Folia archeologica 1-2.
Nagy László: A középrépáspusztai (Veszprém megye) kora-vaskori temető
54 NAGY: DAS FRÜHEISENZEITLICHE GRÄBERFELD VON PUSZTA KÖZÉPRÉPÁS 66 und die Keramik eher der groben Hauskeramik entspricht. Die Annahme ist immerhin berechtigt, dass es sich auch hier um gestörte Gräber handelt. Asche oder Holzkohlenreste wurden in keinem Grabe gefunden. Daraus geht hervor, dass nach dem Brand die Knochen sorgfältig gesammelt wurden. Dasselbe gilt auch von den mit den Toten zusammen verbrannten Metallgegenständen. Die Bronzegegenstände weisen starke Brandspuren auf. Sie liegen gewöhnlich unter den kalzinierten menschlichen Knochen, oder unmittelbar daneben. Die Gefässe wurden direkt in das Grab gelegt. Über die kultische Bedeutung der Keramikbeigaben lässt sich aus ihrer Lage im Grab schliessen. Nicht alle grosse Gefässe dienten als Urnen. Sogar das in jedem Grab auffindbare grössere Gefäss kann nicht in jedem Falle als Urne gelten. Insgesamt wurden 24 grössere Gefässe gefunden und davon waren nur in 6 Knochen. Auffallend ist die Tatsache, dass in 5 Fällen (Gräber 5, 6, 7, 20, 22) die kalzinierten Menschenknochen neben den grösseren Gefässen lagen und in den Gefässen selbst keine Knochen angetroffen wurden (Taf. II. 8, 22a; VI. 6—7a, 22—36a). Sonst bargen noch einige Henkelgefässe Knochen, so in Grab 16 und 21. Als Speisebeigaben wurden Ferkelknochen mitgegeben ; einmal fanden wir Knochen von Pferd oder Rind (Taf. IV. 4a). Besonders viele Tierknochen lagen in den Gräbern 1 und 19 (Taf. I. 10; Taf. V. 12a). Die Tierknochen wurden ausnahmslos bei den Schalen angetroffen : darunter und daneben in Grab 1 (Taf. I. 5a, 10), oder daneben in Grab 4 (Taf. II. 5), oder darauf wie in Grab 19 (Taf. V. 12a). In den Gräbern, die mehrere Keramikbeigaben enthielten, waren diese derartig angeordnet, dass das Grab dadurch eine längliche Form erhielt, gewöhnlich in Nordost-Südwest oder Nord west-Südostrichtung. Spuren von Steinpackungen und Hügel sind nicht nachweisbar; das Gräberfeld von Puszta Középrépás war ein Flachgräberfeld. Was die Keramik anbelangt, so lieferte das Gräberfeld insgesamt 121 Gegenstände, davon 83 Tongefässe. Von diesen waren die Schalen, 41 Stücke — mit Omphalos (Abb. 5, 7) oder flachem Boden (Abb. 5, 8) — überwiegend. Die letzteren haben gewöhnlich eingezogenen Rand. Schüssel wurde nur eine gefunden und' zwar in dem einzigen gestörten Grab (Abb. 4, 12, 12a; Abb. 5, 14). Häufig sind die henkellosen grossen weitbauchigen Tongefässe (Abb. 5. 1, 2, 4, 5, 6). Einige niedrige und kleinere haben einen Henkel (Abb. 5. 3). Drei Töpfe mögen am ehesten den Typus der Hauskeramik vertreten (Abb. 5. 9; Taf. I. 2; III. 8; IV. 1). Nur ein einziger Henkeltopf ist gefunden worden (Abb. 5. 10; Taf. I. 14). Von Wichtigkeit ist die Deckschüssel mit Buccheroverzierung aus Grab 12 (Abb. 5. 15; Taf. III. 13). Die Verzierungselemente der Keramik bestehen aus Warzen, Bucchero, Rillen, eingedrückten Punkten und Graphitbemalung oder Graphitzeichnungen. Warzen kann man an jedem Gefässtypus beobachten, mit Ausnahme einer einzigen Schale. An den grösseren Gefässen sind diese an der Schulter. Häufig sind die Warzen der Gefässe halbkreisförmig oder in Dreieck von seichten Rillen umgeben. Schräge Rillen sind nur auf einem Gefäss (Taf. V. 8) zu beobachten. Es kommen auch kreis-, zickzack förmige und am Bauche senkrecht laufende Rillen vor. Am Hals des Gefässes Taf. I. IIb laufen die Rillen parallel. Die eingetieften Punkte bilden mit den Warzen und Rillen zusammen ein einheitliches Verzierungskomplex. (Taf. III. 4, 15; VI. 12). In Puszta-Középrépás sind mit wenig Ausnahmen die meisten Gefässe mit Graphit bemalt oder gezeichnet. An den grossen Gefässen ist die obere Hälfte, an den Schalen der Aussenrand und die Innenfläche graphitbemalt. Graphitzeichnungen findet man an den grossen Gefässen am Hals, an den Schalen innen. Das Muster der Graphitzeichnungen besteht meistens aus gegen die Mitte gerichteten breiten geometrischen Linien (Abb. 4. 5a, 12a; Taf. V. 7, 7b; Abb. 6. 2, 3, 5, 6, 8, 9). Zwei Muster bilden eine Ausnahme: (Taf. I. IIb; Abb. 6, 1; Abb. 6, 4. Es kamen insgesamt 21 Metallgegestände, Spinnwirtel und Perlen zum Vorschein. Die Gegenstände aus Eisen überwiegen: Ringe und Bruchstücke von zwei Fibeln. Der grösste Eisenring ist geschlossen (Taf. I. 7) häufiger sind solche mit offenen, übereinander greifenden Enden. Zwei Armreifen haben geperlte Oberfläche (Taf. IV. 20—21; Abb. 5, 17). Von den zwei Fibelbruchstücken war ein Exemplar eine Harfenfibel (Taf. II. 17—21). Ausser den typischen zwei Eisenmessern (Taf. VI. 23; Abb. 4, 1; Abb. 5, 16) sind die übrigen Metallgegenstände atypisch. Die Spinnwirtel sind birnenförmig, gedrückt-kugelig und doppelkonisch (Abb. 5. 11 — 13). Die meisten Tonperlen und die Bernstein-