Folia archeologica 1-2.
Csallány Dezső: Kora-avarkori sírleletek
160 CSALLÁNY D.: GRABFUNDE DER FR ÜH AW A RENZEIT 160 massig bis zur unteren Spitze. Masse: Länge von der Parierstange gemessen 88-8 cm, Breite 4-5—4, an der Spitze 1-9 cm, Dicke 1-5—1-5 zirca 1 cm. Die Schwertscheide ist vom Mundsaumblech gemessen 88-8 cm lang, 4-8—4-4—3-3 cm breit und 2-1—2—1-7 cm dick. Das Material ist nach der Bestimmung von Prof. Pál Greguss Weidenholz. Entfernungen der Tragösen von der Parierstange 2-8, 34-8 cm; das Ortband beginnt bei 71-8 cm. Der Silberbelag ist bei den Tragösen 5-6, beim Ortband 19-9 cm lang. Stärke der Bleche 0-5 mm. Die unteren und oberen Ränder sämtlicher Beläge sind mit kannelierten, unten vernieteten und verlöteten Zierbändern ausgestattet. Am Ortband ist dieses unversehrt, die übrigen sind alle schmäler geschnitzt. Das ovale untere Ende des Ortbandes (3-3xl'7 cm) ist mit einer Schliessplatte belegt, die mittels zweier Kopfnägeln an die Scheidenwand genagelt ist. Die Silberbleche und Zierbänder sind auf der Tragseite das Schwertes laut Feststellung von Prof. Pál Greguss mit 1 mm starker Birkenrinde belegt, die Aufrauhung in ein rhombisches Gittermuster aufweist (Taf. II, la). Dieselbe Schutzplatte und Verzierung treffen wir noch am Silberblechbelag der Griffbasis an. Der Gebrauch von aufgerauhten Rinden der Beläge auf der Tragseite wird offenbar den Zweck verfolgt haben, die Abnützung des dünnen Silberbleches und das Beschmutzen der Kleidung zu verhüten. Die zwischen den Silberbelägen freigebliebenen Holzteile der Scheide wurden mit scheinbar rötlichem Leder überzogen. Die dreiteiligen Tragösen werden mittels zweier, den obigen ähnlichen Zierbänder an den 5-6 cm breiten, glatten Silberblechbelag befestigt. Das Zierband wurde mit Hilfe silberköpfiger Niete verbunden und an beiden Enden der Tragöse festgenietet. Masse der dreiteiligen Tragöse (Taf. II, 1—la): Länge 5-9, Breite 1-4—2—1-4, Dicke 0-4 cm. Auf dem etwas grösseren, halbkreisförmigen Mittelfelde sitzt inmitten eines, durch eine Rippe gebildeten Kreises ein Nagel, der mit roter Glaspaste bedeckt gewesen sein wird, dessen Spuren noch vorhanden sind. Zwei Spitzbogenmotive ergänzen das Ornament des mit einem Perlstabkranz eingesäumten Mittelfeldes. Der Perlstabrahmen verlängert sich und verbindet die kreisrunden Nebenfelder mit dem Mittelfeld. Die Basis der Tragöse ist mit glattem Silberblech belegt; das Innere ist mit einer bleiartigen Masse gefüllt. Der 2—3 mm starke Hängeriemen wurde mittels dreier Niete der Anhängeöse befestigt. Neben dem Schwerte auswärts lagen 5 Bruchstücke von Beinplatten des Bogens (Abb. 5, 1 3, 5—6), von denen zwei (Abb. 5, 1—2) dem einen, eine (Abb. 5) dem anderen Bogenarme angehörten; die übrigen (Abb. 5, 3 und 6) sind ebenfalls Bruchstücke der Beinversteifungen. Der Sehneneinschnitt des Stückes auf Abb. 5, 5 liegt 3-4 cm vom Rande entfernt, das untere Ende ist abgerundet. Auf den Stücken des entgegengesetzten Bogenarmes (Abb. 5, 1—2) beträgt diese Entfernung 3-6 cm; die Enden sind eckig. Breite der Platte 2-3 cm. Das Bruchstück des 9-5 cm langen und 0-9—1-1 cm breiten durchbrochenen Beinleistchens wird wahrscheinlich zur Randverzierung eines Sattelknopfes gedient haben, wie dies auch bei den analogen durchlochten Beinstäbchen der Gräberfunde von Csóka der Fall ist. Aus dem Grabe kamen auch. Lederüberreste zutage. Es blieb auch an das Beckenbein gehaftet ein Stück feingewebter Leinwand erhalten. Der Grabfund von Csengele war alleinstehend; Gräber sind dort keine mehr aufgefunden worden. Da bei der ersten Ausgrabung keine Gegenstände an den Tag gelangten, die bei solchen Gräberfunden zu erwarten waren, so veranlasste ich das nochmalige Aufschliessen des Grabes. Es wurden dabei mehrere Altsachen gehoben. So der linke Teil der Parierstange des Schwertes auf Taf. I, 3; ein kleineres Eisenbruchstück desselben Schwertes, die untere silberne Tragöse, von den Gürtelzierstücken die auf Taf. VII, 11, 13—14 dargestellten; von den Rosetten die Nr 17 und von den Schnallen die Nr 18, 20 und 33, ferner der Eisenhaken der Abb. 5, 13 eine Pfeilspitze und einige belanglose Bruchstücke. Es gelang mir aber nicht, die Masse des Skelettes festzustellen, das Knochenmaterial zu retten und den Auffindungsort der einzelnen Gegenständen unbekannter Bestimmung zu ermitteln. V. Stollengräber der Frühawarenzeit In den awarenzeitlichen Hügelfriedhöfen des Theiss—Maros —Arankawinkels ist eine eigentümliche Beisetzungsart zu beobachten. Dieser Bestattungsritus ist ausser diesem Bereich nur noch aus den Gräbern von Szeged—Makkoserdő, Bölcske (Komitat Tolna) 4, ferner aus den 151 Gräbern des Awarenfriedhofes von Szentes— Kajda und endlich aus den Hügelgräbern von Hódmezővásárhely, Mártély und Soltpalé bekannt.^ Bei der Besprechung der Gräber 2, 4 und 7 des Friedhofes von Kiszombor О und des Grabes 8 des Friedhofes von Deszk G sahen wir, dass die dortige Beisetzungsart des Toten mit dem Bestattungsritus der völkerwanderungszeitlichen Völker nicht übereinstimmt. Von den Jazygen an bis zu den Ungarn war es allgemein üblich, die Toten, je nach dem Ritus der Völker verschiedentlich orientiert, in einfachen Schachtgräbern zu bestatten. Die Leichen wurden zumeist ohne Särge wagrecht ausgestreckt samt den mitgegebenen Waffen, Zieraten und Lebensmitteln beigesetzt. Der Stollencharakter war bei folgenden 73 Gräbern feststellbar: Kiszombor О 2, 4, 7; Kiszombor E 29; Deszk G 8, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 22, 23, 30, 37, 38, 39, 43, 53, 2 (Ausgrabung von 1937); Deszk P 5; Deszk L 2, 3, 13 (= H 22); Deszk Sz 6, 8, 16; Deszk T 7; Deszk H 4, 6, 8, 12, 17, 18; Vedresháza 84; Csóka 1 (Ausgr. von 1912); Szeged—Makkoserdő 4, 5, 10, 17, 18, 20, 21, 23, 24, 38, 50, 52, 54, 57, 58, 60, 70, 73, 74, 75, 76, 77, 78, 81, 85, 87, 91, 95, 96, 101, 106,