Folia archeologica 1-2.

Csallány Dezső: Kora-avarkori sírleletek

CSALLÁNY D.: GRABFUNDE DER FRÜH AW A RENZEIT 169 Greguss hervorgeht. Der in diesen ausgehölten Stab gesteckte Pfeilschaft wurde mit einem Faden 10—12-mal umwickelt befestigt. Aussen beim rechten Handrücken 2 Eisenmesser (Abb. 5, 14 — 15), innen ein Schlageisen mit einem aufgerosteten Eisenstab (Abb. 5, 7— 8), der auf der rechten Seite mit Holzmull verdeckt ist, ferner ein Kieselstein und ein Bimstein (Abb. 5, 9, 12). Um das Becken herum lag die Ziergarnitur des Gürtels aus gepresstem Goldblech (Taf. V/1, 1—7, 10—14): eine grosse, 5-7 cm lange, 2-1 breite Riemen­zunge (Taf. VI/, 4). Verzierungen der oberen Platte: im äusseren Perlstabrahmen zwei T-förmige Perlstäbe, die Zwischenflächen mit Gitterornament ausgefüllt; im bogenförmigen Abschluss ein byzantinischer geflügelter Punkt. Innere Platte aus Schwarzpappel (Bestimmung von Prof. Pál Greguss). Hintere Deckplatte fehlt. Das Material der drei kleinen Riemenzungen (Taf. VII, 5—7) ist sehr feines, gepresstes Goldblech, innen mit gipsartiger Masse bedeckt; die untere Platte besteht aus Bronzeblech mit einem bronzenem Niet. Ziermotiv: ein nach rechts gewendeter, dreikralliger Löwe mit rück­gewandtem Kopf und hinaufgeschlagenem Schwanz, mit drei Kerben auf der Brust, in einem Viereck eingefasst. Auf den übrigen erhalten gebliebenen, ähnlich aus­geführten vier Gürtelzierstücken ist die Einrahmung des Löwenmotives keine viereckige, sondern sie ist oben abgerundet; die Stücke endigen oben in Spitzbögen (Taf. VII, 10 13). Die Befestigung am Gürtel geschah mit Hilfe hakiger Bronzeleistchen. Auf Grund der erhaltenen Leistchen (Taf. VII, 21—25) muss ange­nommen werden, dass zumindest 6 Zierstücke vorhanden waren; ihre Höhe betrug 2-6, Breite 2-4 cm. Masse der doppelfeldigen Gürtelzierstücke (Taf. VII. 1 — 3): Länge 4-5, Breite 2-7—2-4 cm. Das obere Feld mit dem Löwen sieht den obigen Zierstücken gleich; das untere, mit Medaillon gezierte Feld ist vom oberen durch eine dreibögige Kerbe getrennt. Unter dem Goldblech be­findet sich noch ein dünnes gepresstes Bronzeblech. Das Befestigen an den Gürtel geschah ähnlich, wie bei dem Stück auf Taf. VII, 35 mittels hakigen Bronze­leisten, die in eine gipsartige Füllung eingebettet waren. Die Garnitur ist noch mit einem, ursprünglich wahrscheinlich halbmondförmigen gepressten Goldblech (Taf. VII, 14) zu ergänzen, die mit einer nach der Mitte zu wachsenden Keilreihe verziert war. Sowohl die Bronzebänder auf Taf. VII, 26—27 und die Heftnietchen auf Taf. VII, 28—29, als auch der bronzene Haken auf Taf. VII, 34 waren auf Leder an­genietet. Der Einhängehaken des Bogenköchers war das Eisenstück auf Abb. 5, 13. Mit diesem oder mit dem Pfeilköcher war auch die massive, ovale Eisenschnalle (Taf. VII, 33) in Verbindung. Der Stiel der beiden eisernen Haken (Abb. 5, 10—11) war ganz in Holz eingerammt gewesen. Die in Blei eingebetteten, auf­genieteten, gepressten Rosetten aus Silber (Taf. VII, 15—17) werden den Hängeriemen des Schwertes ge­ziert haben. Diesem werden auch eine 7-6 cm lange, glatte Riemenzunge aus Silberblech mit bronzener Hin­terplatte (Taf. VII, 31) und zwei massive Bronze­schnallen (Taf. VII, 19 20) angehört haben, deren Verlorengegangegenen Dornen aus Eisen waren. Die beiden, nebeneinander sitzenden Bronzeniete des Schnal­lenkörpers dienten zum Befestigen der Schnalle. Zube­höre anderer Riemenzeuge werden die beiden, mittels vertikaler Niete befestigten Bronzeschnallen mit eiser­nem Dorn (Taf. VII, 32) und die mit einem Niet ver­sehene Bronzeschnalle (Taf. VII, 18) mit geriffeltem Schnallenring gewesen sein. Die Eisenschnalle mit bron­zenem Körper (Taf. VII, 30) dürfte der Gürtelzier­garnitur aus Goldblech angehört haben. Zwischen beiden Bronzeplatten des Schnallenkörpers wurde mit Hilfe zweier Bronzeniete ein 2 mm dicker Lederriemen einge­klemmt. Zur Linken des Skeletts, vom Ellbogen abwärts erstreckte sich das silberbeschlagenene, zweischneidige Schwert (Taf. I, 3). Ausserdem lagen noch entlang der Grabsohle die Bruchstücke der Beinplatten eines Bogens (Abb. 5, 1 — 3, 5 — 6) und neben dem linken Unterbein Geflügelknochen. Gesamtlänge des Schwertes samt dem ovalen Ring der Griffkrone 107 cm, davon entfallen 18-2 cm auf den Griff. Letzterer gliedert sich in drei Teile: Griff­krone mit dem Ring, eigentlicher Griff bis zur Parier­stange und Griffbasis bis zum oberen Rand der Trag­öse, also bis zur Scheidenmündung. Der mit Silberblech belegte ovale Eisenring ist an beiden Seiten der Griff­krone festgelötet. Seine Länge 3-6, Breite 6-6, Dicke 1-2—0-7 cm. Länge des entblössten Teiles der Griff­stange bis zur Parierstange 10-6, Dicke 1-4—1-2, Breite 1-9—2-2 cm. Das viereckige Eisen war mit Holzbelag von 2-9x1-7 cm Durchm. bedeckt. Die Griffkrone ist mit Silberblech belegt, das unten gerade, oben in Bogenform endigt und an beiden Rändern mit einseitig gepressten Bändern verziert ist. Zwischen diesen bogen­förmigen doppelten Silberblechen wurde der ovale Ring eingelötet; der Zwischenraum wurde mit Holz ausge­füllt. Das bogenförmige Band wurde auf beiden Seiten mittels je eines Nietes an das Silberblech und darunter befindliche Holz befestigt und ausserdem sind die Zierbänder auch noch auf dem Blech festgelötet. Masse des Blechbelages der Griffkrone: Länge 4-3, Breite 4-6—2-9— 3-1 cm, Dicke 2—1-7—2 cm, die Zierbänder inbegriffen. Die Griffkrone ist samt dem Ringe 6-1 cm lang. Die Griffbasis wird von der Tragöse aufwärts wahrscheinlich in derselben Länge (6-1 cm) mit Silber­blech belegt gewesen sein, wie auf der Krone. Gegen­wärtig ist dieser Belag nur 4-8 cm lang; er erstreckte sich sicherlich bis oberhalb der Parierstange und wird das fehlende Zierband von hieraus gemessen in einer Höhe von zirka 1-2—2 cm gelegen haben. Der ent­blösste Mittelteil der Griffstange ist bis zur Parier­stange stammt aus der bereits besprochenen Bandgat­ragenden Enden steckt in einer riemenzungenähnlichen, 2 cm langen, 1-7 cm breiten und 0-7 cm dicken Hülse aus Silberblech, die an die Parierstange genietet ist (Taf. 11, 1). Das Zierband des Blechbelages der Parier­stange stammt aus der bereits besprochenen Bandgat­tung. Die Verjüngung der Griffstange beginnt bei 0-7 cm oberhalb der Parierstange; die Masse der Griffbasis stimmen schon mit den Massen der Klinge überein. Die Griffbasis ist mit Holz belegt und hat zuoberst einen Silberbelag, dessen unterer Rand in einem kanneliertem Band endigt. Form oval, Breite 4-3, Dicke 1-8 cm. Identische Masse hat das Mund­saumblech der Scheidenmündung und das Kreuzband der Tragöse. Die eiserne Klinge ist gerade und zwei­schneidig; die Schneiden beginnen bereits beim unteren Zierband des Griffes. Das Blatt verjüngt sich eben-

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