilt, mit je einem X-förmigen Gittermuster versehen. Unten sind die Spuren des eisernen Stiftes für den Hohlschlüssel wahrzu­nehmen. Das Ganze ist vom Unterteil mit den drei halbkreisförmigen Aus­buchtungen durch eine Doppellinie abgegrenzt und unverziert. Das bronzene Riegelblech ist intakt 9, mit einer länglichen Öse für die Feder, darunter einer runden Öffnung für den kleinen bronzenen Hacken des Deckels. Riegelblecb „b" ist ebenso vollständig erhalten. Der als Zierde dienende Frauenkopf ist stark erhaben und trägt Spuren nachträglicher Bearbeitung, die sekundäre Gravierung ist ganz unverkennbar. Die Haartracht entspricht dem oben beschriebenen Exemplar. Die Augen sind schön modelliert, die Pupillen durch runde Vertiefungen angedeutet. Die Nase ist stark, unten breit, der Mund halb offen. Die senkrechte Linie zwischen Nase und Mund verleihen dem Gesicht mit suggestivem Blick etwas von einem Lächeln. 3) Fundort unbekannt. Inv. No. 10/1951 73; Taf. XI. 3; Abb. 10. 3; bei Schönberger Abb. 5. 1. — Ebenfalls altes Material, wie das vorher beschrie­bene. Das Schloss ist in gutem Zustand, die Bestandteile des Mechanismus sind z. T. vorhanden. Plättchen „a" fehlt, Riegelblech „b" ist nicht vollständig erhalten, Plättchen „c" fehlt. Drei halbmondförmige Ausbuchtungen schlie­sen das Stück unten ab, an denen nur stellenweise Kannelierung zu be­7 Die Verzierung wurde erst durch wiederholte Konservierung des Stückes sichtbar. An der von H. Schönberger publizierten Zeichnung ist sie leider noch nicht zu sehen (а. а. O. Abb. 5> 3"> 8 Das Stück wurde mit jenen Bernsteinringen zusammen registriert, die angeblich aus der Sammlung des Kanonikus L. Bitnitz (Szombathely), aus Savarienser Material bestehend, stammt. Sprincz E., FA 9(1956) S. 102. 9 Das Schloss wurde von Gy. Баку, Restaurator des Ungarischen Nationalmuseums, aus­einandergenommen, wofür ich hier meinen Dank ausspreche.

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