Folia archeologica 10.

A. Cs. Sós. Das frühawarenzeitliche Gräberfeld von Oroszlány

110 A. Cr. Sós orientierten Rand des Gräberfeldes markieren (Abb. 15). 1 Aber die Funde, welche die wenigen Gräber, die man noch retten konnte, enthielten genügen um durch sie wichtige Beiträge zur Formung eines Bildes des frühawaren­zeitlichen Ethnikums in Ungarn zu erhalten. Bescheibung der Gräber: Grab 1 . Erwachsene. Gestört: vermutlich durch Wühlen von Tieren oder Erddruck. Von Skelett waren nur die Schienbeine und der zusammengedrückte Schädel erhalten, die übrigen Knochen waren in stark vermodertem Zu­stand. Orientierung: Abwechung 10° von W-O nach NW-SO. Der Schädel lag cca 20 cm höher als die Beine, deren Tiefe 110 cm war. Am Ende der Füsse befand sich ein auf der Seite liegendes handgemachtes Tongefäss, mit der Mündung dem Schädel zugekehrt. H: 9,6 cm. Mdg: 9,5 cm. Stfl: 5,7 cm. 2 (T. XVII. 12 und Abb. 23, 8) An der linken Seite des Skelettes in der Brustkorb­gegend ein Schafschädel, mit der Nase gegen den Menschenschädel gekehrt, gegen den er um 26 cm tiefer lag. Zwischen den Resten des Brustkorbes ein Eisenmesserbruchstück und ein Bronzedrahtfragment. Zwischen den Resten des Schädels Bruchstück einer Bronzedrahtspirale mit einem gedrückten kugel­förmigen Pastaperlenanhänger, zusammen mit einem trapezförmigen, mit get­triebenen Perlenreihen verzierten bronzenen Blechanhänger (Typ wie Abb. 21.). Grab 2. Erwachsene. Gestört: das Grab wurde beraubt, das Eindringen war am westlichen Teil des Grabes deutlich sichtbar. Die Knochen des Rump­fes waren gänzlich in gestörter Lage, den Schädel hatte man mit dem Gesicht nach W zurückgelegt, der Unterkiefer fehlt. Orientierung des Skelettes: Ab­weichung 25° von W-O nach SW-NO. Tiefe der ungestörten Beine: 93 cm. An der äusseren Seite des Unterschenkels ein stehendes handgemachtes Ton­gefäss, H: 15,1 cm, Mdg: 12,5 cm, Stfl: 7 cm (T. XVII. 10. und Abb. 23, 13.). Grab 3. Erwachsene. Gestört: das Grab wurde beraubt, vom Schädel war nur der Unterkiefer noch vorhanden. Die Knochen der Ober- und Unter­schenkel waren in ungestörter Lage. Orientierung des Skelettes: Abweichung 15° von W-O nach NW-SO. Zwischen den verworfenen Rippen ein kleines Eisenmesserbruchstück. Grab 4. Erwachsene. Gestört: das Grab wurde beraubt, das Eindringen zeigte sich deutlich am westlichen Ende des Grabes. Der Schädel fehlte, die Knochen der Ober- und Unterschenkel lagen in einer Tiefe von 151 cm. Orientierung: NW-SO. Am Ende des rechten Fusses waren Reste eines etwas auf der Seite liegenden Holzeimers mit Reifen aus schlechtem Silber, an der äusseren Seite des linken Fuss ein Reifenbruchstück aus schlechtem Silber (Abb. 16.). Grab 5. Wahrscheinlich ein Kind. Das Skelett, in stark vermodertem Zustand, befand sich in Hockerlage auf seiner rechten Seite. Tiefe 100 cm. Orientierung: annähernd W-O. In der Rumpfgegend waren Eisenbröckel. 1 Die Rettungsgrabung wurde durch die Verfasserin dieser Zeilen geleitet. Für die im Interesse des Erfolges geleistete wertvolle Unterstützung sage ich hier besten Dank dem Exe­kutiv-Komitee des Stadtrates von Oroszlány, der Oroszlányét Leitung des Tatabányaer Kohlen­bergbau Vereinigungen und der örtlichen Leitung der Expositur der Budapester Brückenbau Unternehmung. 2 Benützte Abkürzungen im Gräberkatolog: H: Höhe, Mgd: Mündungdurchmesser, Stfl: Standflächendurchmesser. Die Zeichnungen wurden von Béla Krösz verfertigt.

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