A Fővárosi Nyilvános Könyvtár Budapesti Gyűjteményének bibliográfiai munkálatai III. Buda és Pest 1686. évi visszafoglalásának egykorú irodalma. 1683-1718
Előszó
18 die selbständige Stellung des bayerischen Kurfürsten auch weiterhin bestehen blieb. Geschichtswerke und Kriegschroniken aus der ersten Hälfte des Jahres 1686, stehen im Zeichen der fortgesetzten Siege der christlichen Truppen und schreiben im Tone der höchsten Begeisterung von den zukünftigen Ereignissen. Sie finden nicht genug Worte des Lobes zur Würdigung der Gnade Gottes und zur Verherrlichung der Mitglieder der Heiligen Liga, der Heerführer und der ganzen christlichen Armee. Besonders lehrreich ist das Werk des Paul Conrad Balthasar Han »Alt- und Neu-Pannonia«, welches nicht nur durch die gründliche Kenntnis der Vorgänge und der Beschreibung der Vorbereitungen, sondern auch durch ihre poetische Begeisterung auffält. Die Belagerung dauerte von Ende Juni bis zum 2. September, dank der umsichtigen Vorbereitung blieb das Ergebnis der schweren Kämpfe diesmal nicht aus : Ofen ging in Flammen und Rauch auf, damit in seinen Ruinen ein neues Leben entstehe. Unzweifelhaft steht, was die Verherrlichung der Rückeroberung betrifft, die italienische Literatur in der ersten Reihe. Diese Tatsache ist durch die wichtige Rolle des Heiligen Stuhles und durch die italienische Kultur des Hofes Leopold I. leicht zu erklären. Bei der Nachricht der Befreiung von Ofen ergiesst sich ein ganzer Strom von Gedichten und Oden aus den Akademien und aus der Feder der Dichter. Diese erkennen aber meistens die immense Bedeutung der Befreiung und auch ihren ethischen Gehalt nicht. Für die Dichter ist nur das äussere Ereignis wichtig und die Frage wem sie das Gedicht widmen sollen. Eben deshalb ist die Mehrzahl dieser Gedichte wertlose Schmeichelei. Der Papst hat am Tage der Rückeroberung — deren Eintreten er vorausgeahnt hat — 27 Kardinäle ernannt. Die Verbindung dieser zwei Ereignisse ist das Grundthema der Gedichte. Die Gedichte enthalten nichts als Lobpreisungen und höchstens einige Reihen weisen auf die Rückeroberung von Ofen. Während das Andenken jener italienischen Soldaten (Asti, Spinola), welche während der Belagerung den Heldentod erlitten haben in einer Reihe von Sonetten verewigt ist, ist von den Ungarn und ihren Kämpfen sehr selten die Rede. Die nationale Eigenart tretet in den Hintergrund und hervorgehoben wird vielmehr, dass die Rückeroberung das Ende der türkischen Herrschaft bedeute. Etwa 2000 lyrische Dichtungen in italienischer Sprache sind bisher gesammelt worden und diese Sammlung ist noch immer nicht als vollständig zu betrachten. Weniger bekannt ist das Echo, welches die Eroberung von Ofen in der spanischen und portugiesischen Literatur erzeugt hat. Hingegen besitzen wir zahlreiche Quellen zur Übersicht der deutschen Lyrik dieser Zeit. Der grössere Teil der deutschen Gedichte steht unter der Herrschaft des Formalismus, genau wie die italienischen. Auch diese erzählen beinahe keine historische Tatsachen. Sie sind Gesänge des Dankes und der Freude. Sie bezwecken die Verherrlichung der am Feldzug teilgenommenen Persönlichkeiten. In anderen Fällen werden die Ereignisse mit Wortspielen und poetischen Fragen vermischt erzählt. Eine besondere Gruppe bilden die Epigrammen, Anagrammen, Chronistiken und Epini- kione in lateinischer Sprache. Klassische Beispiele und die Empfänglichkeit des