Folia archeologica 1-2.

Csallány Dezső: Kora-avarkori sírleletek

í 58 CSALLÁNY D.: GRABFUNDE DER FRÜH AW A RENZEIT 168 rung; das Anheften des Riemens geschah mittels eines Bronzenietes. Länge dieser grossen Riemenzunge 7-7 cm. Zur Garnitur der Gürtelzierstücke gehörten noch: 4 kleine Riemenzungen von 4-6 cm Länge aus gepress­tem Silberblech (Taf. IV, 5—7), innen mit Blei gefüllt; diese waren mittels eines Nietes an den Riemen geheftet. Sie sind ähnlich verziert, wie das Stück von Kiszombor auf Taf. IV, 19. Augen, Augenbrauen und der durch zwei Punkte angedeutete Mund sind deutlich zu entnehmen; ob die Nase ebenfalls angedeutet war, lässt sich ob der schlechten Erhaltung nicht mehr fest­stellen. Eine Riemenzunge, 3-1 cm lang, aus doppeltem Bronzeblech (Taf. IV, 3), mittels 2 Nieten ange­heftet. Die Form dieses Stückes gemahnt an die Riemenzungen der Hunnenzeit. Gepresste Silberrosetten (Taf. IV, 14—16), von 1*4 cm Durchm., innen mit Blei gefüllt und auf dem Gürtel festgenietet; der Fund enthält 5 gleiche Exemplare. Gepresste Zier­scheiben aus glattem Silberblech (Taf. IV, 8—9), vier an dem Zahl, den vorigen ähnlich. Doppelte Zierscheiben aus gepresstem Silberblech (Taf. IV, 10 13); in die Bleifüllung des Innenraumes ist eine zweizinkige Leiste eingelötet. Als weiteres Zubehör des Waffengürtels gilt das gerade, zweischneidige, silberbeschlagene ei­serne Schwert (Taf. I, 2—2a, Abb. 2, 2—2a), welches in Form, Ausführung und Verzierung mit seinem auf Taf. I, 1 dargestellten Gegenstück fast identisch ist. Masse: Gesamte Länge des Schwertes 100 cm; Länge des Griffes 11-5, Breite 3-4—3-7, Dicke 1-6—1-9 cm. Länge der Scheide 88-5, Breite 4-4—4-3—3-2, Dicke 1-8— 1-6—1-2 cm. Länge der Klinge 82-5 cm, Ende spitz; Breite 4-2—3-7—3-5, Dicke 1-2—1-1—0-9 cm (Taf. 1, 2). Zur Befestigung der silbernen ovalen Schliess­platte des Griffes dienten zwei rundköpfige Nägel. Die Griffstange stak in einer Holzhülle von ovalem Querschnitt, die an beiden Enden einen Silberblech­belag hatte. Der obere Teil wird von einem 5-1 cm breiten Silberblechband umgeben, dessen Ränder auf einer Seite Verzierungen aufweisen. Der Silberbelag des unteren Griffteiles fehlt, er wird aber mit dem oberen gleich breit gewesen sein (Abb. 2, 1—la). Der hervorspringende Teil unter dem Griffe gehört schon zur Scheidenmündung, die mit einem 1-2 cm breiten silbernen Zierstreifen belegt ist. Das Ortband besteht aus einer 12-6 cm langen Hülse aus Silberblech, deren untere ovale Schliessplatte der oberen Schliessplatte des Griffbelages ähnlich angefertigt wurde. Zum Anhängen des Schwertes dienten die beiden silbernen P-förmigen Tragösen. Entfernung derselben von der Scheidenmün­dung 1-6 und 35 cm. Masse der P-förmigen Tragöse (Abb. 2, 2): Länge 6-6, Breite 2-3—2-1, Dicke 0*8 cm. Die zur Befestigung dienenden beiden Silberbänder sind, wie beim Schwert von Kiszombor, ebenfals 1-2 cm breit, auch ihre Verzierungen sind identisch, mit dem Unterschiede jedoch, dass bei den Bändern von Kiszombor der mittlere Streif erhaben, hier hingegen flach ist. Auf den Ösen sind je zwei dunkelblaue Glas­perlen in Zellen gefasst. Die Beschläge sind mit parallel laufenden Leistchen verziert. Die Anhängeschleife (Abb. 2, 2) wurde auf dem oberen Bogen der Tragöse in wagrechter Richtung angebracht; sie besteht aus einem umgebogenen, durchgesteckten Eisendraht und eignet sich zur Aufnahme eines 7 mm breiten Tragriemens. Im Grabe wurde ein komplettes Pferdeskelett vor­gefunden, die ursprüngliche Lage desselben konnte aber nicht ermittelt werden. Das Pferd lag auf dem Bauch, mit rückgewandtem Kopf, die Beine unter sich gezogen. Bei der Nase war ein Rindsschädel und ein Pferde­schädel auf die Beine gelegt, beim Kreuz lag ein Schafs­kopf. Zwischen dem Pferdeschädel und den Beinen des Mannes war noch ein Hundsschädel. Unter dem Pferdeschädel ein Schaf. Zur Garnitur der Reitzeugzierstücke gehören: 14 Stück mit Blei gefüllte, gepresste, gürtelzungen­ähnliche, glatte silberne Lederzierstücke (Taf. VI, 1—7, 10 15, 25), deren Befestigung an den Riemen durch hakige, in die Blefüllung eingelötete Leistchen und damit verlötete Bronzebänder bewirkt wurde (Taf. VI, 25). An den Riemenenden waren das gefranste Stück der Taf. VI, 9 und das damit zusammen verwendete gepresste Zierstück (Taf. VI, 8) angebracht, dessen Bruchteile im Funde mehrfach vorkommen. Die gepress­ten, halbkugelförmigen Silberzierstücke herrschen vor (Taf. VI, 17—19, 20—24, 26), ihre Zahl belief sich auf 74; der grösste Teil ging zugrunde, nur die Frag­mente der Bleifüllungen blieben erhalten. Die Bestim­mung der Bronzeblechbruchstücke der Taf. VI, 16 und 20 ist zweifelhaft. Das Vorhandensein dieser Garnitur, der eisernen Trense (Taf. VIII, 6—8, 11) und Schnalle und des mit Schleifen und Ösen ausgestatteten Steig­biigelpaares (Taf. VIII, 9—10) bezeugt, dass mit dem Mann zugleich ein vollkommen angeschirrtes Reitpferd bestattet wurde. IV. Der Grabfund von Szeged— CsengeJé In der Grube A wurden folgende Stücke übereinandergeworfen vorgefunden : 24-7 cm lange eiserne Lanze (Taf. VIII, 1), auf beiden Seiten ein Mittelgrat. Der etwas erhabene, 1-3 cm breite Rand des unteren Tüllenendes ist in schrägen Strichen gitterähnlich aufgeraucht. Zwei Trensen aus Eisen (Taf. VIII, 2—3) und ein 16 cm langes, 11-5 cm breites Steigbügelpaar (Taf. VIII, 4—5). Die Sohle ist breit, die Seitenstangen vierkantig und die Ringösen länglich viereckig. Auf Grund dieser Funde wurden unweit der Fundstelle Ausgrabungen unternommen. GRAB 1. Tiefe 2-80, Länge 2-60, Breite 12-0 m. Männerbestattung, Skelett nordsüdlich orientiert. Bei­gaben: Links an den Schädel gelehnt ein grauer, ge­drehter Tonkrug (Abb. 7, 1). Höhe 30, Mundweite 9, Halsbreite 8-5—12-5, Rumpfhöhe 19*5, grösste Breite 19-5, Bodendurchm. 9 cm. Dicke der Wandung 0-5— 0-8 cm. Der fehlende Henkel hat den oberen Halsteil mit dem Bauch verbunden. Der 2 cm breite Mundrand ist mit einer Girlande, die Halsbasis mit einer einge­drückten und einer doppelten umlaufenden Wellenlinie verziert. Hinter dem Schädel 2 Bronzeringe (Taf. VII, 8—9), beim rechten Ellbogen 11 eiserne dreikantige Pfeilspitzen (Abb. 6) von verschiedener Form und Grösse. Ein Teil (Abb. 6, 1—3, 5, 7, 10—11) hatte durchlochte Flügel; solche Pfeile gaben beim Schiessen einen pfeifenden Ton ab. Die Pfeilstäbe waren aus dem Holz des Birkenstammes hergestellt, wie aus den mikroskopischen Untersuchungen des Prof. Pál

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