Folia archeologica 1-2.

Mozsolics Amália: Korahallstatti kincslelet Celldömölkről (Vas m.)

37 MOZSOLICS: EIN DEPOTFUND DER FRÜHEN HALLSTATTZEIT AUS CELLDÖMÖLK Statistik über die Häufigkeit dieses Typus in den einzelnen Perioden der Villanovakultur bringt N. Aberg, 1 2 Als Parallelen zu unserem Stück kann man Funde aus Pilin 1 3 und Herrenbaum­garten anführen, 1 4 man kann sie wohl als ita­lische Importstücke ansprechen. Die Sichel mit einem Schaftloch kommt ziem­lich häufig vor. In Ungarn ist dieser Typus beson­ders aus Funden im Norden und Osten des Landes bekannt und dort häufig mit den oberungarischen Tüllenäxten vergesellschaftet, z. B. in Gyer­mely, 1 5 und Kajnyikfalva. 1 6 Doch muss ausdrück­lich betont werden, das ihr Verbreitungsgebiet sich durchaus nicht mit dem der oberungarischen Tüllenäxte deckt. Die Lochsichel fand vielmehr eine sehr weite Verbreitung. Es wurde schon vielfach der Versuch gemacht, die Sicheln typo­logisch zu ordnen. So unterscheidet Schumann westeuropäische (Lochsichel) und nordische (Knopfsichel). 1 7 Die Einteilung befriedigt durch­aus nicht. Eine andere Einteilung versuchte H. Schmidt, der 4 Typen unterscheidet. Die Sichel aus dem Depot von Celldömölk gehört zum Typus I (Lochsichel und Flachsichel). 1 8 In den Pfahlbauten der Schweiz überwiegen die Loch­sicheln. H. Schmidt rechnet diese Form einem jüngeren Abschnitt der Bronzezeit und dem Beginne der Eisenzeit zu. Diese Sichelform ist auch in Böhmen, Schlesien und Deutschland ziemlich häufig vertreten. Für die Chronologie ist besonders das Auftreten dieser Sichelform in den Depotfunden von Wallstadt 1 9 und Wein­heim-Nächstenbach 2 0 von Bedeutung, wie noch den folgenden Ausführungen zu entnehmen sein wird. Das geschweifte Messer, auch Urnenfelder­messer genannt, ist verhältnismässig leicht zu datieren. Es kommt sehr häufig in den schwei­zerischen Pfahlbauten vor, desgleichen in Süd­deutschland; von dort schient es nach dem Osten und Norden verbreitet worden zu sein. Nach der Form des Schaftdornes werden mehrere Typen unterschieden. So kennt E. Petersen 6 Typen 2 1 und K. von Miske in Velem 4 Typen. 22 Velem hat besonders schönes Vergleichsmaterial geliefert, 2 3 doch haben die meisten von dort stammenden Stücke ein zylindriscnes Zwischen­stück zwischen Griffdorn und Klinge, 2 4 ebenso die aus Niederösterreich bekannten Urnenfelder­messer, wie jene von Stillfried, 2 5 Pottschach, 26 Hadersdorf am Kamp 2 7 und vom Leopoldsberg Wien XIX. 2 8 Eine Ausnahme bildet ein Stück von Hadersdorf am Kamp, das dem Messer von Celldömölk unmittelbar an die Seite gestellt werden kann 2 9 und ein Stück vom Jakabhegy bei Pécs. 3 0 Zu dem Gefäss des Depotfundes gibt es gute Entsprechungen in Dálya. 3 1 Dieser Typus ist wahrscheinlich ein Vorläufer der Urnen der Hallstattstufe C, wie sie z. B. aus Sopron und vor allem von der Malleiten bei Bad Fischau in Nieder-Österreich 3 2 bekannt sind. E. Vogt hat die Trennung der frühhallstatt­zeitlichen Depotfunde auf die Stufen A und В durchgeführt 3 3 und Fr. Holste sein System auch auf die Ostalpenländer angewendet. 3 4 Charak­teristische Funde der jüngeren Stufe Vogt's sind jene von Weinheim-Nächstenbach, Wallstadt, Homburg v. d. H. und Kuckenberg. Diese Funde enthalten gute Entsprechungen zu einigen Stü­cken des Depotfundes von Celldömölk. Der Fund von Weinheim-Nächstenbach weist Lochsicheln, Urnenfeldermesser und Armreife, wie das Depot von Celldömölk auf, ausserdem auch Bruchstücke von Möriger- und Auvernierschwerter. 3 5 In dem Bronzedepot von Wallstadt ist auch das Bruch­stück eines Mörigerschwertes vorhanden ; 3 6 die Zeitstellung dieses Fundes lässt sich durch die Keramik gut bestimmen. Der Depotfund von Kuckenberg enthält ein Urnenfeldermesser mit zylindrischem Zwischenstück zwischen Griffdorn und Klinge, 3 7 eine Form, die E. Vogt als typisch für die Hallstattstufe В ansieht, 3 8 daneben aber auch ein Messer wie jenes aus dem Depotfund von Celldömölk mit einem einfachen, an die Klinge anschliessenden Griffdorn ; 3 9 das Möriger­schwert unterstützt die Zeistellung Stufe В der Hallstattzeit. 4 0 Hier haben wir einen klaren Be­weis, dass die Urnenfeldermesser mit einfachem Griffdorn noch in dieser Stufe vorkommen. Den Depotfunden von Homburg v. d. H. und dem von Celldömölk sind drei Typen gemeinsam: Lochsichel, Zierscheiben und Armreife mit of­fenen Enden und annähernd rechteckigem Quer­schnitt. 4 1 Zusammenfassend kann man sagen, dass der Depotfund von Celldömölk in die Stufe В der Hallstattzeit, somit in die Reihe der jüngeren Depotfunde gehört, die E. Vogt und Fr. Holste auf typologischem Wege von den älteren abgesondert haben. Gerade die Hallstattstufe B, die eine Zwischenstellung einnimmt und in Ungarn nicht durch schöne Schwerter vom westlichen und nordischen Typus gekennzeich­net wird, ist hier noch ziemlich schwer zu erken­nen. Die reich entfaltete Stufe C, die in Ungarn

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