Folia archeologica 9.

B. Bónis Éva: Császárkori halomsíros temetkezés Iváncon

81 Nach den oben besprochenen Funden und der Marcus Aurelius Münze des Hügelgrabes 7 (Nr. 5) datieren wir die Tumuli in die .Jahrzehnte um die Mitte des 2. Jahrhunderts. Was die Bestattungsart betrifft gehören die Tumuli von Ivánc zu der einfachsten Gruppe. Die gebrannten Knochen wurden nur einfach auf die Erde gestreut und die Beigaben daneben gestellt. Die Beschreibungen der Tumuli der Umgebung (vor allem des Kom. Zala) sind zwar wortkrag, doch wird in diesen ausdrücklich betont, dass sich in ihnen ausSteinen gebaute vier­eckige oder runde Kammern, 6 9 oder kleine Nischen aus Steinplatten 7 0 oder Ziegeln befinden. 7 1 Ihre Entstehungszeit entspricht ungefähr denen von Ivánc. 7 2 In dem einen neuestens erforschten Hügelgrab von Szalafő befand sich eine zweiteilige Steinkammer. 7 3 Wenn die verschiedenen Riten der Hügel­gräberbestattungen innerhalb desselben Friedhofes auch parallel auftauchen können, 7 4 kann man doch sagen, dass gegen Ostpannonien die Hügelgräber immer einfacher werden. Während die ostnorischen und westpannonischen Hügelgräber meistens eine runde, oft sogar gewölbte Steinkammer haben, fehlen solche in Ostpannonien selbst in den südlichen steinreichen Gegenden (Kom. Tolna und Somogy) ; in den Berichten werden höchstens Ziegel­nischen erwähnt. 7 5 In den Tumuli des Kom. Fejér findet man, wie auch in Ivánc, keine Kammern und die Knochen und Beigaben wurden einfach auf den Boden gelegt. 7 6 Nach dem oben Gesagten — wenn auch ein gewisser geo­graphischer Abstand zwischen den west- und ostpannonischen Tumuli besteht 77 — erhellt die zeitliche und räumliche Abstufung des Bestattungsritus die Zusammenhänge zwischen beiden Gruppen. Besonders auffallend sind diese Zusammenhänge, wenn man die Orientierung der Beigaben in den Tumuli untersucht. In Gräbern, wo die Beigaben einfach auf den Boden gestellt waren, wie in Ivánc, Alsószentiván 7 8 und Felsőcikola, 7 9 lagen sie im südöst­lichen oder südwestlichen Teil. Wie wir schon angedeutet haben, zeigen die Hügelgräber von Ivánc und des Kom. Fejér manche gemeinsame Züge. Sie gehören in die letzte Phase der Hügelgräberbestattungen. Als Unterschied ist der Reichtum an Glaswaren von Ivánc aufzufassen, was mit der Nähe der Strasse Aquileia —Emona —Carnuntum 8 0 und von Savaria hinreichende Erklärung findet. 8 1 Die nordostpannonischen Hügelgräber tauchen ohne unmittelbare lokale Voraussetzungen, 8 2 durchschnittlich zu Beginn des 2. Jahrhunderts auf (das von Mezőszilas stammt vom Ende des 1. Jahrhunderts 8 3). Die Zusammenhänge der Hügelgräber von Ivánc, mit den genannten unter­stützen jene Auffassung von L. Barkóczi, dass die Erbauer der ostpanno­nischen Hügelgräber eine westpannonische ethnische Gruppe sei. 8 4 Das Aufblühen der Hügelgräbersitte am Ende des 1. Jahrhunderts ist. heute noch ein ungelöstes Problem. Die Erklärung, dass die „Durchschlags­kraft illyrischen Denkens" 8 5 um die Mitte des 1. Jahrhunderts zur Neube­lebung der alten Sitten geführt habe, kann man kaum gelten lassen. Jene Ansicht der österreichischen Forscher, dass in den von Illyrern bewohnten Gebieten (Steiermark, Krain, Kroatien, westliche Gebiete der Balkanhalbinsel) die kulturellen Errungenschaften der Hallstattzeit lange Zeit hindurch leben­des Kulturgut blieben und dieser Einfluss auch in der Römerzeit noch nach­wirkte, ist zufriedenstellender. 8 6 In den Donauprovinzen tauchen die Hügelgräber gleichzeitig mit tU r 6 Foiia Archaeologica IX.

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