Folia archeologica 3-4.

Csalog József: A magyarországi újabb-kőkori agyagművesség bükki és tiszai csoportja

4 CS A LOG : DIE CHRONOLOGIE DER BÜKKER- UND DER THEISSKULTUR 27 Das bisher Gesagte zusammenfassend steht ein der früheren Auffassung entgegengesetztes Bild vor unseren Augen. Wie wir gesehen haben, gehört die Theisskultur nicht in die Gruppe der bandkeramischen Kulturen, die Bükkerkultur da­gegen ist das Resultat einer Stylmischung. Die Träger der Letzteren gehörten warscheinlich zu den bandkeramischen Rassen, in ihrer Kultur und in erster Linie in ihrer ornamentalen Kunst ist aber die Wirkung des nicht bandkeramischen Theiss-Ethnikums stark zur Geltung gekommen. Damit verwerfe ich natürlicherweise die gerad­linige Abstammungsteorie von Tompa und alles das was im Zusammenhang mit der Besiedlung der Grossebene aus der Richtung von Ober­ungarn aus selbst ich früher glaubte. 3 1 Bei der Erklärung der Theisskultur als einer Selbständigen erhebt sich aber die Frage, von wo diese Gruppe hergeleitet werden soll. — Fremde, oder mit anderen Kulturen gemein­same Elemente finden wir zwar in der Theiss­Umgebung, diese sind aber mit gegenseitigen) Kulturbeziehungen leicht zu erklären. Der be­sondere Karakter dieser Kultur und die Rich­tungslinien ihrer späteren Verbreitung (Abb. 3.) sprechen dafür, dass ihre Träger ein Volk war, das sich den Lebensverhältnissen der Ungari­schen Grossebene angepasst hat und welches später, während seiner Verbreitung, gleichfalls nur die in geographischer Hinsicht ähnlichen Nachbarsgebiete besiedelte. Dass dieses Volk im Laufe des Neolithikums aus dem gebirgigen 3 1 Csalogovits, Földrajzi tényezők hatása Magyar­ország neolithikus kultúráinak kialakulására és elterje­désére. Arch. Ért. 1930, S. 28—52. Oberungarn in das landschaftlich ganz verschie­den aufgebaute und dementsprechend eine ganz verschiedene Lebensweise bedingende Ungarische Grossebene gewandert wäre, ist ebenso schwer anzunehmen wie dass die Grossebene im Laufe des Mesolithikums unbewohnt gewesen wäre. János Banner bewies vor kurzem dass das Al­föld, wenn auch nur spärlich, — schon im Paläo­lithikum, im Magdalenienzeitalter besiedelt war. 3 2 So haben wir auch keinen Grund voraus­zusetzen, dass in der Zeit zwischen dem Paläo­lithikum und Neolithikum in der Besiedlung dieser Gegend eine Unterbrechung stattgefunden hätte. Zum Bewohnen wäre die Grossebene auch dann geeignet gewesen, wenn auch dieses Gebiet im Mesolithikum tatsächlich viel sumpfiger und von Überschwemmungen heimgesuchter gewesen wäre, als im Neolithikum. Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass das vielerwähnte Sumpfgebiet nur Völkern von gewisser Lebensform nicht entspricht, aber besonders geeignet ist für Jäger­und Fischervölker. Die Ableitung der Theiss­kultur von solch einer Mesolithkultur finde ich noch immer viel begründeter, als die Richtung, die jede einzelne Neolithkultur Ungarns aus ei­ner anderen herleiten möchte allein darum, weil uns die mesolithischen Vorgänge an Ort und Stelle noch unbekannt sind und weil wir noch nicht erkannt haben, dass das Neolithikum auch als so ein Kulturstrom zu erklären ist, als z. Beispiel die «Bronzezeit». 3 2 J. Banner, Az első alföldi palaeolith lelet. Dol­gozatok-Travaux, 1936. Szekszárd József Csalog

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