Folia archeologica 1-2.
Csallány Dezső: Kora-avarkori sírleletek
CSALLÁNY D.: GRABFUNDE DER FRÜH AW A RENZEIT 167 und Scheide hölzern waren. Unter dem rechten Unterarm ein 5 cm langer beinerner Nadelbehälter (Taf. HI, 7); an der Aussenseite des rechten Fusses das Bruchstück eines eisernen Hakens (Taf. III, 10); zwischen den Schenkelbeinen zusammengerostete Kettenringe (Taf. III, 14), ausgerissene Teile eines Kettenpanzers. Ringdurchmesser 1 cm. Daselbst eine viereckige eiserne Schnalle (Taf. III, 11) und ein messerklingenartiges Bruchstück aus Eisen (Taf. III, 16). Aussen am linken Schenkelbein von der Spitze des Schwertes 10 cm weit 2 Bronzeringe (Taf. III, 5 — 6), 2 eiserne Tragösen (Taf. III, 8 9), an denen ein Stück Eisenblech und ein Feuerstein haftet, Bruchstücke eines 4 cm langen Amulettes (Taf. IV, 28 32) und die Überreste einer eisernen Ahle mit Holzgriff (Taf. IV, 24), alles in einem, 5 cm breit mit Silberspuren bedeckten Haufen. Unter dem linken Oberarm waren ein Leinwandspuren aufweisendes Eisenbruchstück von unbekannter Bestimmung (Taf. III, 13), zwei eiserne Ringe (Taf. IV, 3-i -35) und ein aus Bronzeblech verfertigter Nagelkopf (Taf. IV, 33). Unter der zweiten Tragöse des Schwertes lag die grosse Riemenzunge (Taf. III, 4), mit dem unteren Ende nach oben; Länge 7-3 cm. Die Platte besteht aus glattem Silberblech, die untere aus Bronze; die beiden wurden mit einem U-förmigen Bronzeleistchen verlötet und der Innenraum mit Holz ausgefüllt. Der Riemen war mit zwei silberköpfigen Nieten an die Riemenzunge befestigt. Die obere bronzene Randverzierung der Zunge wurde separat aufgelötet; Muster und Verfertigungsart sind dieselben, wie bei den silbernen Randverzierungen des Schwertgriffes und der Riemenzunge. Um den Becken lagen 14 fast zerstobene runde, glatte, innen mit Blei gefüllte Zierstücke aus Silberblech (Taf. IV, 22 23, 26—27), die auf den Gürtel mittels Nieten befestigt waren. Von den unteren rechten Rippen kamen längliche, mit Blei gefüllte und mittels Niete befestigte kleine Riemenzungen, grösstenteils zerstoben (Taf. IV, 18—21, 25), zum Vorschein. Ihre Zahl belief sich zumindest auf 6. Auf den Silberplatten der Gürtelzierstücke sind primitive, mit Presstechnik ausgeführte Menschengesichtsdarstellungen zu sehen. Bogenförmige Augenbrauen, durch Punkte angedeutete Augen, dreieckige Nase und der durch zwei Punkte markierte Mund bilden die Elemente dieser Gesichtsdarstellung. Als Zubehör des Waffengürtels ist noch eine ringförmige Bronzeschnalle zu erwähnen (Taf. III, 12). GRAB 3. Tiefe 1 m. Nach W— О orientiertes, auf der rechten Seite liegendes Frauenskelett in Hockerstellung, ohne Beigaben. GRAB 4. Stollengrab ohne Beigaben mit Mädchenskelett, in einer, mit den Füssen nach W schräg abfallenden Lage. Tiefe des Grabes beim Schädel 80, beim Rist 120 cm. GRAB 5. 74 cm tief. Ostwestlich orientiertes, zirka 160 cm langes Skelett eines älteren Mannes. Oberhalb des Schädels eine 27 cm lange eiserne Lanze, mit der Spitze gegen О (Abb. 4, 12); auf der Tülle Holzspuren. Am Becken eine ziegeiförmige Eisenschnalle mit enger Öffnung (Abb. 4, 10); neben dem rechten Knie ein 16 cm langes, einschneidiges Eisenmesser (Abb. 4, 9). Auf den rechten Rippen eine plumpe, ovale eiserne Schnalle mit enger Öffnung (Abb. 4, 11), an die der Lederriemen mit Hilfe eines um den Schnallenkörper gebogenen Doppelbleches aufgenietet wurde. Hinter dem Schädel lagen Schafsknochen. GRAB 6. Tiefe 50 cm. Ost-westlich orientiertes Frauenskelett. Um den Hals lagen 19 St. farbige Glaspastenperlen und eine zylindrische Bernsteinperle (Taf. V, 11). Am Rückgrat in der Höhe des Ellbogens ein 13*3 cm langer Silberlöffel mit 3 Löchern (Taf. V. 12), mit dem am Ende umgebogenen Griff nach O. Quer auf demselben eine 6-6 cm lange Haarpinzette aus Eisen (Taf. V, 16) mit Abdruck einer feinen Leinwand auf einer Seite. Aufwärts, in der Fortsetzung des Löffels befand sich ein anderes, 8'4 cm langes, löffelgriffähnliches Silbergerät (Taf. V, 13) und ein 3-6 cm langer zylindrischer Behälter aus Silberblech von 1-6 cm Durchm., zu dessen oberem Ende eine mit Öse versehene Schliessplatte gehört (Taf. V, 10). Ferner lag hier mit der Spitze nach W ein 17-7 cm langes dolchähnliches, oben in Kettenringen endigendes Eisengerät (Taf. V, 17), ganz mit Holzmoder bedeckt. Zwei Eisenbänder (Taf. V , 8 9), an denen Holzreste haften, werden vielleicht dem Mundsaumblech der Scheide des dolchartigen Gerätes angehört haben. Oberhalb des Grabes haben sich in der oberen Erdschichte Überreste von Tierknochen zerstreut vorgefunden. GRAB 7. Wurde im Jahre 1935 in gestörtem Zustand aufgefunden. Der höher liegende Schädel wurde durcb die Pflugschar weggepflügt. Tiefe beim Schädel 30, beim Fuss 80 cm. Orientierung NO—SW. Beigaben: Links am Rumpfe zwei Gürtelzierstücke aus schlechtem Silber mit Pressverzierung; innen mit Blei gefüllt, in dem der den Riemen haltende bronzene Haken eingebettet war. Vier Stück dieser geometrisch verzierten Gürtelzierglieder (Abb. 4, 2- 5) gelangten in das Museum. Rechts neben der Brust ein 5-6 cm langer, ovaler geschnitzer Nadelbehälter aus Bein (Abb. 4, 7), rechts und links im Becken je eine eckige Eisenschnalle (Abb. 4, 1 und 6) und beim linken Handrücken ein 19 cm langes Eisenmesser (Abb. 4, 8). Stollengrab. III. Grab 8 des Friedhofes G zu Deszk Das Aufdecken dieses Friedhofes ist noch im Jahre 1932 durch Ferenc Móra, Direktor des Museums zu Szeged begonnen worden. Der östliche Teil ist derzeit noch unaufgeschlossen. Ergebnisse der Ausgrabungen noch nicht veröffentlicht (Abb. 1, 7). GRAB 8 wurde im J. 1933 aufgedeckt. Bezüglich der Fundumstände konnte noch folgendes festgestellt werden : STOLLENGRAB. Tiefe beim Schädel 180, unten 270 cm; Länge 230, Breite 70 cm. Beim Schädel ein Paar kugelige Ohrgehänge aus Gold (Taf. IV, 1—2), Durchmesser 1 cm, am Pressmodell angefertigt; die 3 kleineren Kügelchen von 4 mm Durchm. sind ebenfalls aus zwei gepressten Halbkugeln zusammengelötet. Unter dem Becken lag eine eiserne Schnalle (Taf. IV, 17), am Becken eine Riemenzunge (Taf. IV, 4), deren obere Platte aus glattem Silberblech, die untere aus Bronze besteht. Das obere Ende hat eine Randverzie-