Folia archeologica 3-4.

Csalog József: A magyarországi újabb-kőkori agyagművesség bükki és tiszai csoportja

24 CSALOG: DIE CHRONOLOGIE DER ВС К KE R- UND DER THEISSKULTUR 24 wurde, dass die Bükkerkultur irgendwo sicher­lich mit der späten Theisskultur in Berührung kam. Ähnlicherweise können auch die Angaben bei Tompa über die Fundorte von Kenézlő be­stritten werden. 1 3 Wenn wir der Beschreibung" im I. P. E. K. Glauben schenken dürfen, so ist das kleine anthropomorphic Gefäss (Taf. IV. A 4) in der Gesellschaft von Theiss П-Scherben und einer mit Warzen verzierten bemalten Tasse (vergl. bei Tompa Taf. XLI. Abb. 6.) zum Vor­schein gekommen. (Das anthropomorphe Gefäss hat übrigens Tompa laut seiner Formentafel ebenfalls zur Theisskultur gehörig gehalten.) In diesem Falle steht uns aber eine solche typi­sche Bükker-Theiss-Mischornamentik vor Augen, (vergl. die als Rahmen dienenden mehrfachen Ritzlinienbänder und das Textilmuster) die ohne Voraussetzung von lebenden Bükker und Theiss II.-Berührungen rein als atavistischer Rückschlag nicht zu erklären ist. In Rücksicht auf die relative Chronologie der beiden Kulturen ist es wichtig, dass das Bükker-Gebiet auch Spuren der Idolplastik auf­weist. Dass die Letztere nicht hier entstanden ist, sondern ihre Heimat im Süden gehabt hat und als solche mit der Vermittlung der Theiss­kultur in die Bükker gelangt ist, kann kaum be­stritten werden. In dieser Beziehung teile ich auch jene Meinung Tompas nicht, dass die Theisskultur eine selbstständige Idolplastik ge­habt hätte und die südlichen Typen nur im Laufe der Zeit übernommen hätte. 1 4 Dieser Auffassung wiederspricht vor allem die Tatsache, dass der Schwerpunkt der Idolplastik im Süden liegt und, dass in der Periferie ihrer Verbreitung bei uns keine solchen Typen zum Vorschein kommen, die aus südlichen Formen nicht abgeleitet wer­den können. Berücksichttigen wir das hierher gehörende ungarländische Material, so erkennen wir, dass es hier eben wegen der aus der Ferne erfolgten Übernahme reine Typen kaum mehr gibt und dass die Zahl der Fundstücke in der Richtung aus dem Süden nach dem Bükkgebiete immer weniger wird. JDie von Tompa für so wichtig gehaltenen Inselidole mit dreieckigem Gesicht finden wir in der Grossebene zwar nicht, ähnliche Stücke mit Textilverzierungen kamen 1 3 Tompa, Bandkeramik, S. 23., Tompa, Über einige Ungarländische Denkmäler. I. P. E K. 1928, S. 23. Nándor Fettich, Adatok a honfoglaláskor archaeologiá­jához. Arch. Ért. 1931, S. 80. 1 4 Tompa, 25 Jahre Urgeschichtsf or schling in Un­garn. Bericht der R. G. K. 1934/1935. S. 42. aber in Tordos zum Vorschein. 1 5 Die Vorbilder der anthropomorphen Gefässe und der drei, bzw. vierfüssigen Altäre fehlen in der Bükker Kultur ebenfalls, dort kommen höchstens Gefässfüsse vor, man findet sie aber in grosser Anzahl in den Siedlungen der Theiss- und Körösgruppe, haupt­sächlich dort, wo sich die südlichen Kulturwir­kungen auch in anderer Hinsicht geltend ma­chen. 15 b Um Missverständnissen vorzubeugen, müssen wir wiederholt betonen, dass das anth­ropomorphe Gefäss von Kenézlő mit der Bükker Kultur nur gewisse Beziehungen aufweist, seine Verwandten aus dem Theissgebiete, die Stücke von Szentes, Kökénydomb, Hódmezővásárhely und Csóka 1 6 weisen nach Vinca 1 7 und kommen in solcher Umgebung zu Tage, wo auch die aus dem Süden stammenden Altäre nicht fehlen. 18 Die schematisch gezeichneten menschlichen Dar­stellungen auf zwei Bükker Scherben aus Borsod wiederholen sich in linearer und plastischer Aus­führung ebenfalls in der Grossebene, auf Ge­fässen der Theiss- und Kőröskultur. 1 9 Diese Wiedergabe des Gesichtes in Form eines Drei­eckes entspricht vollkommen den Inselidolen und kann dementsprechend nur aus dem Süden herge­leitet werden. In Hinsicht der relativen Chronologie kann auch diejenige Auffassung Tompa's nicht in Be­tracht kommen, dass die für das Bükker Gebiet charakteristischen Steinbeile, die sogenannten 1 5 Roska Márton, Az ősrégészet kézikönyve, II. Abb. 163. No. 7. 15 b Unter den Altärchen der Theisskultur ist das im Ungarischen National Museum befindliche, nicht publizierte Stück aus Bácsnádalja das wichtigste. Die Seiten desselben sind mit eingeritzten Theiss I. — Orna­menten verziert, die zwei vogelkopfförmigen Ansätze dagegen zeigen mit der Idolplastik von VinCa die engste Verwandtschaft. — Die Tonaltäre der Theiss- und Kőröskultur behandelte übrigens eingehend János Ban­ner. (Dolgozatok-Travaux 1932, S. 1 — 48.) Er weist nach, dass die Idolplastik und die anthropomorphen Gefässe der Kőröskultur mit dem Material von Tsangli verwandt sind. 1 6 Tompa, Bandkeramik, Taf. XL. Abb. 11., Ban­ner, Dolgozatok-Travaux 1930. Taf. XXXV. Abb. 1, 4—6. 13. 1 7 Tompa, 25 Jahre Urgeschichtsforschung. Bericht d. R. G. K. 1934/35. S. 42. 1 8 Banner, A kökénydombi neolith-kori telep. Dol­gozatok-Travaux, 1930, Taf. XXXIV. Abb. 14. — Roska, Ősrégészet kézikönyve II. Abb. 78. " Banner, ebd. Taf. XXXI. Abb. 1. Taf. XXXV. Abb. 2. Banner, A kotacparti és kopáncsi neolithikus telep és a tiszai kultura III. periódusa, Dolgozatok­Travaux 1932, Taf. XLI. Abb. 10.

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