A Fővárosi Nyilvános Könyvtár Budapesti Gyűjteményének bibliográfiai munkálatai III. Buda és Pest 1686. évi visszafoglalásának egykorú irodalma. 1683-1718
Előszó
20 Ungarn war für das Lesepublikum des XVII. Jahrhunderts eines der bekanntesten und interessantesten Länder. Die öffentliche Meinung Europas lernt an Stelle des verstümmelten Ungarns langsam das alte historische Ungarn kennen. Doch auch dieses neue Bild Ungarns ist noch weit von der Wirklichkeit entfernt — trotzdem vermittelt es für die barokké Vorstellung solche Züge, welche der Rolle unserer Heimat mehr würdig sind. Die Literatur der Eroberung von Ofen hat die öffentliche Meinung Europas auf ein Jahrhundert beeinflusst, — die späteren Ereignisse konnten kein wirklichkeitstreueres Bild von Ungarn vermitteln. Die historischen und geographischen Werke im engeren Sinne sind schwer von jenen volkstümlichen Werken zu trennen, welche für einen breiteren Kreis geschrieben und mit romantischen Vorstellungen geschmückt worden sind. Aber auch in den letzteren ist das Bild Ungarns wirklichkeitsgetreuer, — da ja die Verfasser an den Befreiungskriegen persönlich teilnahmen — als in der Literatur aus der ersten Hälfte des XVII. Jahrhunderts. Das befreiende Heer wurde ja von einer grossen Anzahl von Kriegsingenieuren, Schriftstellern, Dichtern und gebildeten Soldaten begleitet. Auch wurden die Ereignisse des Kriegszuges in Kriegstagebüchern festgehalten und auch dies brachte mit sich, dass Stadt und Festung nicht mehr nach den alten Schablonen dargestellt wurden. Auch auf dem Gebiete der politischen, geographischen und kriegsgeschichtlichen Literatur gebührt der erste Rang den Werken in italienischer und deutscher Sprache. Manche von ihnen haben als historische Quellen noch heute Wert. Viele individuelle Züge finden wir in den Werken von Sempliciano Bizozeri, Casimiro Freschot und Ercole Scala. Von den Kriegschroniken sind besonders wertvoll jene des Giovanni Paolo Zenarolla, Mioni, Chiarello und Francesco Leone. Als erstes Werk der deutschen Literatur dieses Zeitalters ist sowohl mit Rücksicht auf das Erscheinungsjahr, als auch auf die Wirkung, der »Donaustrand« von Birken zu nennen. Sehr verbreitet waren die verschiedenen Auflagen des »Ungarisches Städt-Büchlein«, sowie die Werke von Kreckwitz, Boethius, Happelius, Feigius, Zeiler etc. Selbstverständlich ist die Stellungnahme der deutschen Literatur in Bezug auf die Ereignissen in Ungarn viel schärfer, als in der Literatur anderer Nationen. In dieser Hinsicht ist besonders die Literatur des Jahres 1687 wichtig. Die tiefgründigen staatsrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit der Krönung Josephs L, bekommen zum Beispiel in den Werken von Flämitzer eine ganz eigenartige Beleuchtung. Was die französische Literatur betrifft, so liesse sich die Bibliographie der Ungarn betreffenden französischen Drucke, die Ignác Kont zusammengestellt hat ergänzen und auch die Zusammenstellung der Literatur der Befreiungskriege aus Italien, England, Holland, Spanien, Portugal und Nordeuropa, könnte noch viele Einzelergebnisse zu Tage schaffen und könnte auch den geistesgeschichtlichen Hintergrund der Rückeroberung beleuchten. Die breite Wirkung der Rückeroberung von Ofen beweisen die grossartigen Festlichkeiten die in den Städten Europas, besonders aber in Italien und Deutschland veranstaltet worden sind. Die Werke, welche die Rückeroberung darstellen beschreiben meistens auch diese Festlichkeiten, ausserdem gibt es selbständige