Folia archeologica 10.
A. Mócsy: Die spätrömische Schiffslände in Contra Florentiam
98 A. Micsy „etwa 30 m vom Seitenturme flusswärts" 2 7 nicht zur Schiffsbrücke des valentinianischen Angriffs im Jahre 375 (Ammianus 30,5) gehörten, sondern Reste der Balkenunterlage an der Flusseite der Festung sind. Dem entspricht ihre Entfernung vom burgus, die kaum von der Länge der Parallelmauern in Dunaszekcsö abweicht. Das Balkenwerk vor der Festung von Dunaszekcső (Abb. 11, D) könnte zu den Einrichtungen des Landungsplatzes gehört haben. Die Schiffsländen sind nicht mit den Festungen Valentinians auf dem Gebiet der Barbaren identisch, über die Ammian schreibt. 2 8 Sie stehen grösstenteils gesondert, unabhängig von Kastellen und Gegenfestungen da. Ein grösseres Gegenkastell brauchte so eine Sicherung seiner Nachschubstransporte überhaupt nicht. Das Kastell Celamantia gegenüber Brigetio sicherte sein Donauufer mit schräg von den Ecktürmen zur Donau führenden Mauern, ebensolche Mauern sind in Drobeta anzutreffen. 2 9 Beim kleinen Kastell von contra Florentiam ist aber eine Schiffslände unseren Typs leicht verständlich. Der Zweck dieser Schiffsländen war, einen befestigten Ladeplatz für den Nachschub der im Barbaricum weilenden Truppen und der Festungen in barbarico zu schaffen. 3 0 Es ist vielleicht kein Zufall, dass in Gombospuszta, etwa 40 km vom Donaulimes im Sarmatenland, wo römische Ziegel zum Vorschein kamen, derselbe Offizier auf den Ziegelstempeln vorkommt, dessen Name auch auf den Ziegeln der Festung Horányi csárda zu lesen ist. 3 1 Zur römischen Besatzung von Gombospuszta lag die Schiffslände Horányi csárda am nahesten. Die Datierung der Schiffsländen steht scheinbar ausser Zweifel. Durch die auf Neckarau bezüglichen Stellen bei Ammian und Symmachus kann die Erbauung mindestens der Neckarauer Festung auf die Zeit Valentinians datiert werden. In Nógrádverőce haben die sog. valentinianischen Ziegelstempel und der bei Ammian erwähnte Angriff und Schiffsbrückenbau die gleiche Datierung ergeben. Demnach sollte die Schiffslände in Nógrádverőce höchstens ein Jahrzehnt lang bestanden haben. Manche Umstände lassen dagegen Bedenken aufkommen: 1. Die Schiffslände in Nógrádverőce hat zwei Bauperioden. Im Zentralgebäude fand Paulovics zwei Fussbodenschichten. In diesem Zusammenhang ist von Wichtigkeit, dass es nach Schleiermacher statt der beiden Pfeiler im Zentralgebäude ursprünglich vier gab; von den, im Aufdeckungszustand vorhandenen vier Unterlagen waren aber die beiden beim Eingang sekundär verwendet. 3 2 2. Nach Paulovics wurden die Flügelmauern und Seitentürme noch in römischer Zeit abgerissen und der Boden planiert, demnach bestand die Schiffslände in ihrem späteren Zustand nur als ein burgus. 2 7 Paulovics I., Arch. Ért. 47(1934) 162. In der Grabungsprotokolle aus dem Nachlass von Paulovics ist die Entfernung 29,60 m von der Flügelmauer. 2 8 Alföldi A., Budapest Története I. 684. 2 9 Kurucz J., a. W. 40, auch bei Paulovics I., LA II. (Bp., 1942) Diss Pannii. И. 161, Abb. 10, und Barkóczi L., Brigetio. (Bp., 1951) Diss Pann II. 22. 17, Abb. 13. Drobeta bei Nag,' L., Az Eskü téri római erőd, Pest város őse. (Bp., 1946) Abb. 79. 3 0 vgl. die in Engers gefundene Getreideschicht Schleiermacher , W., а. а. O. 192. 3 1 Valentinus, Szilágyi ]., a. W. 101. 3 2 a. a. О. 192.